Anna

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Anna und ich hatten uns schon seit einer Woche nicht mehr gehört und ich vermisste sie, also beschloss ich sie mal anzurufen. Es klingelte drei mal und dann nahm sie ab. „Hallo?" „Hey Anna, ich wollte mal fragen, wie's dir so geht und was du so schönes machst." „Ähm... Mir geht's gut danke. Ich mach gerade eigentlich gar nichts." „Hm ok. Und was hast du in den letzten Tagen so gemacht?" Irgendwie war sie komisch am Telefon. Was wohl passiert war? „Ach, mal dieses und jenes..." „Oooookay." „Du?" „Anna, ist alles ok?" „Ja, was soll schon sein?" „Keine Ahnung, du klingst so komisch." „Ach Quatsch, jetzt erzähl, was ist bei dir so los?" „Ich hab jetzt einen Freund!", quietschte ich in's Telefon. „Nein! Oh mein Gott Elisa! Warum erfahre ich davon erst jetzt?, das ist ja wunderbar!" „Du hast es ja auch nicht für nötig gehalten, mich mal anzurufen..." „Ach komm, jetzt sei nicht so. Du hast mich bis heute doch auch nicht angerufen." „Auch wieder wahr." Wir lachten. „Du, ich muss auflegen Eli, muss los." „Ok, bis bald." „Ja, bis bald..." Sie legte auf und Ich war glücklich, dass ich mal wieder mit meiner besten Freundin reden konnte. Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Wer könnte das wohl sein? Ich öffnete sie und mein Herz schlug schneller. „Hallo Liebling." „Was machst du denn hier?" Ich sah ihn benommen an, weil ich nicht erwartet hätte, dass er hier aufkreuzten würde. „Freust du dich denn gar nicht?" „Doch, aber musst du nicht arbeiten?" „Nö, hab jetzt zwei Wochen frei, weil mich ein Kumpel ablöst, was heißt... Wir haben die zwei Wochen ganz für uns allein!" Ich lächelte und legte dann meine Lippen auf seine. „Komm rein." „Echt schön hier. Also für ein Apartment." Er lachte. „Hm, wie du meinst. Wollen wir einen Film schauen?" Er nickte und ich führte ihn ins Wohnzimmer. Eigentlich guckte ich nie Filme auf italienisch, doch ich tat ihm da mal einen Gefallen, weil er ja kein Deutsch sprach. „Welchen willst du gucken?" Ich zählte ihm die Filme auf, die ich mithatte und er entschied sich für Maze Runner. War ja klar. Ich hatte etliche Liebesfilme dabei und er entschied sich für den Action Film. Naja, was hatte ich erwartet... Als der Film fast zu Ende war, klopfte es an die Tür. „Wer ist denn das schon wieder?" Grummelte ich vor mich hin und betete, dass es nicht meine Mutter war. Der liebe Gott hatte anscheinend meine Bitte erhört, denn vor der Tür stand...

„Anna!" Ich sprang in ihre Arme. „Was machst du denn hier?" „Tja, ich dachte mir, ich besuche mal meine beste Freundin. Ist echt cool hier. Ich hab mir extra Bubble runtergeladen, damit ich mich mit deinem Freund unterhalten kann." Anna sah mal wieder umwerfend aus. Sie hatte ein blaues bauchfreies Top und eine sehr sehr kurze Hose an. Ihr blondes glattes Haar fiel ihr locker auf die Schultern. Ihre hellblauen Augen funkelten vor Aufregung. Sie grinste und ging an mir vorbei ins Wohnzimmer. „Oooooh. Ciao io sono Anna." Sagte sie zu Alessandro der sie ungläubig anstarrte. „Aha, ich bin Alessandro." „Du hast dir ja nh hübsches Kerlchen geschnappt." Flüsterte sie mir auf Deutsch zu. Ich nickte nur und Alessandros fragender Blick, der immer zwischen uns beiden hin und her ging, ließ mich lachen. Ich gab ihm einen Kuss. „Wollen wir an's Meer?", fragte Anna in gebrochenem Italienisch und mit Aufregung in der Stimme. Ich guckte Alessandro fragend an, der es mit einem nicken bestätigte. „Super! Na dann mal los" Sie schmiss ihre Tasche auf den Boden, holte einen Bikini raus und flitzte ins Bad, um sich umzuziehen. Ich ging dafür in mein Zimmer. Als wir beide fertig waren, traute ich meinen Augen nicht. Sie hatte einen neongelben Bikini an, der ihren Hintern nicht allzu sehr verdeckte. Ich sah sie ungläubig an, doch sie ging nur mit wackelnden Hüften ins Wohnzimmer zurück. Alessandro starrte sie mit großen Augen an und Eifersucht machte sich in mir breit. „Alessandro. Pass auf, dir läuft da etwas Sabber runter!" Sagte ich böse und er verstand sofort meinen Hinweis. „Ach Quatsch, du überreagiert." Ich was?! Wollte er mich verarschen? Aber gut, ich wollte vor Anna nicht mit ihm streiten und nahm seine Worte so hin. Ich zog mir eine einfache kurze Jeans und ein rotes T-shirt an und Anna (was sonst) zog sich ein weißes, wirklich sehr knappes Kleidchen an. Ich sah sie aus den Augenwinkeln böse an, doch sie schien es gar nicht zu bemerken, weil sie damit beschäftigt war, Alessandro immer wieder verstohlene Blicke zuzuwerfen. Ich war so sauer auf Anna, wie ich es schon lange nicht mehr war. Die Lust am Baden war mir vergangen. „Meine Kumpels kommen auch mit, ist das ok?" Anna nickte eifrig. Wahrscheinlich wollte sie alle heißen Jungs hier aufreißen, doch nicht Alessandro! Das würde ich nicht zulassen. Er gehörte mir und so sollte es auch bleiben!

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