Kapitel II

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Es ist aber noch nie was passiert... bis heute....

Meine Freunde und ich haben heute gewettet, wer es zuerst schafft, den Fußball durch das offene Fenster unseres Vereinshauses zu schießen, während man Skateboard fährt. Wir hätten uns vielleicht vorher denken können, dass das ziemlich gefährlich ist, aber wie immer bemerkt man das erst, wenn es schon zu spät ist. Ich probierte es als Vierter. Natürlich mussten bei mir die Räder des Skateboards an einem Stein hängen bleiben und ich volle Kanne auf die Fresse fliegen. Ich hab mich zum Glück mit meinen Händen auffangen können und bin nicht auf den Kopf gefallen, aber dafür tut mir jetzt mein Handgelenk weh und mein Fuß musste natürlich auch noch am Skateboard hängen bleiben.

Meine Freunde kamen sofort auf mich zu und fragten mich, ob alles OK sei. Kyle wollte schon den Trainer rufen, aber ich hielt ihn davon ab. Der Trainer würde bestimmt meinen Vater anrufen oder noch schlimmer den Rettungsdienst und ich glaube Franco und Florian haben gerade Dienst. Auf dieses Drama hätte ich jetzt keine Lust.

Ich stand also unter Schmerzen auf und hoffte, dass meine Freunde nichts bemerken. In diesem Moment war ich echt froh, dass wir erst nach dem Training auf diese echt hirnrissige Idee gekommen sind. Das wäre sonst wirklich schwierig geworden. Meine Freunde hakten noch einmal nach, ob wirklich alles OK bei mir sei. Ich glaube ich konnte meine Schmerzen nicht so gut unterdrücken, wie ich zuerst vermutet habe. Ich überzeugte meine Freunde mir zu glauben, dass es mir gut geht, und ging....naja humpelte eher in die Umkleide um mich umzuziehen. Natürlich möglichst unauffällig. Trotzdem bekam ich ein paar skeptische Blicke von meinen Freunden.

Ich fuhr daraufhin mit dem Bus nach Hause und als ich vor der Haustür stand und meinen Schlüssel aus meiner Sporttasche kramte, fiel mir ein, dass ich meine Verletzungen irgendwie vor zwei Sanitätern und zwei Ärzten verstecken musste. Die wittern Verletzungen doch auf 5Km Entfernung. Wie soll ich denn das bitte schaffen?

Ich schloss die Haustür auf und hörte schon meinen Vater aus der Küche rufen:

,,Hey Liam! Wie war das Training?''

,,Ganz gut. Wie immer halt. Und dein Dienst?''

,,Ruhig. War heute zum Glück nicht viel los.''

,,Hm...freut mich für dich.''

Ich wollte mich auf den Weg nach oben machen, bevor mein Vater aus der Küche kommt und mich humpeln sieht. Doch dann kam schon Florian die Treppe runter.

,,Nah, Liam. Wie geht's? Was stehst du da so hilflos rum?''

,,Hilflos? Ich doch nicht ''antwortete ich und lehnte mich an die Wand. Irgendwie insgesamt eine sehr peinliche Situation. Florians Reaktion war ein nur sehr verwirrter Blick.

,,Kommt ihr in die Küche fürs Abendessen?'' rief mein Vater. Mist. Wie soll ich das denn jetzt unauffällig machen? Ich wartete bis Florian in die Küche ging und tat so als würde ich auf eine Nachricht antworten. Dann lief ich möglichst ,,normal'' in die Küche und setzte mich auf meinen Platz. Puh... keiner hat was mitbekommen. Jedoch viel mir daraufhin auf, dass mein Handgelenk ziemlich blau und angeschwollen ist. Nat toll. Dann muss ich meine Hand wohl unterm Tisch lassen.

,,Alles gut bei dir, Liam?'' fragte mein Vater besorgt, der wohl bemerkt hatte, dass irgendwas nicht stimmte.

,,Klar. Wieso?''

,,Du bist so in Gedanken versunken und schaust auch irgendwie nicht gut aus. Ist irgendwas heute in der Schule oder im Training passiert?''

,,Ne. Alles gut. Bin nur kaputt vom Training. Ich glaube ich geh ins Bett.''

,,Aber du musst doch was essen. Iss wenigstens das Brot, das du dir genommen hast.''

Da ich keine Lust hatte mit ihm zu diskutieren, aß ich schnell das Brot und ging dann in mein Zimmer. Ich duschte mich und legte mich in mein Bett, auch wenn das ziemlich schmerzhaft war. Ich hoffe morgen geht es mir wieder besser.

Der Sohn eines Arztes!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt