Teil 161: Die Prophezeiung - damit hängt alles zusammen

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Die Sonne geht richtig auf. Über den Bergen liegt nun ein Band aus hellem Orange und der Himmel darüber ist farblos. Das Licht fällt auf Dumbledore, auf seine silbernen Augenbrauen und den Bart in der gleichen Farbe und auf seine Falten.

„Vor fünfzehn Jahren, als ich die Narbe auf deiner Stirn sah, vermutete ich, was sie bedeuten könnte", sagt Dumbledore. „Ich vermutete, sie könnte das Zeichen einer Verbindung sein, die zwischen dir und Voldemort geschmiedet wurde."

„Das haben Sie mir schon einmal erklärt, Professor", sagt Harry frei heraus.

„Ja", erwidert Dumbledore entschuldigend. „Ja, aber verstehst du – ich muss mit deiner Narbe beginnen. Denn kurz nachdem du wieder in die magische Welt eingetreten warst, wurde offensichtlich, dass ich Recht gehabt hatte und dass deine Narbe dir Warnsignale gab, wenn Voldemort in deiner Nähe war oder auch nur ein starkes Gefühl hatte."

„Ich weiß", stimmt Harry ihm matt zu.

„Und diese deine Fähigkeit – Voldemorts Anwesenheit wahrzunehmen, selbst wenn er getarnt ist, und zu wissen, was er spürt, wenn seine Gefühle auflodern - trat immer deutlicher zutage, seit Voldemort in seinen eigenen Körper zurückgekehrt war und all seine Kräfte wiedererlangt hatte."

Das wissen wir beide bereits, weswegen wir nicht nicken.

„In letzter Zeit geriet ich in Sorge, Voldemort könnte erkennen, dass eine Verbindung zwischen euch existiert", fährt Dumbledore fort. „Und tatsächlich, es kam ein Zeitpunkt, an dem du so weit in seinen Geist und seine Gedanken eindrangst, dass er deine Anwesenheit spürte. Ich spreche natürlich von der Nacht, in der du den Angriff auf Mr Weasley miterlebt hast."

„Ja, Snape, hat es mir gesagt", murmelt Harry.

Professor Snape, Harry", verbessert Dumbledore ihn leise. „Aber hast du dich nicht gefragt, warum nicht ich es war, der dir dies erklärt hat? Warum habe nicht ich dich Okklumentik gelehrt? Warum habe ich dich monatelang nicht einmal angesehen?"

Harry sieht auf und murmelt: „Doch. Doch, das hab ich mich oft gefragt."

„Verstehst du, ich glaubte, es könne nicht lange dauern, bis Voldemort versuchen würde, gewaltsam in deinen Geist einzudringen, deine Gedanken zu manipulieren und in die falsche Richtung zu führen, und ich war nicht erpicht darauf, ihm noch mehr Anreize dafür zu bieten. Ich war mir gewiss, wenn er erkannte, dass unsere Beziehung enger war – oder je gewesen war – als die von Schulleiter und Schüler, dann würde er die Chance ergreifen, dich als Mittel einzusetzen, um mich auszuspionieren. Ich fürchtete, wozu er dich hätte benutzen können, die Möglichkeit, dass er versuchen könnte, von dir Besitz zu ergreifen. Harry, ich glaube, ich war zu Recht überzeugt, dass Voldemort dich auf solche Weise benutzt hätte. Bei jenen seltenen Gelegenheiten, da wir engen Kontakt hatten, glaubte ich zu sehen, wie ein Schatten von ihm sich hinter deinen Augen regte."

Daran erinnere ich mich, denn Harry wollte Dumbledore mehrmals angreifen.

„Wenn Voldemort von dir Besitz ergriffen hätte, dann hätte er, wie er heute Abend bewiesen hat, nicht das Ziel verfolgt, mich zu zerstören. Er hätte dich zerstört. Als er sich vor kurzem deiner bemächtigt hatte, hoffte er, dass ich dich opfern würde in der Hoffnung, ihn zu töten. Verstehst du, indem ich Distanz zu dir hielt, versuchte ich dich zu schützen, Harry. Der Fehler eines alten Mannes..." Dumbledore seufzt schwer. „Sirius hat mir berichtet, dass du Voldemort in dir erwachen spürtest in der Nacht, als du die Vision von dem Angriff auf Arthur Weasley hattest. Ich wusste sofort, dass meine schlimmsten Befürchtungen begründet worden: Voldemort hatte erkannt, dass er dich benutzen konnte. In dem Versuch, dich gegen Voldemorts Angriffe auf deinen Geist zu wappnen, ordnete ich Okklumentikstunden mit Professor Snape an."

The last heir (A Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt