𝓓 𝓪 𝓽 𝓮

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Ja, Defort war ein kleines Dorf

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...Ja, Defort war ein kleines Dorf. Da hatte er rechte. Ich drehte mich auf den Fersen um, dicht eingekuschelt in die Decke. Cole in meinen Gedanken.

Die nächsten Tage verliefen unglaublich normal. Die Alpträume hörten auf mich heimzusuchen. Ich konnte seit langem wieder durchschlafen, was man offensichtlich mir auch ansah, da Megan mich mit Komplimente überhäufte und mich in Verlegenheit brachte. Vielleicht versuchte sie auch nur davon abzulenken, was letzten Freitag geschehen war.

Nachdem Cole mit seinem Jeep weggefahren war, öffnete Sienna schon die Tür. Sie war eingehüllt in ihrem braunen Bademantel und stürmte mit Hausschuhen auf mich zu. Sorgenfalten prägten ihr Gesicht. Ihre blond grauen Haare waren zu einem Vogelnest aufgetürmt, als wäre sie sich immer und immer wieder mit ihrer Hand dadurch gefahren.

Eine darauffolgende Umarmung sollte allerdings die einzige nette Geste bleiben. Was danach kam war ein Sturm der Entrüstung und eine Aufzählung von den Dinge was mir hätte alles passieren können. Es war das erste Mal in den fast fünf Wochen wo ich hier war, dass ich Sienna so aufgewühlt und wütend gesehen hatte. Zu meinem Erstaunen war diesmal mein Pflegevater Henry, der mich in Schutz nahm.

Er redete immer wieder Sienna ein, dass Cole doch bei mir war und man als Teenager nun mal Ausreißer habe. Nur so könne man etwas dazu lernen. Nach gut einer weiteren halben Stunde gab Sienna schließlich ruhe. Der Stress und die voranschreitende Stunde hatten sie übermannt. Das Thema war aber noch längst nicht für sie gegessen.

Mit schweren Beinen schlürfte ich in mein Zimmer. An Schlafen konnte ich aber nicht denken, obwohl es bereits zwei Uhr morgens war. Also griff ich nach meinem Handy und rief Megan an. Mit einem schmatzenden Geräusch nahm sie ab. Ich fühlte mich schuldig sie jetzt noch anzurufen, aber wenn ich es nicht getan hätte, hätte ich die gesamte Nacht noch wachgelegen und wahrscheinlich irgendeine verrückte Geschichte ausgedacht, damit die Bilder in meinem Kopf endlich einen Sinn machten.

Megan hörte mir geduldig die nächsten Stunden zu, bis ich mich förmlich selber in de Schlaf redete und sie mir nur noch gute Nacht sagen konnte.

Der Samstag dient dazu mir weiter vorzuhalten, was ich alles falsch gemacht hatte. Sienna kam schließlich zu dem Entschluss mir eine satte Strafe von zwei Wochen Hausarrest aufzutischen. Was mich so schlimm wie die Tatsache war, dass Sienna seit Freitag kapitulierte und mich einfach mit diesem enttäuschten Blick ansah. Ich wollte sie so nicht sehen. Ich konnte ihr aber auch schlecht die Wahrheit erzählen, warum ich erst so spät nach Hause gekommen war. Sie würde mir im Leben nicht glauben, wenn ich selber es schon kaum tat.

Letztendlich verbrachte ich ein ganzes Wochenende damit im Internet weiter über die mysteriösen Dinge zu recherchieren und Hausaufgaben zu machen. Beides ohne Erfolg.

Der Montag erschien wie meine Erlösung. In der Mittagspause absolvierte Megan und ich ein "Geheimtreffen" in der Schulbibliothek, die wie erwartet komplett schülerfrei war. Der perfekt Ort, um Megan nochmal alles zu erzählen. Mit jedem meiner Worte öffnete sich ihr Mund weiter und ihre Augen wurden größer. Mich verfolgte hingegen ein Schauer. Es war eine Tortur das alles nochmal in meinem Kopf abspielen zu müssen.

Born to be mine ~ gold and silverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt