Kapitel XI

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,,Phil? Franco?''

,,Liam? Was machst du hier?'' kam es von Franco.

,,Geht es dir gut? Du bist so blass.'' sagte nun Phil und kam auf mich zu.

,,Mir ist übel. Ich glaube, das kommt von den Tabletten.''

,,Komm, wir gehen mal rein. Nicht, dass du uns noch umkippst.'' Drinnen angekommen hielt ich die Übelkeit nicht mehr aus und rannte auf die Toilette. Dort angekommen übergab ich mich und lehnte mich an die Wand. Ich fühlte mich einfach nur scheiße. Jetzt kamen auch Phil und Franco durch die Tür, mit Alex im Schlepptau.

,,Liam? Geht es wieder?'' sprach Phil zu mir.

,,Ja, ich glaube schon.'' Ich wollte mich aufrichten und meinen Mund ausspülen, doch Phil kam mir zuvor.

,,Bleib lieber sitzen. Du sollst nicht auch noch ohnmächtig werden. Franco? Legst du ihm einen Zugang und gibst ihm ein wenig Flüssigkeit? Liam, ich mach dir jetzt diesen Klipp an den Finger, dann kann ich deine Vitalwerte sehen.'' Nachdem sie mir einen Zugang gelegt und meine Werte überprüft hatten, halfen sie mir mich auf die Couch zu legen. Von den anderen Anwesenden im Aufenthaltsrau bekam ich mitleidige Blicke.

,,Was ist denn mit dir passiert, Liam?'' fragte Julia.

,,Nebenwirkungen von seinen neuen Tabletten.'' beantwortete Franco die Frage für mich. Ich schloss meine Augen, da mir langsam echt ein wenig schummrig wurde, doch Phil schlug mir gegen meine Wange.

,,Hey, Liam. Nicht die Augen schließen. Mach sie auf.''

,,Ja. Mach ich ja.'' Doch lange konnte ich sie nicht offen lassen. Also schloss ich sie wieder.

,,Liam. Augen auf.'' Phil rieb über mein Brustbein.

,,Au. Das tat weh. Lass mich schlafen.''

,,Bleib bei uns. Augen auf.'' Wieder schlug mir Phil auf die Wange. Mir wurde wieder schlecht. Ich würgte. Die anderen verstanden, dass ich mich gleich übergeben musste und hielten mir ein Sic-Sac hin. Ich übergab mich. Phil ordnete Franco an noch eine Glucose-Infusion dran zu hängen und wischte mir den Mund ab. Sie drehten mich auf die Seite, damit ich nicht an meinem eigenen Erbrochenem ersticke. Daraufhin schloss ich wieder meine Augen, diesmal hinderte mich keiner daran. Ich glaube, sie wollten mich schlafen lassen. Dafür war ich ihnen unendlich dankbar.

Im Laufe der nächsten Woche gewöhnte ich mich langsam an meine Medikamente und lernte mit meiner Krankheit zu leben. Die restlichen Wochen der Ferien verbrachte ich mit meinen Freunden auf dem Fußballplatz, auf der Wache oder ich lag in meinem Bett und faulenzte.

Als die Schule wieder anfing und langsam die Klausurenphase kam, kam auch der Stress. Ich war jetzt auch in der 11ten Klasse, also in der Qualifikationsphase, und unsere Lehrer machten riesigen Stress, dass ja alles abiturrelevant sei und wir uns anstrengen sollen.

Nach einem wirklich anstrengenden Tag kam ich nach Hause und war echt froh, dass mein Vater bereits das fertige Essen auf den Tisch stellte. Auch Phil und Franco waren zuhause. Florian musste arbeiten.

,,Hey, Liam. Wie war die Schule?''

,,Wie immer. Anstrengend. Ich bin todmüde.''

,,Du Armer. Vielleicht solltest du dein Fußballtraining mal ausfallen lassen und dich ausruhen..''

,,Irgendwann anders gerne, aber wir haben am Wochenende ein wichtiges Spiel. Da kann ich kein Training ausfallen lassen.'' Ich setzte mich an den Esstisch und fing an zu essen. Am Nachmittag fuhr ich mit dem Fahrrad zum Training. Das Training war heute besonders anstrengend. Das ist immer so, wenn ein wichtiges Spiel bevorsteht. Nach dem Training fuhr ich zur Wache, da mein Vater, Phil und Franco jetzt Dienst hatten und Florian mit seinen Freunden von der Polizei unterwegs war. Auf der Wache angekommen, sah ich Franco, wie er den RTW reinigte.

,,Nah, Franco. Hast du Spaß?'' fragt ich ihn und lachte.

,,Ja riesen Spaß.'' ,kam es von ihm ironisch zurück, ,,Wie war das Training? Du siehst aus als wäre es ganz schön anstrengend gewesen.''

,,Ja. Unser Trainer hat heute ein wenig übertrieben.'' Nach einem kurzen Plausch mit Franco, machte ich mich auf den Weg in den Aufenthaltsraum. Marion Fröhlich und Phil versuchten dort wahrscheinlich gerade den Fernseher zu reparieren, da sie vor einem flackernden Bildschirm saßen und irgendwelche Knöpfe drückten.

,,Leute, so repariert man keinen Fernseher.''

,,Ach ja. Mach es doch besser.'' sagte Phil genervt.

,,Der Fernseher funktioniert schon den ganzen Tag nicht. Wir probieren seit Stunden ihn zu reparieren.'' informierte mich Marion.

,,Wieso ruft ihr keinen Spezialisten? Ihr macht das bestimmt nur mehr kaputt.''

,,Ich bin Arzt. Ich führe schwierige Operationen durch. Da kann ich doch einen einfachen Fernseher reparieren.'' protestierte Phil.

,,Aber klar, Phil.'' Durch das stetige Flackern des Fernsehers bekam ich Kopfschmerzen. Ich holte mir deswegen ein Glas Wasser.

,,Phil? Kann man dieses Flackern ausstellen?''

,,Keine Ahnung. Kann sein. Vielleicht hilft es, wenn ich auf den Fernseher haue.''

,,Phil. Phil. Lass das. Das hilft bestimmt nicht.'' sagte Marion zu Phil und versuchte ihn davon abzuhalten den Fernseher zu vermöbeln. Langsam musste ich mich echt am Stuhl festhalten.

,,Leute. Bitte. Macht das aus. Mir wird ganz komisch.''

Der Sohn eines Arztes!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt