Kapitel 7

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In meinem Zimmer angekommen, schicke ich Anemoi in seinen Transportkäfig und packe alles Herumliegende sowie meinen Koffer in die magisch vergrößerte Tasche. Schnell schaue ich nochmal im bad, im Schrank und unter allen Möbeln nach, ob ich auch nichts vergessen habe, dann renne ich auch schon den Gang entlang und die Treppe hinunter. Als ich unten stehe, fällt mir auf, dass ich doch glatt meinen Falken vergessen habe, weswegen ich noch einmal umdrehe und mit dem Käfig in der Hand die Treppe noch einmal hinunter polter. Schließlich schaffe ich es doch, mit allen meinen Sachen zum Tisch der beiden Lehrer zu kommen und setze mich vor eine dampfende Tasse gebrannte-Mandeln-Tee. Wie ich diesen Tee doch liebe!! Vor allem mit weißem Kandisszucker*-*. Genüsslich nippe ich an meinem Tee und träume vor mich hin, als mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf huscht. "Sprechen die eigentlich auch Englisch in Frankreich? Ich kann zwar Französisch sprechen, aber mein Englisch ist definitiv besser", erkläre ich meine Beweggründe. Der Professor kichert vor sich hin und lässt somit Professor McGonagall für sich antworten:"Ja sie sprechen auch Englisch. Am Anfang wirst du eh erst mal bei Madame Maxime unterkommen. Wir werden sehen wie du mit dem Unterrichtsstoff der französischen Mädchenschule zurecht kommst." Ein erleichtertes Lächeln ziert mein Gesicht und ich drinke genüsslich meinen Tee aus, auch die beiden Professoren leeren ihre Tassen. Wir bezahlen unsere Getränke und treten in den Hinterhof des Wirtshauses. Professor McGonagall nimmt mir Anemoi ab und Professor Dumbledore hält mir auffordernd seinen Arm hin. Das heißt dann wohl wieder Apparieren-.-. Und schon spühre ich das gleiche Gefühl wie beim ersten mal, als wir von Leipzig nach London appariert sind.

Während der Reise habe ich meine Augen zusammen gekniffen. Nun öffne ich sie in der Erwartung ein stattliches Herrenhaus oder Schloss vor mir zu sehen. Stattdessen befinden wir uns in einer Halle, in deren Mitte ein Brunnen, mit Skulpturen darauf, steht. Dumbledore muss meinem Blick gefolgt sein, denn er erklärt mir, dass das der Brunnen der magischen Geschwister ist. Da ich sowieso nicht weiß, was er damit meint, frage ich ihn was wir denn hier machen. "Oh, wir sind im Zaubereiministerium von England. Um nach Frankreich apparieren zu können, brauchen wir erst eine Genehmigung.- Ah, da vorne kommt ja schon Minerva, wir können weiter!" Und tatsächlich kommt die Professorin mit einem Pergament in der Hand auf uns zugeeilt, nimmt den Käfig mit Anemoi darin wieder an sich und ist mit einem Plopp verschwunden. Dumbledore hält mir seinen Arm entgegen, ich greife danach und mit einem weiteren Plopp sind auch wir verschwunden.

Als ich dieses Mal die Augen öffne, stehen wir vor einem weißen Schloss, dass dem Schloss Neuschwanstein nicht unähnlich sieht. Professor McGonagall drückt mir den Käfig mit meinen Falken wieder in die Hand und geht uns voran auf das schmiedeeiserne Tor zu. Schnell öffne ich den Käfig, verstaue ihn in meiner Tasche und laufe den beiden Lehrern hinterher. Anemoi fliegt erst einmal ein paar Runden, bevor er ssich wieder auf meiner Schulter nieder lässt. Zusammen mit dem beiden Engländern warte ich einen Moment vor dem großen Tor, bis dieses sich öffnet, uns durch lässt und hinter uns wieder ins Schloss fällt. Neugierig schaue ich mich um. Der Rasen ist Gepflegt und ein schmaler Kiesweg führt vom Tor zum Schloss empor. Ein kleiner Bach läuft durch einen hinteren Teil des Rasens und endet in einem kleinen See. Rosenbüsche und Kirschbäume stehen verteilt herum. Alle fein säuberlich geschnitten und in voller Blüte. Und über diese Idylle stolziert hin und wieder ein Pfau, mal weiß, mal in aller farb Pracht. Alles in allem, ist es wirklich wunderschön, fast schon zu schön, da es wie in einem Märchen wirkt, so - unrealistisch.

Mit einem lauten Krachen fliegt das riesige Eingangsportal auf und eine nicht weniger große Frau tritt heraus. "Madame Maxime!", ruft Professor Dumbledore erfreut aus. "Ah, Dumblidore, wie geht es ihnen?", fragt die Französin mit starkem Akzent. Die beiden Direktoren unterhalten sich eine Zeit lang im Flüsterton miteinander, sodass ich nichts verstehen kann, weswegen ich ihnen einfach hinterher laufe. Professor McGonagall hat sich nun ebenfalls in das Gespräch eingeklinkt, weshalb ich mich leise mit Anemoi unterhalte. "Es ist hier schon ziemlich perfekt, findest du nicht?? Es wirkt alles so unecht, wie in einem rosa roten Traum", mein Falke gibt einen zustimmenden Laut von sich, was mich zum lachen bringt.

Inzwischen sind wir in der Eingangshalle angekommen und die sieht noch unrealistischer aus. Alles ist blitz blank geputzt, der Stein ist weiß und man kann sich in dem Marmor spiegeln. Und zu meinem Leidwesen halten die Lehrer an, die Engländer verabschieden sich von der Französin und wenden sich mir zu. "Also meine Liebe, wir werden uns jetzt verabschieden. Wenn irgendetwas sein sollte, schick uns einfach deinen Falken, er wird uns dann schon finden. Sei fleißig und pass auf dich auf",mit diesen Worten verabschiedet sich Dumbledore von mir und geht. Seine Kollegin wirft mir noch einen freundlichen und aufmunternden Blick zu, dann dreht sie sich um und folgt ihrem englischen Kollegen.

Sam- mach das Beste aus deinem Leben (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt