Kapitel 11

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"Hallo Samantha", sagt eine Stimme, die ich aber niemandem zuordnen kann, da mich das Licht noch zu sehr blendet. Ich drehe mich im Kreis und langsam lässt das Licht nach und alles nimmt scharfe Konturen an. Ich befinde mich auf einer Waldlichtung, die mir sonderbar bekannt vorkommt, mir gegenüber steht eine junge Frau, die mich mit einem sanften Lächeln anblickt. "Ich weiß nicht ob du dich an deine Träume erinnern kannst, falls nicht, ich bin Isabella, eine deiner Vorfahrinnen. Ich bin dir seit einer Woche Nacht für Nacht erschienen", sie stoppt und gibt mir somit die Gelegenheit, mich zu orientieren. Und sie hat recht, nach einigem überlegen erkenne ich sowohl sie, als auch die Lichtung wieder. Auch wenn die Lichtung in meinen Träumen mit Schnee bedeckt war und jetzt auch nicht mehr von Tannen sondern von Laubbäumen umgeben war. Diesmal trug Isabella auch keinen Wintermantel, sondern ein leichtes Sommerkleid. Als ich an mir hinunterschaue, sehe ich, dass auch ich ein leichtes Sommerkleid trage. Meine Vorfahrin und ich setzen uns ins Gras, sodass wir uns ins Gesicht schauen können und dann fängt die Ältere an zu erzählen. Sie erzählt mir von einer Zeit vor 50 Jahren, als Krieg in der Zaubererwelt herrschte und verschwieg mir auch nicht, dass der Endkampf kurz bevor steht. "... Es liegt an dir wie dieser Krieg ausgehen wird. Folge deinem Herzen und tu, was du für richtig hältst", damit erhebt sie sich und geht in Richtung der Bäume. Kurz bevor sie ins Dunkel der Bäume tritt, dreht sie sich noch einmal um und ruft mir zu:"Ach und verlasse Beauxbatons. Sag Dumbledore, dass du nach Durmstrang willst". Dann verschwindet sie endgültig in den Tiefen des Waldes und auch um mich herum verschwimmen die Farben und Formen und ich schließe die Augen, um den Strudel nicht noch einmal sehen zu müssen.

" 'ey, wach auf!", werde ich aus dem Strudel gerissen. Verwirrt blinzle ich und versuche meine Umgebung scharf zu erkennen. Langsam erkenne ich, dass ich auf meinem Bett liege, Anemoi stupst mich mit seinem Schnabel immer wieder an und die Mädchen aus meinem Schlafsaal, sowie Madame Maxime stehen um das Bett herum und reden auf mich ein. "Was ist passiert?", frage ich verwirrt, obwohl ich mich noch ganz genau an alles erinnern kann. "Du hast unerlaubte Büscher gelesen, Zeitungsartikel über dunkle Magie gelesen und diese dann noch frei rum liegen lassen, nur um dann darüber einzuschlafen!! Isch 'offe dir ist klar, dass das nischt in Ordnung ist und du bestraft werden musst!", schreit Madame Maxime und Spuke fliegt mir entgegen. Angewidert wende ich mein Gesicht ab, rolle mich auf die Seite und versuche aufzustehen, was ich zum Glück auch schaffe.

In aller Ruhe trete ich an meinen Schreibtisch und sammle die Zeitungsartikel wieder zusammen, um sie in das Fotoalbum zu legen. Dann verstaue ich dieses in meiner Handtasche, aus der ich eine Feder, sowie ein Pergament heraus hole. Mit einem weiteren Griff befördere ich ein Tintenglas heraus und setze mich dann an meinen Schreibtisch. In aller Ruhe öffne ich das Fass, tauche die Feder hinein und beginne zu schreiben.

Sehr geehrte Professor McGonagall,

(ein wenig schleimen kann ja nicht schaden)

ich bitte Sie, mich unverzüglich auf die Durmstrangschule zu versetzen. Ich komme mit den hiesigen Lernbedingungen und dem Unterrichtsstoff nicht klar. Ich hoffe sie verstehen, dass ich nicht mehr länger an dieser Schule, die die magischen Fähigkeiten einer Hexe unterdrückt, bleiben werde. Sollten sie mir nicht helfen, werde ich auf eigene Faust dieses Institut verlassen und mich auf den Weg zur Durmstrang Schule machen.

Ich hoffe sie schreiben mir bald zurück und holen mich ab,

Mit freundlichen Grüßen,

Samantha

Ich pfeife leise und Anemoi kommt angeflogen und hält mir sein Bein hin, an das ich den Brief binde. Ich halte ihm meinen Arm hin, damit er darauf fliegen kann, dann laufe ich zum Fenster, öffne es und flüstere meinem Falken noch schnell "Professor McGonagall" zu, bevor er davon fliegt. Ich schaue ihm nach, bis er nichts weiter als ein kleiner Punkt am Horizont ist, dann drehe ich mich um, setze mich auf mein Bett und schaue in das ovale Gesicht der Direktorin. "Und nun?", erkundige ich sich desinteressiert, als würde ich sie fragen, was es zum Mittagessen gibt und nicht danach, was für eine Strafe ich bekomme. Etwas irritiert aber auch verwundert schaut sie mich an und schickt mich und die anderen Mädchen lediglich in den Unterricht.

Jetzt schon vom Gekicher und Gequatsche der Französinnen genervt, laufe ich den fünf Quasselstrippen hinterher. Im Klassenzimmer sind schon alle fleißig dabei, Stricknadeln das selbstständige stricken beizubringen. Ich stöhne frustriert auf, da ich diese Zauber bereits stumm beherrsche, weswegen ich, in der Hoffnung draußen etwas spannenderes zu entdecken, aus dem Fenster schau. Doch auch außerhalb des Schlosses gibt es auch nichts spannendes, der Himmel isr blau, der Gras saftig grün und auf dem Rasen stolzieren die Pfauen. Enttäuscht, da es nichts spannendes zu sehen gibt, wende ich meinen Blick wieder auf die Stricknadeln, die durch ein Schnippen meines Zauberstabes schon angefangen hat zu stricken, als ich den Raum betreten habe. Den Stoff, den wir bekommen haben ist grau- schwarz, was mir total langweilig erscheint, weswegen ich mir noch anders farbige Wollfäden hole. Am Ende der Stunde habe ich einen grauen Schal mit den Wappen der vier Hogwardshäuser sowie den Wappen von Beauxbatons und Durmstrang. Da ich diesen Schal jedoch nicht anziehen werde, habe ich mir noch einen einfachen schwarzen Schal mit goldenen und silbernen Fransen. Während ich zwei Sachen habe stricken lassen, haben die anderen noch nicht mal einen Schal geschafft und während die Anderen zum Essen gehen, beschließe ich meine Mittagspause im Freien zu verbringen.

Mit meiner Tasche in der Hand gehe ich nach draußen und setze mich auf eine Bank, die in der Nähe des kleinen Flusses steht. Schnell schaue ich mich noch einmal um, ob sonst noch jemand auf die Idee gekommen ist, in der Pause nach draußen zugehen, anstatt drinnen zu essen, doch zu meinem Glück ist weit und breit niemand zu sehen. Mit einem zufriedenen Seufzer nehme ich eines der Bücher aus meinem Verlies heraus. Als ich es aufklappe merke ich, dass es sich um ein Tagebuch handelt.

Sam- mach das Beste aus deinem Leben (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt