The last heir (A Harry Potter FF)

Teil 0: Tod

„Lily, Jane, nehmt die Kinder und verschwindet!", rief ein bebrillter, schwarzhaariger Mann laut durch das Haus. „Er ist hier!"

Jane schnappte sich ihre Tochter, die gar nicht wusste, wie ihr geschah. Sie sah sie mit großen grauen Augen an. Das kleine Mädchen spürte tief in sich drin, dass etwas nicht stimmte, konnte aber nicht sagen, was es war. Sie bemerkte in sich drin, dass eine bekannte Macht anwesend war, konnte sie aber nicht zuordnen.
Sie sah zu dem anderen Kind, das von einer rothaarigen Frau hochgehoben wurde. Die grünen Augen des Jungen waren ebenfalls weit aufgerissen.

„Jane", sagte die Rothaarige, die dieselben Augen hatte wie der Junge. „Nimm Harry mit dir."

Gerade wollte sie ihren Jungen an ihre Schwägerin reichen, als es explodierte und die zwei Mütter sich wegdrehten. Dabei schirmten sie ihre Kinder ab, damit ihnen nichts geschah.

„Lily!", rief die Schwarzhaarige laut. „Geht es Harry und dir gut?"

Es blieb zuerst still. Jane sah mit zusammengekniffenen Augen auf die andere Seite des Abgrunds, der sich zwischen ihr und der hoffentlich lebenden Lily und ihrem hoffentlich ebenfalls noch lebenden Sohn gebildet hatte, konnte aber erst nichts erkennen. Erst, als Lily aufstand, konnte sie erleichtert ausatmen. Harrys Weinen drang an ihr verbessertes Gehör. Ihre Tochter schien stattdessen noch sehr ruhig zu sein. Es schien ihr keine Angst einzujagen, so wie es bei ihrem Cousin war.

„Lily, du bringst deinen Sohn von hier weg! Ich kann ihn nicht mitnehmen!"

„Ja."

Die Stimme ihrer Schwägerin war schwach, aber Jane würde wiederkommen, wenn erstmal ihr Fleisch und Blut in Sicherheit war.
Sie wickelte das einjährige Kind in einen Umhang, in den das Mädchen sich sofort einkuschelte. Sie schlief sogleich ein, als sie den Geruch erkannte, und bekam nicht mit, dass ihre Mutter sich auflöste und nur kurz darauf in Ottery St. Catchpole auftauchte.
Sie gab dem Kind einen Kuss auf die Stirn, woraufhin es sich in ihre Richtung drehte. Sie strich ihr durch das kurze schwarze Haar. Dabei wurden Janes Lippen von einem kleinen, aber traurigen Lächeln geziert.

„Ich werde dich immer lieben, meine Kleine. Mum und Dad lieben dich beide. Erinnere dich daran."

Sie lächelte sie ein letztes Mal an, ging ein paar Schritte zurück und verschwand wieder zurück nach Godric's Hollow. Sie sah Lily und Harry hinter sich. Die junge Mutter schien verängstigt zu sein.

„Geh, Lily!", sagte sie. „Ich halte ihn auf."

Sie hörte ihn, wie er die Treppe hoch ging und drehte sich um. Sie hob den Zauberstab und sprach einen Schutzzauber, spürte Lilys Anwesenheit aber noch immer.

„Geliebte Jane", sagte eine kalte, schnarrende Stimme.

Sie erschauderte und umschloss den Zauberstab fester.

„Lass ihn nicht in deinen Kopf, Jane!", erklang die Stimme ihres toten Mannes. „Er wird herausfinden, wo du sie hingebracht hast. Dann ist alles verloren."

Nein, das ist es nicht, dachte sie. Es ist nur noch nicht an der Zeit.

„Du weißt, was ich möchte", fuhr er fort. „Wo ist sie?"

„Das werde ich dir nicht sagen, Tom! Niemals!"

„Dein Kampfwille ist überraschend. Mein Cousin hatte ihn auch. Dein Bruder besaß ihn ebenfalls." Er machte einen weiteren Schritt in ihre Richtung, weswegen sie gleich zwei zurückmachte. „Aber er hat ihnen beiden nichts als den Tod gebracht. Du musst nicht so enden, wie sie. Sag mir, wo sie ist, und ich lasse dich in Ruhe."

Janes Blick blitzte düster. „Sie ist tot. Kurz nachdem du deinen Cousin getötet hast, habe ich sie umgebracht. Ich habe es nicht mehr ausgehalten tagtäglich ihre – seine – Augen zu sehen."