The last heir (A Harry Potter FF)

Teil 118: Gute Nacht

Am Sonntag setze ich mich hin, um den Aufsatz für Sprout zu schreiben. Selbstdüngende Sträucher. Zwischendurch leert und füllt sich der Gemeinschaftsraum immer wieder. Gegen Mittag bin ich mit dem Aufsatz fertig und ich lege ihn zur Seite, um den Aufsatz für McGonagall zu schreiben. Mit diesem Zauber ist es möglich, Gegenstände zu rufen, aber ganz anders wie mit Accio, sondern muss ich hierfür den Gegenstand in die Luft zeichnen. Er ist aber nur für unbelebte Gegenstände möglich.

„Vi!", sagt Theodore.

„Nicht jetzt, ich muss diesen Aufsatz beenden."

„Aber nun schau doch mal da!"

Ich hebe meinen Kopf. Eine hübsche Schleiereule sitzt am Fenster. Hermes, Percys Eule.
Mit grimmigem Blick auf die Eule stehe ich auf und öffne das Fenster, um den Brief der Eule abzumachen. Auf das Fensterbrett werfe ich ihr ein paar Körner aus meiner Tasche zu.
Auf dem Umschlag steht: Violet Grace Gaunt, Haus Slytherin, Hogwarts. Das Percy sich traut mir zu schreiben! Nach allem, was er getan hat.
Ich setze mich wieder hin und bin kurz davor den Brief zu zerreißen.

„Was machst du denn da?", fragt Victoria.

„Ich will Percys Brief zerreißen", antworte ich. „Wonach siehts denn aus?"

„Aber warum?", fragt Jessica.

„Weil Percy ausgezogen ist", antworte ich mit zitternder Stimme. „Dad und er haben sich gestritten, weil Percy befördert wurde. Er arbeitet mittlerweile in Fudges Büro und teilt Fudges Meinung, dass Voldemort nicht zurückgekehrt ist." Die drei zucken zusammen, als ich seinen Namen erwähne. „Dad hat geschrien, was sehr unnormal für ihn ist, weil Mum normalerweise temperamentvoll ist." Ich schluchze. „Das war kurz bevor ich zu dir kam, Theo. Percy kam nach Hause und teilte es uns mit, aber wir haben nicht so reagiert, wie er es gedacht hat. Wir waren überrascht, weil Percy großen Ärger hatte – wegen Crouch. Sie haben gesagt, Percy hätte wissen müssen, dass mit Crouch etwas nicht gestimmt hat und einen Vorgesetzten benachrichtigen sollen, aber woher hätte er es denn wissen sollen, wenn selbst die anderen Ministeriumsangestellten nichts bemerkt hatten? Ihr kennt Percy ein wenig, er ist sehr ehrgeizig, und deswegen hat er sich nicht beschwert, als Crouch ihm die Verantwortung übertragen hat. Wir wussten nicht, wie das möglich war, weil Percy ja soviel Ärger hatte. Er war noch viel stolzer als sonst, als er nach Hause kam. Er hat Dad erzählt, dass Fudge ihm eine Stelle in seinem persönlichen Büro angeboten habe. Er hat erst vor einem Jahr seinen Abschluss gemacht und da ist es wirklich ein sehr guter Aufstieg. Percy dachte, Dad sei total begeistert, aber das ist er nicht gewesen. Dumbledores Name ist mittlerweile ein Schimpfwort im Ministerium, denn alle glauben, er wolle nur Ärger machen. Fudge will jeden feuern, der auf Dumbledores Seite steht. Er weiß, dass Dad und Dumbledore miteinander befreundet sind und er hat keine hohe Meinung von Dad, weil er so auf die Sachen der Muggel steht. Dad denkt, Fudge lässt Percy nur in seinem Büro arbeiten, damit er Dumbledore und seine Familie ausspionieren kann. Daraufhin ist Dad vollkommen ausgerastet, als er das erfahren hat. Percy hat gesagt, er müsse gegen Dads schlechten Ruf ankämpfen, seit er im Ministerium angestellt ist. Er hat gesagt, dass Dad keinen Ehrgeiz hat und dass das der Grund ist, warum wir so wenig Geld haben. Er hat gesagt, Dad sei ein Idiot, weil er sich mit Dumbledore abgibt. Dumbledore wird sehr großen Ärger kriegen und Dad wird dann mit ihm untergehen, sagt Percy. Er denkt zu wissen, wem er die Treue zu halten hat, nämlich dem Ministerium. Wenn Mum und Dad zu Verrätern des Ministeriums erklärt werden, dann wird jeder erfahren, dass er nicht mehr zur Familie gehört. In dieser Nacht hat er seine Sachen gepackt und ist nach London gezogen." Ein Schluchzer entfährt meinen Lippen. „Mum war vollkommen durcheinander, so schlimm, wie noch nie, und hat sehr stark geweint. Sie wollte Percy zur Vernunft bringen und ist deswegen nach London appariert, aber er hat ihr einfach die Tür vor – vor der Nase zugeschlagen. Er glaubt nicht, dass Voldemort zurück ist. Er nimmt den hier", ich zeige den Tagespropheten, „viel zu ernst. Solange Fudge nicht daran glaubt, dass Voldemort zurück ist, wird Percy es ebenfalls nicht tun."