Teil 103: Kreacher

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Ich stehe wieder zwischen den beiden Häusern, Nummer elf und dreizehn. Das Hauptquartier des Phönixordens befindet sich am Grimmauldplatz Nummer zwölf, London. Zwischen Nummer elf und dreizehn bildet sich die ramponierte Tür. Ich gehe die Stufen hinauf, schlage meinen Zauberstab dagegen und öffne die Tür. Ich spare es mir zu rufen, denn am Ende schreit Mrs Black wieder herum.
Schon ertönt die laute, klirrende Glocke. Das, was ich verhindern wollte, ist nun doch eingetreten. Mehrere Porträts beginnen ihr Geschrei und Wehklagen.

„Andauernd sag ich ihnen, sie sollen nicht an der Haustür läuten!", ruft Sirius verärgert.

Er poltert die Treppe hinunter und kommt bei mir zum Stehen.

Währenddessen hallt Mrs Blacks Geschrei durch das Haus: „Schandflecke, schmutzige Halbblüter, Blutsverräter, Gosenkinder..."

Oben fällt eine Tür ins Schloss, während ich meinen Koffer und den Besen fallen lasse, um die Vorhänge von Mrs Blacks Bilderrahmen zu ziehe. Merlin, diese Frau ist unfassbar schrecklich! Mit Sirius' Hilfe schließe ich die Vorhänge. Endlich verstummt ihr Geschrei. Dann zieht Sirius die Kette von der Haustür ab, die ich gerade wieder befestigt habe.

„Hestia hat mich gerade abgelöst", sagt Shacklebolt, „sie hat also jetzt Moodys Mantel, ich dachte, ich könnte einen Bericht für Dumbledore abgeben..."

Dann verschwinde ich nach oben, um Koffer und Besen wegzubringen, und dann Mum und den anderen zu helfen. Ich nehme mir ein Tuch aus dem Koffer und befestige es an meinem Kopf, damit ich nicht irgendwelche giftigen Dämpfe einatme.
An der Tür des Salons klopfe ich an und trete dann ein. Mum hat sich über Gilderoy Lockharts Ratgeber für Schädlinge in Haus und Hof gebeugt, welches aufgeschlagen auf dem Sofa liegt, und studiert die Seite über Doxys.

„Also, hört alle mal zu, ihr müsst aufpassen, weil Doxys beißen und ihre Zähne giftig sind. Ich habe hier eine Flasche mit Gegengift, aber mir wär's lieber, wenn es niemand bräuchte."

Dann richtet sie sich auf, stellt sich breitbeinig vor die Vorhänge und winkt uns herüber, nachdem sie mir auch noch eine Sprühflasche in die Hand drückt.

„Auf mein Kommando fangt ihr gleich an zu sprühen", sagt sie. „Die werden auf uns zufliegen, denke ich, aber auf den Sprays steht, ein tüchtiger Spritzer wird sie lähmen. Wenn sie sich nicht mehr rühren, werft sie einfach in diesen Eimer.

Sie tritt uns aus der Schusslinie und hebt ihr Spray.

„Alles klar - sprüht!"

Ich sprühe einige Zeit, als eine Doxy aus dem Stoff kommt. Sie hat surrende, glänzende und käferähnliche Flügel und die nadelscharfen winzigen Zähne sind gebleckt. Der Körper ist mit dichtem schwarzem Haar bedeckt und die vier kleinen Fäustchen sind vor Zorn geballt. Ich ziele auf ihr Gesicht und sie wird ohnmächtig. Bevor sie zu Boden fällt, fange ich sie mit dem Fuß auf. Ich hebe sie auf und lasse sie in den Eimer fallen.

„Fred, was machst du da?", fragt Mum scharf. „Sprüh die sofort ein und wirf sie weg!"

Fred hält eine zappelnde Doxy zwischen Zeigefinger und Daumen.

„Hab ich dich", sagt er und sprüht der Doxy das Gift ins Gesicht.

Als Mum ihm den Rücken zudreht, steckt er sie in seine Tasche.

„Wir wollen das Doxygift für unsere Nasch-und-Schwänz-Leckereien testen", flüstert George Harry zu, aber ich habe es trotzdem gehört.

Ich besprühe eine weitere Doxy, während die Zwillinge und Harry sich immer noch über ihre Erfindung unterhalten.

„Was sind Nasch-und-Schwänz-Leckereien?", fragt Harry kaum hörbar.

„Eine Auswahl von Süßigkeiten, die dich krank machen", antwortet George leise und nimmt die Augen nicht von Mum. „Nicht ernstlich krank natürlich, nur krank genug, damit man dich aus dem Unterricht schickt, wenn dir danach ist. Fred und ich haben sie diesen Sommer entwickelt. Das sind zweigeteilte, farblich gekennzeichnete Süßigkeiten zum Kauen. Wenn du von den Kotzpastillen die orangene Hälfte isst, wird dir schlecht. Sobald sie dich aus dem Unterricht in den Krankenflügel gescheucht haben, schluckst du die lila Hälfte..."

The last heir (A Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt