Kapitel 17

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Wir stehen am Rande eines riesigen Sees, er ist so groß, dass ich das andere Ende nicht sehen kann, was aber auch an dem Nebel, der über dem Wasser wabert, liegen kann. Dann lichtet sich der Nebel und man kann einen riesigen See sehen, in dessen Mitte sich eine Insel befindet. Die Insel besteht aus mehreren Felsen und auf der spitze befindet sich eine große Burg mit mehreren Türmen. In die Felsen sind Gänge gehauen, die die einzelnen Höhlen, Häuser und Felsen miteinander verbinden. Ich versinke vollkommen in diesem Anblick und vergesse alles um mich herum. Ich stelle mir vor, wie es wäre durch diese Gänge zu laufen, ein langes Kleid mit Schleppe zu tragen , neben mir ein Wächter, der für meine Sicherheit sorgen soll und -

Ein Rauschen lässt mich aus meinen Gedanken auftauchen und in die Realität zurückkehren. Als ih aufschaue, sehe ich gerade noch, wie die anderen Pegasi sich wieder in die Lüfte erheben. Schnell schwinge ich mich auf mein Pferd und fliege ihnen hinterher. Von oben sieht alles viel besser aus, sodass ich mich weit zur Seite beuge, um auch wirklich nichts zu verpassen. Unter uns rast das Wasser nur so dahin und plötzlich sind wir über der Insel. Ein Fluss zieht sich durch die Landschaft, sein Anfang liegt im See und als ich näher hinsehe, erkenne ich, dass das Wasser aufwärts fließt. Ein Flügelrauschen bringt mich zurück in die Gegenwart und so sehe ich, wie einer der Wächter neben mich fliegt. "Auf dem Fluss fahren die Seelen der Verstorbenen Hexen, Zauberern und Muggel nach Avalon. Der Teil der magischen Bevölkerung, der noch lebt, sich aber entschließt hier zu leben, kann ebenfalls über den Fluss aber auch auf andere Art und Weise hier her kommen, so wie wir." Leise bedanke ich mich bei ihm und betrachte weiter die Umgebung.

Wir kommen dem Schloss -oder ist es eine Burg?- immer näher und ich kann erkennen, dass auf einem der Balkone eine kleine Menschentraube steht, die uns zuwinkt, als sie uns kommen sehen und eilen in das innere des Gebäudes. Kurze Zeit später landen wir im Schlosshof und werden von der wartenden Menge begrüßt. Unsicher schaue ich mich um und frage mich, wer von diesen Leuten wohl meine Eltern sind. Einer meiner Begleiter scheint meine Unsicherheit gemerkt haben, dass ich mich etwas unwohl fülle, weswegen er seinen Kameraden ein Zeichen gibt, woraufhin diese mich umstellen und mit mir in der Mitte den Burghof verlassen. Wir laufen in das nächste Gebäude, gehen Treppen hinauf, laufen durch Flure, biegen links ab, biegen rechts ab und laufen Treppen hoch und wieder runter, bis wir endlich vor einer großen Holztür, die mit Ornamenten verziert ist, stehen bleiben.

Leise schwingt die Tür auf und gibt den Blick frei auf einen wunderschönen Saal. Ein großer Kristallleuchter hängt von der Decke herab, ein Holzmosaik ziert den Fußboden, große Fenster lassen den Raum heller, freundlicher und noch größer erscheinen. Am Ende des großen Saales stehen, auf einer kleinen Erhöhung zwei Stühle, die man auch als Throne bezeichnen kann, denn sie sind ebenfalls mit Ornamenten verziert und haben eine rote Samtpolsterung. Und auf den beiden Stühlen sitzen sie, meine biologischen Eltern. Der Mann, welcher mein Vater ist, erhebt sich. Er war groß gebaut, hatte kurze, schwarze Haare, harte Gesichtszüge und graue Augen, die einen streng und doch voller Liebe anschauen. Seine Frau, war sein Gegenteil, klein, zierlich, mit blonden, langen Haaren, die zu einer komplizierten Frisur hochgesteckt wurden. Ihre Augen strahlten Freundlichkeit und Liebe aus und hatten eine blau-graue Färbung. Nun kommen beide zu uns und lächeln mich offen und freundlich an. Dann stehen sie vor mir und warten wie ich mich verhalten werde. Ich schaue sie an und sage dann, mit sicherer Stimme als ich mich fühle:" Mum, Dad? Es ist schön wieder hier zu sein!" Erleichtert atmen die beiden aus, da sie wahrscheinlich dachten, ich würde sie abweisen, und nehmen mich in die Arme:" Es ist schön dich wieder hier zu haben!!"

Am Abend sitze ich mit meinen Eltern im Salon, nachdem wir gemeinsam zu Abend gegessen haben. Der Salon ist ein gemütliches Zimmer in dem alles in grün Tönen gehalten ist. Es stehen Sitzgruppen herum, Sofas, Sessel, Stühle und kleine Tischchen, auf denen riesige Blumenvasen stehen. Alles in allem ist es sehr gemütlich, vor allem, weil in dem großen Kamin ein herrliches, warmes Feuer vor sich hin prasselt. Meine Eltern erzählen gerade, was sie nach meinem Tod gemacht haben und auch, was mein einstiger Geliebter nach meinem Tode gemacht hat. Sie erzählten mir von seinem Aufstieg, aber auch wie er immer wahnsinniger und unberechenbarer wurde, bis er eines Tages scheiterte und verschwand, um dann vor drei Jahren wieder aufzutauchen und von neuem nach der Macht zu greifen.
Langsam werden meine Augenlieder immer schwerer und letzten Endes schlafe ich, auf einem der Sessel zusammen gerollt, ein.

Ich schlief so tief, dass ich nicht mitbekomme, wie mein Vater mich in mein Zimmer bringt, ins Bett legt und sanft zudeckt. In dieser Nacht träumte ich das erste mal von ihm.

Sam- mach das Beste aus deinem Leben (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt