Teil 181: Klärendes Gespräch

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Überraschenderweise muss ich feststellen, dass Theodore ihnen nun beschwichtigende Worte zuspricht. Was ihm wohl nicht bewusst ist, dass er damit auch mich beruhigt. Mein Griff um Dracos Hand wird lockerer und ich schließe die Augen, um erleichtert Luft zu holen und sie wieder auszustoßen. Ich will meine Augen nicht wieder öffnen, tue es dann aber doch.

Tatsächlich sind die Zwillinge ruhiger geworden, doch die Neugier in ihren Blicken ist klar sichtbar. Zusätzlich erkenne ich sie in Theos Augen. Ihr Interesse ist klar vorhanden. Das sieht doch nicht allzu schlecht aus.

Wir setzen uns den dreien gegenüber auf die zwei Sessel und haben sofort wieder ihre Blicke auf uns liegen. Wieder spüre ich wie die Nervosität in mir aufbrodelt, unterdrücke sie aber mit aller Kraft. Draco streicht mir sanft über de Hand, was mir einen erleichterten Seufzer entlockt.

„Redet!", fordert Jessica uns nun auf.

Draco und ich tauschen einen Blick aus. Er nickt mir zu und dann sehen wir zurück zu unseren drei Freunden. Die Zwillinge haben sich vorgebeugt und die Hände ineinander verschränkt, die auf ihren Beinen hängen. Theo dagegen hat sich zurückgelehnt und die Arme auf die Sofalehne gelegt.

Ich atme tief ein und lasse viel Luft in meine Lunge kommen. Draco drückt nochmal meine Hand. Ich bin so wahnsinnig erleichtert, dass ich ihn überhaupt habe. Ohne ihn hätte ich womöglich schon lange den Verstand verloren. Dann wäre ich so geworden, wie mein Großvater und der restliche Teil der Familie meines Vaters.

„Wir können euch nicht alles sagen", beginne ich und bemerke den genervten Blick, denn ich von Jessica erhalte. „Das kostet euer Leben. Darum werde ich euch nur sagen, dass ihr euch mit Harry, Ron und Hermine anfreunden müsst."

„Warum?", fragt Jessica sofort.

„Es hat mit unserem Auftrag zu tun", antworte ich zögernd.

„Von dem du uns nicht erzählen kannst", sagt Jessica schnell, bevor ich noch mehr sagen kann.

„Wir sollen Dumbledore töten", flüstert Draco.

Die Spannung, die plötzlich zwischen uns Fünfen herrscht, ist schrecklich und schickt mir einen eiskalten Schauer den Rücken entlang. Ich kann sie fast anfassen und das macht mir Angst.

„Dumbledore", flüstert Vic und sieht uns mit großen und ängstlichen Augen an. „Töten."

In ihre Augen treten Tränen und sie löst die Hände aus ihrer verkrampften Haltung. Ihr Gesicht drückt sie nah an Theos Brust. Ich hätte es wissen müssen, dass sie so reagiert und es ihr nicht erzählen sollen. Jessica ist stärker wie ihre Schwester. Sie hat die Zähne fest zusammengedrückt und starrt angespannt auf Dracos und meine verschränkten Hände.

„Jess, ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust."

Sie sieht zu mir und trennt ihre Hände voneinander. Stattdessen umfasst sie meine, weswegen ich meine von Dracos löse. Sie streicht sanft über meine Hände und lächelt mich aufmunternd an.

„Ich tue es", sagt sie ohne zu zögern.

Damit hätte ich jetzt überhaupt nicht gerechnet. Spielt mein Gehör mir etwa schon Streiche? Wenn ja, zu welchem Zweck? Dass ich höre, was ich hören will? Daran möchte ich gar nicht erst denken. Es wäre auf gewisse Weise brutal. Erst mache ich mir Hoffnungen und dann werden sie augenblicklich zerschlagen.

„Du tust es?", fragt Draco neben mir.

Er hat sich wohl noch vor mir wieder gefangen, doch realisiere ich jetzt auch, dass Jess es tun möchte.

Ich sehe sie nicken. „Aber was soll ich denn eigentlich tun?"

„Ganz einfach. Nähere dich Harry, Ron und Hermine an. Ron würde dich nur allzu gern aufnehmen, aber du musst deinen Charme sprechen lassen. Dann kannst du Hermine sagen, dass sie nach Gegenständen namens ‚Horkrux' suchen sollen. Damit können sie den Dunklen Lord töten und wir werden ein schönes Leben haben. Es sind insgesamt sieben Horkruxe. Ich habe eine genaue Liste, die Hermine abarbeiten muss. Jess, du musst sie ihr geben. Aber du musst vorsichtig sein. Am Ende glauben sie dir nicht."

The last heir (A Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt