Teil 39

326 23 7
                                    

pov Manu

Kalter Wind zieht mir entgegen, als ich den ersten Fuss aus der Tür setzte. Fuck warum hab ich mir nicht mehr angezogen? es ist eisigkalt. Naja ich werde es schon überleben so weit ist es ja nicht bis nachhause. Meine Hände finden ihren Weg in die Jackentasche und meine Beine beginnen automatisch in die richtige Richtung zu gehen. Die friedliche Dunkelheit umgibt mich und beruhigt mich. Alles in mir war aufgewühlt, nichts hat mehr einen Sinn ergeben, doch jetzt, bei dieser friedlichen Stille, fängt alles an sich wieder zu ordnen. Sachen die vor nicht all zu langer Zeit noch komplett durcheinander waren, fangen nun an wieder klarer zu werden. Auch wenn es ziemlich kalt bei dem Wind ist, tut es unglaublich gut, viel besser als ich gedacht hätte. Aber ich sollte mich nun nicht mit solchen Gedanken ablenken lassen, ich habe noch vieles vor und das darf ich auf keinen Fall verhauen.

Die Zeit verging wie im Flug und schon stehe ich vor der Haustüre. Die ganze Nervosität, die sich während dem Laufen etwas gelegt hat, kommt nun wieder hervor und ich Zittere so stark, dass ich kaum den richtigen Schlüssel aus meiner Hosentasche bekomme. Aber schlussendlich schaffe ich es doch noch. Bevor ich rein gehe will ich mich aber nochmals kurz sammeln können. Somit stehe ich bestimmt nochmals 5 Minuten vor der Tür und schreibe sogar Palle noch eine Nachricht, dass er sich keine Sorgen machen soll. Nach einem letzten tiefen Atemzug stecke ich sachte den Schlüssel in das Schlüsselloch und drehe ihn nach links. Die Tür schwingt vor mir auf und ich trete ein. Das erste was ich sehen kann, ist wie mehr als nur eine Bierflasche auf dem Couchtischchen stehen, allesamt leer. Das zweite was ich bemerke, mein Vater welcher auf dem Sofa schläft. Bei dem Anblick reisse ich geschockt meine Augen auf. Fuck, das sieht nicht gut aus, wenn mein Vater jetzt aufwacht, bin ich am Arsch. Ich zweifle kurz, ob es wirklich ne gute Idee war alleine hier her zu kommen und ob ich das ganz doch eher abblasen sollte. Doch jetzt bin ich schon hier und ich entscheide mich es einfach durch zu ziehen, er darf einfach auf keinen fall aufwachen. Vorsichtig setze ich einen Fuss vor den anderen und überprüfe jeden Schritt zwei mal, bevor ich ihn wirklich mache. Mein Zimmer ist im Oberen stock und die Treppe wird somit das mit abstand am schlimmsten, denn es ist eine Holztreppe und manchmal knarzt die dritte Treppenstufen. Meine Füsse tragen mich immer weiter Richtung Holztreppe, doch plötzlich stösst mein Fuss gegen etwas was am Boden liegt und ein viel zu lautes Geräusch macht. Ich kneife meine Augen zusammen und ziehe ruckartig meine Schultern hoch mit der Hoffnung das dieses Geräusch meinen Vater nicht geweckt hat. Wie es scheint habe ich wohl glück gehabt, denn es ist kein weiteres Geräusch zu nehmen und es sind auch keine Hände auf meinen Schultern aufgetaucht. Nach dem ich mich selber kurz von diesem Schock erholt habe, begebe ich mich weiter in Richtung der Treppe und erreiche diese auch ohne weitere Zwischenfälle...

Gebrochener Junge? |KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt