Teil 5

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pov. Manu:

Das Surren meines Handys holt mich aus meinen Gedanken. Ich lasse es einfach in meine Pullover und ignoriere das es kurz gesurrt hat, habe wohl eine Nachricht bekommen. Ich hebe meinen Bick und richte meine Aufmerksamkeit auf den See vor mir. Langsam lasse ich ihn darüber schweifen und geniesse die Ansicht.

Hier an dem Platz kann ich endlich mal meine Ruhe haben und niemand kennt den Platz, so dass ich hier auch alleine sein kann. Ich bin so froh, dass mein Vater diesen Platz noch nicht gefunden hat. Mein früherer Platz hat er leider eines Tages gefunden und ich musste ihn aufgeben und habe einen Neuen gesucht. Nach nicht allzu langer Zeit habe ich sogar einen gefunden und das war dieser hier.

Als ich mich schon wieder in meinen Gedanken verloren habe, holt mich ein erneutes Surren meines Handys wieder aus meinen Gedanken. Ich entscheide mich dafür doch nachzusehen wer mir denn geschrieben hat und nehme mein Handy hervor. Ich öffne WhatsApp und klicke gleich auf den Chat. Die Nachricht kommt von Daimon, das kann ja nichts Gutes bedeuten. Daimon ist mein schlimmster Mobber überhaupt, mit seiner Gruppe mach er mein Leben zur Hölle.

"Geh dich umbringen"

"Niemand will dich und niemand hat dich gerne, warum lebst du überhaupt noch? Solche Menschen wie du haben es überhaupt nicht verdient zu leben."

Diese Nachrichten bringen das Fass zum Überlaufen, ich habe sowieso noch nicht das von heute und der ganzen Zeit verarbeitet, warum sollte ich mir also heute nicht das Leben nehmen? Ich bin es wirklich nicht wert weiter zu leben. Wenn ich jetzt einfach von einer Bücke springe, wird mich niemand vermissen und alle meine Probleme sind gelöst.

Die Tränen laufen auch schon wieder und so entscheide ich mich ebenfalls zu laufen. Ich laufe in Richtung der Nächsten grossen Brücke, die ich kenne. Ich laufe inzwischen nicht nur, sondern renne. Die Brücke ist etwas weiter entfernt und ich brauche sicher noch 5 Minuten, aber ich bin fest entschlossen es nun endlich zu beenden und renne weiter.

Die Brücke geht über einen grossen Fluss und ist sicher 20 Meter hoch, also besteht keine Wahrscheinlichkeit, dass ich es doch überlebe. Vor mir taucht die Gesuchte Brücke auf und ich renne noch schneller. Ich halte es auf dieser Welt einfach nicht mehr aus, ich will einfach aufgeben. Nicht mehr kämpfen müssen, mich einfach fallen lassen und mich nicht mehr, um die Zukunft sorgen zu müssen.

Am obersten Punkt der Brücke angekommen, schwinge ich mich übers Geländer und halte mich noch daran fest. Ich denke nochmal an all die schlimmen Momente und lasse mich von deren Emotionen Überfluten. All die Negativen Emotionen lasse ich zu und lasse mich Komplet von ihnen einnehmen aber eine gute Emotion drückt durch. Ich werde endlich meine Mutter wieder sehen können. Ich schliesse meine Augen, nehme meine Hände vom Geländer und lasse mich nach vorne fallen...

Gebrochener Junge? |KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt