Perfekt

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Ich setzte mich neben ihn auf den Steg und sah hinaus auf's Meer. Es war so wunderschön hier...Saß ich hier wirklich gerade mit Alessandro? Es kam mir so surreal vor und doch war es das Gegenteil. Es war echt... Er legte den Arm um mich und ich schmiegte mich an ihn. „Magst du das Meer?" Fragte er mit einer sexy rauen Stimme. „Ja, warum?" Fragend sah ich ihn an. Ein breites Grinsen tauchte auf seinem Gesicht auf und als ich schnallte, was er vorhatte war es schon zu spät. Er sprang auf und zog mich hoch. Ich wollte etwas sagen, ich wollte ihn aufhalten, doch da schmiss er mich schon über seine Schulter. Ich kam mir vor wie ein Sack Mehl und versuchte mich zu wehren, was mir nicht allzu gut gelang. Mit einem Satz landete ich im Wasser. Ich tauchte auf und fing an zu husten. Ich hatte mich verschluckt und das Salzwasser brannte in meiner Kehle. Er zog sich bis auf seine Boxer Shorts aus und sprang zu mir ins Wasser. Als er auftauchte, warf ich ihm einen bösen Blick zu. Ich hasste es mit Kleidung zu schwimmen und er hatte mich einfach ohne Vorwarnung ins Wasser geschmissen. Gut, sonst wäre es für ihn auch nicht halb so lustig gewesen, aber ich fand es nicht sonderlich amüsant. Er lachte laut auf. Ich drehte mich weg und wollte beleidigt zum Ufer schwimmen , doch er zog mich an der Hüfte zurück. „Lass mich los!" Schnauzte ich ihn an. Doch er blieb ganz ruhig und ließ sich davon nicht beeindrucken. „Das hat doch Spaß gemacht.", raunte er an mein Ohr. Eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus und ich hätte ihn am liebsten geküsst. Doch ich durfte nicht schwach werden. Da drückte er plötzlich seine Lippen auf meine und ich konnte nicht anders, als den Kuss zu erwidern. Es fühlte sich so verdammt gut an und all meine Sorgen verflogen.

Nach einem langen Bad gingen wir wieder raus aus dem Wasser und setzten uns auf den Steg. Wir hatten keine Handtücher dabei und mussten uns von der Sonne trocknen lassen, die leider schon dabei war unterzugehen. Ich hasste ihn gerade dafür, denn mir war Arschkalt und meine Klamotten waren völlig durchnässt. Er holte seine Sachen und als er bemerkte, dass ich zitterte, reichte er mir sein T-shirt und zog sich nur die Hose über. Ich nickte ihm dankbar zu. Er legte sich auf den Rücken und schaute in die Wolken. Ich tat es ihm gleich und griff nach seiner Hand. So lagen wir bestimmt eine halbe Ewigkeit da und schwiegen.

Nach einer Weile schlenderten wir Hand in Hand zurück zum Auto. Es war wunderschön und das Leben fühlte sich so unbeschwert und leicht an. Er brachte mich nach Hause und ich war traurig darüber, dass dieser Tag schon zu Ende war. Warum konnte man solche Momente nicht festhalten?

Ich hatte keine Lust meiner Mutter heute zu begegnen, das würde mir nur die Laune versauen. Ich schloss so leise wie möglich die Tür auf und schlich in mein Zimmer. Puh! Sie hatte mich nicht gehört. War sie überhaupt zu Hause? Oder war sie mal wieder mit Alfredo unterwegs? Ich wusste es nicht und nachschauen, ob sie da war, würde ich ganz bestimmt nicht tun.

Ich brauchte ewig um einzuschlafen, da meine Gedanken die ganze Zeit bei Alessandro waren. Bei seinen wunderschönen Augen und seinem perfekten Körper. Wie konnte ein Mensch nur so perfekt sein?

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