Katelyn POV:
Ich schlief tief und fest als meine Mutter mich sanft schüttelnd aufweckte. "Schätzchen steh auf du kommst noch zu spät". Langsam öffnete ich meine Augen und setzte mich auf.
"Mum ist was?" fragte ich als ich ihren verzfeilten Gesichtsausdruck sah. "Dein Bruder möchte nicht zur Schule Katy. Auch wenn ich ihn verstehe, irgendwann muss er ja wieder gehen." - "Hol ihn her ich rede mit ihm". Nickend verließ sie mein Zimmer und ich begab mich zu meinem Kleiderschrank, um mir Kleidung für heute rauszusuchen.
Ethan schlenderte Minuten später in mein Zimmer. Ohne ein Wort zu sagen setzte er sich auf mein Bett und musterte mich von der Seite. "Ethan zieh dich an. Ich werde dich hinfahren und dich abholen und ich verspreche dir, dir wird nichts passieren" versicherte ich ihm mit einem ernsten und trotzdem einfühlsamen Ton. "Aber Katy du bist nicht die ganze Zeit da. Schau mich doch mal an, sie werden alle lach-" -"Ethan, ich weis du hast Angst aber niemand wird dich anfassen und dein Gesicht heilt wieder". Mein kleiner Bruder schien verunsichert, dennoch stand er auf und lief nickend aus meinem Zimmer.
Mit meinen Klamotten in der Hand flitzte ich ins Badezimmer und stieg unter die Dusche. Das heiße Wasser floß meinen Körper hinunter und ich genoss eine Minute der Stille. Mein Gewissen plagte mich, weil ich gestern vergessen hatte zu Ethans Schule zu fahren und stattdessen über Aiden und diese ganze Sophia Sache nachgedacht hatte.Nachdem ich fertig geduscht hatte band ich mir ein Handtuch um meinen Körper und eins um meine Haare. Anschließend putzte ich meine Zähne und schminkte mich dezent.
Ich trocknete meinen Körper noch ein wenig und zog mir meine Klamotten über. Die Haare föhnte und glättete ich. Gleich darauf gab ich Megan mit einer kurzen SMS bescheid, dass mich heute Aiden abholen würde und wir uns in der Schule sehen würden.
"Ethan komm wir müssen los" rief ich meinen kleinen Bruder solange ich meine Schuhe anzog. Er war zwar runtergekommen, aber man sah dass er keine Lust hatte.
Ich legte meinen Arm um meinen kleinen Bruder und wir verließen das Haus und stiegen in Aidens Auto. Sein Blick fiel sofort auf Ethans Wunden. "Sag gar nichts und fahr bitte erst zu Ethans Schule" flüsterte ich ihm so leise wie möglich zu. Aiden nickte und schmiss das Auto wortlos an. "Ethan wann hast du Schule aus?" fragte ich meinen Bruder während ich ihn durch den Rückspiegel beobachtete." -"14Uhr".
Es brach mir das Herz, meinen sonst so fröhlichen kleinen Bruder, so traurig zu sehen. Die ganze restliche Fahrt über, bis vor Ethans Schule war das Auto von einer unangenehmen Stille umgeben. Wir stiegen gemeinsam aus und vor den Treppen der Schule bemerkte ich wie der Blick von meinem Bruder auf einem der Jungs stehen blieb.
"Er war es oder?" bemerkte ich wie sich die Wut in mir staute. Ethans schweigen war mir Antwort genug. Ich lief geradewegs zu dem Jungen der den Anblick von meinem kleinen Bruder scheinbar witzig fand. "Du musst die Schwester von dem Jungen sein, den mein Bruder gestern geschlagen hat" fing die Blondine neben ihm an zu lachen. "Du findest es also witzig? Spätestens wenn er von der Schule geflogen ist vergeht dir dein Lachen" spukte ich voller zorn. "Du Miststück bist doch genau so feige wie dein Bruder, anstatt sich zu wehren geht man petzen" -"Wir verlieren unser niveau nicht für Abschaum, weisst du" spottete ich. "Okay es reicht, lasst Ethan einfach ab jetzt in Ruhe" kam es plötzlich von Aiden der mittlerweile hinter mir stand. Der Blick von der Blondine vor mir veränderte sich innerhalb einer Sekunde und sie schaute nur starr zu Aiden. "Na los geh du musst zum Unterricht" gab sie ihrem Bruder einen leichten Schubser bevor sie Aiden noch einmal ansah und weglief. Ich forderte meinen Bruder auf auch in den Unterricht zu gehen und begab mich dann zusammen mit Aiden in sein Auto.Den ganzen Weg bis zu meiner Schule, hatten wir kein Wort gewechselt. Mir ging nicht aus dem Kopf wie das Mädchen Aiden angesehen hatte und welche Wirkung er auf sie gehabt hat. Er kann mir unmöglich sagen, dass sie sich nicht kennen würden. Sie war plötzlich wie ausgewechselt. Ihr blick war starr auf ihn gerichtet und die gerade so wortlaute Blondine wurde mucksmäuschenstill.
Ich rutschte Gedankenverloren auf meinem Sitz hin und her und überlegte ob ich ihn darauf ansprechen sollte oder nicht.
"Kate wir sind da" wies er mich auf das Stillstehen des Autos hin. "Wer war sie?" fragte ich Aiden mit meinem Blick auf die Schule vor uns gerichtet. "Wer war wer?" - "Aiden ich bitte dich, hör auf so zutun als wüsstest du nicht wen ich meine" wurde meine Stimme ernster. "Sie war mal meine Nachbarin, ich mochte sie nie wirklich also mach dir keinen Kopf und lass uns gehen".
"Ich muss mich beeilen und ich fahr nachher mit Megan ich geh mit ihr zu Starbucks solange Ethan noch Schule hat. Bis dann" küsste ich Aiden noch schnell, ehe ich in die Schule hastete. Ich hatte keine Ahnung ob ich ihm glauben sollte, aber genausowenig Zeit hatte ich mir darüber weiter Kopf zu machen.
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