Teil 133: Im St. Mungo

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„Da sind sie ja, die Blutsverräter-Gören", sagt eine Stimme in unserer Nähe. „Stimmt es, dass ihr Vater im Sterben liegt?"

„RAUS HIER", brüllt eine andere Stimme, die ich als die von Sirius erkenne.

Ich strecke Harry meine Hand hin und ziehe ihn hoch. Dann sehe ich mich um. Wir stehen in der düsteren Küche im Keller in Sirius' Haus. Nur aus dem Feuer und von einer niedrigen Kerze kommt das Licht, welches die Überreste eines einsamen Nachtmahls beleuchtet. Kreacher verschwindet durch die Tür zur Halle, während er die anderen feindselig betrachtet. Dann zieht er seinen Lendenschurz in die Höhe. Sirius eilt mit besorgter Miene auf uns zu. Er ist unrasiert und hat sich noch nicht seine Schlafsachen angezogen. Er riecht auch nach Alkohol. Vor Ekel verziehe ich mein Gesicht.

„Was ist los?", fragt er und hilft Ginny auf die Füße. „Phineas Nigellus meinte, Arthur sei schwer verletzt..."

„Frag Harry und Vi", sagt Fred.

„Ja, ich will das auch hören", mischt George sich ein.

Die Zwillinge und Ginny starren uns an. Auf der Treppe stoppen Kreachers Schritte.

„Wir sollten uns erstmal setzen", sage ich.

„Vi...", beginnt George.

Setzen!", sage ich in einem strengen Ton.

„Du klingst schon wie Mum", murmelt Fred.

„Wie war das?", frage ich und sehe ihn finster an.

Aber die Zwillinge, Ginny, Ron, Harry und Sirius setzen sich. Ich setze mich neben Harry und die anderen sehen uns auffordernd an.

„Es war...", beginnt Harry. „Wir hatten – so was wie eine – Vision..."

Wir erzählen ihm alles, was wir gesehen haben, aber ändern die Geschichte ein wenig, damit es so klingt, als wäre Harry nicht die Schlange gewesen. Rons Gesicht ist immer noch schneeweiß und er wirft uns einen kurzen Blick zu, sagt aber nichts dazu.
Als Harry und ich die Geschichte beendet haben, starren uns die Zwillinge und Ginny an. Es scheint etwas Anklagendes in ihren Blicken zu liegen.

„Ist Mum hier?", fragt Fred und wendet sich an Sirius.

„Sie weiß wahrscheinlich noch gar nicht, was passiert ist", antwortet Sirius. „Das Wichtigste war, euch fortzuschaffen, bevor Umbridge sich einmischen konnte. Ich vermute, Dumbledore teilt es Molly jetzt mit."

„Wir müssen ins St. Mungo", drängt Ginny und wendet sich an unsere Brüder und mich. „Sirius, kannst du uns Mäntel oder sonst was leihen?"

„Wir gehen nirgendwo hin!", widerspreche ich meiner Schwester.

„Natürlich tun wir!", widerspricht George störrisch. „Er ist unser Dad! Und du willst ihn auch sehen!"

Beim letzten Satz klingt er vorwurfsvoll.

„Natürlich will ich ihn auch sehen!", erwidere ich. „Aber wir können da nicht so einfach reinspazieren und sagen: ‚Hallo, wir möchten gern zu unserem Dad Arthur Weasley.' Was meinst du würden die denken, woher wir das wissen, bevor Mum das weiß, dass er angegriffen wurde?"

„Warum sollte das wichtig sein?", fragt George aufgeheizt.

„Es ist wichtig, weil wir keine Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken wollen, dass Harry und Vi Visionen von etwas haben, das Hunderte von Meilen entfernt geschieht!", antwortet Sirius zornig. „Könnt ihr euch vorstellen, was das Ministerium von einer solchen Information halten würde?"

Die Zwillinge sehen so aus, als würde sie das einen feuchten Kehricht interessieren. Rons Gesicht ist noch immer blass und er ist stumm.

„Irgendjemand hätte es uns sagen können...", wirft Ginny ein. „Wir hätten es doch auch von jemand anderem als Harry oder Vi hören können."

The last heir (A Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt