„Schwimmen wir raus?", fragte ich Dario, um die Stimmung ein bisschen zu lockern. „Ja, warum nicht?" Er lächelte mich an und wir schwammen los. „Hey, dass mit Alessandro gerade tut mir leid." Er sah mich entschuldigend an. „Schon gut. Ähm... Du hast gesagt, dass ich deine Freundin bin... Ich muss sagen, dass hat mich etwas überrumpelt. Ich hab dich wirklich gerne, aber das mit Alessandro ist einfach noch zu frisch. Aber ich würde dich unglaublich näher kennenlernen und wer weiß... Vielleicht wird aus uns ja wirklich irgendwann ein Paar..." Er nickte und sah mich durchdringend an. „Ich verstehe...Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn wir alles erstmal auf uns zukommen lassen.", sagte er und begann dann zu lächeln. „Schwimmen wir wieder zurück? Ich hab ein bisschen Hunger und was kühles zu trinken wäre auch nicht schlecht.", fragte er grinsend. Ich schmunzelte. „Ja, lass uns zurück schwimmen." Wir drehten um, legten uns noch einen Moment auf unsere Liegen in die Sonne, um uns zu trocknen, dann gingen wir zur Bar hoch.
Am Abend packten wir dann unsere Sachen zusammen und gingen zum Mofa. Alessandro warf uns noch einen wütenden Blick zu, doch wir taten so, als ob wir es nicht gesehen hätten. „Willst du noch irgendwas machen?", fragte ich Dario in der Hoffnung, dass er heute Abend noch nichts vor hatte. „Nein, tut mir leid... Ich treffe mich gleich mit den Jungs, wir haben noch was zu erledigen..." Bitte lass es nicht das sein, was ich glaube... „Erledigen?", hakte ich nach. „Ja, wieso?" Verstand er meine Anspielung wirklich nicht oder tat er bloß auf dumm, um sich nichts anmerken zu lassen? „Sag mir die Wahrheit Dario. Geht es um die Drogen?" Ich musterte ihn durchdringend, was ihm sichtlich unangenehm war. „Eilsa, du verstehst das nicht..." „Ich verstehe es sehr wohl Dario. Aber ich will nicht, dass du mich anlügst. Ich hab doch nur Angst um dich... Das, was ihr macht kann euch ne Menge Ärger einbringen." „Denkst du das weiß ich nicht? Wir haben keine Chance da rauszukommen, wir wurden da hinein geboren! Ich weiß, du kannst das nicht verstehen... Du lebst in deiner perfekten Welt und bekommst nichts davon mit! Du hattest einfach Glück, in eine andere Familie hineingeboren zu werden." Ich sah ihn geschockt an. Wie bitte? Was wusste der schon von meiner Familie? „Du weißt gar nichts über meine Welt! Ich wurde da genauso rein geboren wie du, nur dass ich davon bis jetzt nichts wusste! Also mach keine voreiligen Schlüsse über Sachen, von denen du keine Ahnung hast!" Ich funkelte ihn böse an. Er sah mich erschrocken an. Wir waren inzwischen angekommen und ich war ruckartig vom Mofa abgestiegen. „Wie bitte?" Er sah mich entgeistert an. „Du hast schon richtig gehört. Mein Vater war der beste Freund von Alfredo. Meine Mutter ist jetzt mit ihm zusammen und gehört auch zu euch. Ich hab das alles erst vor ein paar Tagen erfahren..." Ich sah zu Boden. „Also. Mein Leben ist nicht perfekt, klar!" Er sah mich entschuldigend an. „Elisa... Das wusste ich nicht, tut mir leid..." Nun guckte er auf den Boden und sah ziemlich beschämt aus. „Schon ok, aber bitte... rede nie wieder so mit mir klar?!" „ Nie wieder!" Er sah mir wieder in die Augen und ich ging einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn sanft. Er lächelte, startete dann wieder den Motor und fuhr mit einem Winken davon. Er hatte mir den Schlüssel zu seiner Wohnung gegeben und ich trat ein. Ich machte mir Spaghetti mit Tomatensauce und schaltete mein Handy ein. Mehrere Nachrichten blinkten mir entgegen. Zuerst öffnete ich den Chat mit meiner Mutter.
Mum »Hallo Schatz. Wo bist du Kleines? Ich mache mir Sorgen. Anna hat mir erzählt, dass du bei Dario wohnst. Ist das wahr? Bitte Schatz, halt dich von ihm fern, er ist kein guter Umgang.«
Bitte?! Kein guter Umgang? Er war doch in der Gang von ihrem ach so tollen Freund, er müsste doch genau der richtige Umgang sein.
Elisa »Ja, ich wohne den Rest des Urlaubs bei Dario. Und übrigens... Ich weiß alles. Mit Dad, der Mafia und den Drogen. Wie konntest du mich nur so anlügen? Du hast Dad damals betrogen?! Ich dachte echt nicht, dass ich mich so in dir täuschen könnte. Du bist echt das Letzte und das komplette Gegenteil von dem Begriff „Mutter"!«
Ich war so wütend auf sie, dass ich in dem Moment irgendwas hätte an die Wand schmeißen können. Als nächstes öffnete ich den Chat mit Anna. Vielleicht sollte ich mich wieder mit ihr vertragen... Sie und Dario waren die einzigen wichtigen verbliebenen Menschen in meinem Leben... Ich musste sie festhalten!
Anna »Hey Mäuschen. Ich hoffe, du bist mir nicht mehr allzu böse... Hast du Lust heute Abend feiern zu gehen? Wenn du willst, kannst du Dario auch mitnehmen.😘«
Eliśa »Hey. Das mit heute Abend geht klar, nur Dario hat keine Zeit.«
Vielleicht würde das ja helfen, auf andere Gedanken zu kommen...
Auf den nächsten Chat hatte ich gar keine Lust, doch ich musste wohl oder übel drauf gehen.
Alessandro »Ciao Elisa... Das heute am Strand tut mir leid. Ich hab mich echt scheiße benommen und ich wollte mich dafür entschuldigen. Wenn du Dario liebst, dann hab ich mich da nicht einzumischen... Ich wünsche euch viel Glück und hoffe, dass wir trotzdem Freunde bleiben können.«
Das war unerwartet... Eigentlich war ich noch verletzt und wütend auf ihn, doch ich brauchte jetzt jeden Verbündeten, der sich mir anbot.
Elisa »Ciao! Ich würde mich echt freuen, wenn wir weiterhin Freunde bleiben. Bis bald Elisa.«
Wäre das auch erledigt... Wenige Minuten später ploppte eine Nachricht von Anna auf.
Anna »Ok, ich freu mich. Wann und wo treffen wir uns?«
Elisa »In zwei Stunden vorm Club.«
Ich aß noch meine Spaghetti auf und ging dann in die Dusche. Ich hatte vor, mich heute Abend richtig hübsch zu machen und den Mädels Abend zu genießen. Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel. Ich hatte ein weißes knappes Kleid mit Spitze an und dazu silberne hohe Schuhe. Meine Haare hatte ich locker zusammengeflochten, so das ein paar Strähnen herausfielen. Ich hatte mich etwas stärker als sonst geschminkt und mit meinem Lieblings Parfüm hatte ich mich auch eingesprüht. Perfekt! Ich packte alles nötige in meine silberfarbene, glitzernde Handtasche und machte mich auf den Weg zum Club.
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Bella Italia✔️
RomanceEigentlich wollte ich nur einen entspannten Urlaub mit meiner Mutter in Italien machen, wo mein Vater geboren wurde, doch dann kam alles anders... Ich traf auf Alessandro und mein Leben änderte sich schlagartig. Als dann auch noch meine beste Freun...