Kapitel IX

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... machte mich auf den Weg zu Kyles Haus.

Bei Kyle angekommen schrieb ich ihm, dass er sein Fenster öffnen solle. Ich warf meine Tasche Kyle zu und kletterte dann durch das Fenster in sein Zimmer.

,,Hey, Kyle.''

,,Hey. Also... was ist passiert.''

,,Mein Vater verbietet mir nach Berlin zu fahren. Deswegen hab ich beschlossen, dass ich heimlich fahre.''

,,Aber wieso lässt er dich nicht fahren?''

,,Naja. Es hat sich herausgestellt, dass ich Epilepsie habe und mein Vater denkt, dass es zu gefährlich sei, wenn ich fahre. Ich soll mich erst an die Krankheit gewöhnen.''

,,Was?! Denkst du das ist eine gute Idee. Vielleicht sollten wir die Fahrt verschieben?''

,,Nein. Komm du jetzt nicht auch so. Wir fahren. Wir freuen uns schon so lange darauf.''

,,Wenn du meinst.''

,,Können wir morgen früh fahren. Ich will nicht, dass mein Vater bemerkt, dass ich nicht mehr im Krankenhaus bin, bevor wir losgefahren sind.''

,,Ich denke wir können das einrichten. Ich ruf schnell Mike an. Er soll uns um 6Uhr abholen.'' Während Kyle Mike anrief, informierte ich Chris, dass wir früher fahren würden. Nach ein paar Minuten war alles geklärt und wir legten uns noch einmal schlafen, bevor wir fahren mussten.

Um 5.30 Uhr wachten wir auf und machten uns fertig. Um Punkt 6 Uhr stand Mike vor Kyles Haus. Wir packten unser Gepäck in den Kofferraum und stiegen ein. Daraufhin holten wir noch Chris ab und fuhren los.

Nach circa drei Stunden machten wir eine Rast in Hannover. Ich beschloss meinem Vater zu schreiben:

Hey Papa. Ich wollte dir nur sagen, dass es mir gut geht. Du sollst dir keine Sorgen machen. Ich bin in paar Tagen wieder zurück. Tut mir leid. Hab dich lieb. Liam

Nachdem ich die Nachricht verschickt hatte, entfernte ich die Sim-Karte meines Handys. Meine Freunde taten es mir gleich. Wir wollten nicht, dass sie uns folgten. Mein Vater weiß zwar, dass wir vorhatten nach Berlin zu fahren, aber Berlin ist groß. Nach circa weiteren drei Stunden kamen wir in Berlin an. Wir checkten in unser Hotel ein und stellten unser Gepäck in unsere Zimmer ab. Kurz darauf machten wir uns schon auf den Weg zum Brandenburger Tor. Wir verbrachten den ganzen Tag damit uns Berlin anzuschauen und gingen abends etwas essen. Um kurz vor 23 Uhr kamen wir im Hotel an und warfen uns vollkommen fertig in unsere Betten.

Auch die nächsten Tage hatten wir zusammen viel Spaß und mir ging es super. Mein Vater hatte wirklich über reagiert. Am vierten Tag beschlossen wir einen Faulenzertag an der Spree zu machen. Wir legten uns auf die Liegen und genossen das schöne Wetter. Als es dämmerte machten wir uns auf den Weg nach Hause. Als wir durch einen Park gingen, bekam ich urplötzlich starke Kopfschmerzen. Mir wurde ganz schummrig und ich setzte mich auf eine Bank.

,,Leute. Mir geht's nicht so gut. Ich glaube ich bekomme wieder einen Anfall.''

,,Was?! Ernsthaft jetzt?'' fragte Chris geschockt.

,,Ja. Bitte ruft keinen Krankenwagen, OK.'' Nachdem ich das gesagt hatte, verkleinerte sich meine Sicht und ich spürte nur noch wie jemand mich auffing.

~Kyles Sicht~

Ich fing Liam auf. Legte ihn auf den Boden und achtete darauf, dass er sich nicht verletzt, als er anfing stark zu zucken.

,,Leute, was sollen wir jetzt machen?''

,,Ich würde einen Krankenwagen rufen.'' kam es von Mike.

,,Nein, er wollte das doch nicht.'' meinte Chris.

,,Ja, aber wir wissen doch gar nicht wie wir ihm helfen können.'' erwiderte Mike.

,,Wir müssen seinen Wunsch akzeptieren. Schaut mal! Er hört auf zu krampfen.''

~Liams Sicht~

Ich öffnete meine Augen und sah wie meine Freunde miteinander diskutierten, als sie sahen, dass ich aufwachte, sahen sie mich alle an und sprachen auf mich ein.

,,Hey Liam. Wach auf. Sollen wir wirklich keinen Krankenwagen rufen?'' sagte Kyle.

,,Nein.... Taschen....tuch.'' Mike gab mir ein Taschentuch und ich wischte meinen Mund ab. Meine Freunde halfen mir auf die Bank und ich ruhte mich kurz aus, bevor sie mir halfen ins Hotel zu laufen und mich in mein Bett zu legen. Ich schlief sofort ein.

Am nächsten Tag, es war Mittwoch, wollten wir zurück nach Hause fahren. Wir packten unsere Sachen zusammen und fuhren los. Meine Freunde mussten mir teilweise helfen, da ich aufgrund des Anfalls noch ziemlich schlapp war. Im Auto musste ich andauernd an meinen Vater denken. Er ist bestimmt sehr sauer und enttäuscht. Irgendwie hatte ich Angst wieder nach Hause zu kommen. Ich machte meine Sim-Karte wieder in mein Handy und schaltete es an. Ich sah, dass mein Vater als auch Phil, Franco, Florian, Alex und Dustin mir geschrieben hatten. Sehr oft. Mein Vater schrieb mir, dass er zwar froh ist, dass ich mich gemeldet habe, er sich aber trotzdem Sorgen mache. Er würde aber nicht die Polizei einschalten, da er mir vertraut und weiß, dass ich nicht alleine unterwegs bin.

Nachdem ich alle Nachrichten gelesen habe, schrieb ich meinem Vater zurück:

Hey. Es tut mir leid, dass ich mich in den letzten Tagen nicht gemeldet habe. Wir kommen in gut fünf Stunden an.

PS: Und Danke, dass du mir vertraut hast.

Dein Liam.

~fünf Stunden später~

Mike hielt vor meinem Haus.

,,Na dann Leute, wünscht mir viel Glück.'' sagte ich zum Abschied und stieg aus. Ich holte mein Gepäck aus dem Kofferraum und klingelte.

Der Sohn eines Arztes!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt