Kapitel VII

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  ... Als er mich sah, rannte er sofort auf mich zu...

,,Liam? Was ist los?''

,,Krieg...keine...Luft!''

,,Oh. Gott. FRANCO!!! Komm mal schnell!'' rief mein Vater die Treppe hoch und sofort kam Franco die Treppe runtergerannt.

,,Was ist passiert?''

,,Liam bekommt keine Luft mehr. Ich denke er ist allergisch gegen das Mittel, das ich ihm vorhin gegen die Schwellung an seinem Handgelenk gegeben habe. Ruf am besten einen RTW und hol den Erste-Hilfe-Rucksack aus meinem Auto. Da müsste auch Sauerstoff sein.'' Nachdem Franco sich das Telefon geschnappt hat und zum Auto rannte, wandte sich mein Vater wieder mir zu.

,,Probiere tief ein- und auszuatmen. Franco kommt gleich mit Sauerstoff, dann wird es dir wieder besser gehen.'' Genau in diesem Moment kam Franco mit einer Sauerstoffflasche und dem Erste-Hilfe-Rucksack wieder. Sie setzten mir eine Sauerstoffmaske auf und spritzten mir etwas gegen die allergische Reaktion. Irgendwie finde ich es beunruhigend, dass mein Vater eine ganze Klinik im Auto hat, aber immerhin rettet mir das jetzt mein Leben. Gut das mein Vater so über fürsorglich ist.

Sie halfen mir, mich auf das Sofa zu setzen und wir warteten bis der RTW kam. Ich wurde in die Klinik gebracht und musste eine Nacht zur Beobachtung da bleiben. Ganz schön ätzend.

~ca. 1 1/2 Wochen später~

Heute durfte ich endlich wieder in die Schule. Normalerweise freue ich mich nicht so auf die Schule, aber wenn man den ganzen Tag alleine im Bett liegt und du nicht aufstehen darfst, weil deine über fürsorglichen Mitbewohner Angst haben, dass dir etwas passiert, freut man sich wieder andere Menschen zu sehen.

Ich machte mich für die Schule fertig und frühstückte etwas. Danach fuhr mich Florian in die Schule. Heute hatten wir Sport, aber logischerweise durfte ich nicht mitmachen. Das ärgerte mich schon sehr. Ich vermisse den Sport. Erstrecht das Fußballtraining.

Nach der Schule gingen meine Freunde zum Training. Es machte mich traurig, dass ich nicht mitkonnte. Dustin holte mich heute von der Schule ab. Die anderen hatten heute alle Dienst. Wir fuhren nach Hause und ich ließ mich trostlos auf das Sofa fallen.

,,Was ist los, Liam?''

,,Ich bin sauer. Ich will auch wieder zum Training. Es muss doch eine Möglichkeit geben, dass ich wenigstens ein bisschen Sport machen kann.''

,,Ach Liam. In ein paar Wochen bist du den Gips los. Du musst Geduld haben.''

Er setzte sich zu mir auf das Sofa und schaltete den Fernseher an. Ich lehnte mich zurück, aber schmollte weiter. Diese Wochen sollen einfach schnell vorbeigehen.

~vier Wochen später~

Seit einer Woche bin ich meinen Gips los. Ich musste allerdings noch eine Woche warten bis ich wieder Sport machen durfte. Das ging natürlich nicht ohne Protest von statten, aber die Woche hab ich auch noch überstanden.

Meine Freunde empfingen mich herzlich, als ich wieder zum Training konnte. Wir machten wieder unseren üblichen Mist und hatten riesen Spaß. Mir hat das wirklich gefehlt. Die Tage vergingen wie im Flug und schon waren Sommerferien. Meine Freunde und ich hatten geplant in den Ferien Urlaub in Berlin zu machen. Wir freuen uns schon seit Anfang des Jahres darauf.

Heute war der letzte Schultag. Gut, dass wir in der Schule nichts mehr machen, da ich schon seit längerem Kopfschmerzen hatte. Als ich nach der Schule nach Hause kam, war ich alleine zuhause. Ich ging in die Küche und machte mir etwas zu essen. Außerdem nahm ich eine Kopfschmerztablette und holte mir einen nassen Waschlappen. Ich ging mit einem Glas Wasser ins Wohnzimmer. Plötzlich wurde mir ganz schwindelig und ich ließ das Glas fallen. Es zerbrach auf dem Boden. Ich konnte mich nicht mehr auf meinen Beinen halten und fiel. Zum Glück neben die Scherben. Plötzlich fing ich im ganzen Körper an zu zucken und ab diesem Moment bekam ich nichts mehr mit. Irgendwann klärte ich wieder auf und schmeckte Blut. Ich sah mich um und robbte so schnell ich konnte zum Couchtisch und nahm mir ein Taschentuch aus der Box. Als ich mir meinen Mund abwischte, sah ich, dass das Taschentuch rot war. Ich nahm mein Handy und öffnete die Kamera. Au... Ich muss mir auf die Zunge gebissen haben. Ich probierte aufzustehen, doch ich war viel zu müde. Nachdem ich mich ein wenig ausgeruht habe, ging ich ins Bad und wusch mir mein Gesicht. Ich bemerkte außerdem, dass ich mich wohl an einer Scherbe geschnitten haben muss, da ich eine Schnittverletzung an meinem linken Arm hatte. Ich versorgte die Wunde und räumte dann die Scherben vom Boden.

Vielleicht hätte ich meinen Vater anrufen sollen und ihm von meinem Anfall erzählen sollen, aber ich hatte zu viel Angst, dass er mir dann nicht mehr erlaubt nach Berlin zu fahren. Mein Vater und die anderen kamen am Abend zurück. Sie fragten natürlich sofort was ich an meinem Arm gemacht habe und ich sagte, dass ich aus Versehen ein Glas fallen gelassen und mich dann dran geschnitten hätte. Irgendwie stimmt das ja auch, ich ließ nur den Teil mit dem Anfall raus. Mein Vater wollte natürlich sofort die Wunde begutachten und verband sie neu. Zum Glück musste sie nicht genäht werden.

Am nächsten Tag kamen ein paar Kollegen von Phil, Florian, Franco und meinem Vater vorbei. Wir setzten uns in den Garten und quatschten. Nach ungefähr einer Stunde wurde mir wieder so mulmig im Magen. Genau wie gestern. Ich darf jetzt keinen Anfall bekommen. Nicht wenn unser ganzes Haus voll mit Sanitätern und Ärzten ist. Besonders mein Vater darf nichts mitbekommen. Ich sagte also, dass ich auf die Toilette müsse und verließ den Garten. Ich ging ins Bad und warf mir Wasser ins Gesicht. Komm schon. Keinen Anfall bekommen. Lass mir nur schlecht sein. Bitte. Mir wurde wie gestern wieder so schummrig und ich setzte mich schonmal auf den Boden. Dann falle ich wenigstens nicht. Meine Sicht verkleinerte sich und wieder begann alles zu zucken.

Der Sohn eines Arztes!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt