47. Kapitel - Jasper

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Es ist schon faszinierend, Vampirkörper sind immun gegen jegliche humane Verletzung, also schrumpeln sie auch nicht im Wasser. Alice und ich müssen schon Ewigkeiten im Wasser liegen und ihre Haut ist fast glatter als zuvor. Sie sitzt vor mir, ihren Rücken an meine Brust gelehnt und lässt ihre Finger über meine Unterarme wandern. Ich küsse sie leicht auf den Hinterkopf und brumme genüsslich. Ich spüre, wie entspannt sie ist und mir geht es nicht anders. Würde ich noch schlafen können, würde ich glaube ich schon längst eingeschlafen sein, das Wasser ist so schön, sie ist so warm.... Alice stört mich in meinen Gedanken als sie sich aufsetzt und in meinen Armen dreht, sodass sie mir im Schneidersitz gegenübersitzt. Ich kann wieder Mal nicht anders, als meinen Blick wandern zu lassen, sie ist einfach zu schön für diese Welt. Als ich mit meinen Augen wieder bei ihrem Gesicht ankomme merke ich, dass sie sanft lächelt. „also....", beginnt sie und ich ziehe meine linke Augenbraue fragend in die Höhe. „also... was?" Sie lacht und haut mir gegen die Brust. „ey, lass mich ausreden. Ich wollte es spannend machen, ich weiß, wie sehr du wissen willst wie ich dich gefunden habe" Sie hat Recht. Ich hatte bei dem ganzen Gefühlswirbelwind ihrer Rückkehr fast vergessen, wie wunderlich es doch war, wie schnell sie mich gefunden hatte. „ich kann mir denken, dass deine Gabe da nicht ganz unschuldig war" spreche ich meine Gedanken laut aus und Alice nickt. „Aber das ist nicht alles..." Ihr Blick schweift kurz ab, aber sie wirkt keinesfalls traurig, sondern lächelt weiterhin sanft.

„ich hatte nachdem du verschwunden warst und ich deine Spur verloren hatte eine Erinnerung an eine Vision von diesem Ort die ich mal hatte als wir zusammen waren. Allerdings war es in der Vision nicht genau so, wie es jetzt ist" Ich schaue sie verwirrt an. Dass sie mich hier gesehen haben musste war mir klar, sonst hätte sie mich ja auch nicht hier an diesem Ort gefunden, aber was bitteschön meinte sie mit „nicht genauso"? Sie lacht leicht und streicht mit dem Finger leicht über meine Stirn, wo sich wohl eine kleine Falte gebildet haben muss. Das macht sie anscheinend gerne. „alles gut, ich erkläre ja schon mein Liebling." Ich kann nicht anders, als bei dem Kosenamen kurz breit zu grinsen. „ich habe gesagt, ich habe dich an diesem Ort gefunden, aber nicht so, wie es jetzt ist. Ich habe dich gesehen, und das Haus, und ich war auch bei dir. Das ist so wie jetzt. Allerdings waren wir nach meinem Gefühl schon länger da. Es lag sehr viel Schnee und ich hatte nicht das Gefühl, etwas Neues zu sehen oder berühren. Außerdem kannte ich alle Namen und Gesichter um mich herum. Tanya, Kate, Irina, aber auch Carlisle und Esme. Es war alles Familiär, als wäre es schon ewig so gewesen."

Sie lächelt weiterhin und doch hat Alice plötzlich Tränen in den Augen. Ich wische ihr langsam mit dem Daumen eine einzelne Träne die fällt von der Wange und schaue sie fragend an. Sie schüttelt nur den Kopf. „ich bin nicht traurig, keine Sorge. Das Gefühl in der Vision war nur so schön. Ähnlich wie bei unserem Wiedersehen und doch anders." Ich lächle sie an und flüstere nur ein „ich weiß". Ich kann alles spüren, so wie wir gerade so eng beieinandersitzen und uns berühren. „ich weiß. Ich wünschte, ich könnte es sehen, es scheint wirklich schön zu sein, wenn es dich so emotional macht". Sie nickt, rutscht noch ein bisschen näher und kuschelt sich an mich. Ich lege die Arme um sie und wir fangen wie automatisch an, langsam hin und her zu schwingen. Ich spüre ihr Lächeln an meiner Brust.

Ich schaue hoch und mir fällt eine kleine Uhr auf, die auf dem Waschtisch steht. Ich seufze. Nun sind aus dem „eben schnell baden" doch zwei Stunden geworden. Ich setzte mich auf, als Alice hochguckt und meinem Blick Richtung Uhr fällt. „oje. Schon so spät?" Ich nicke, küsse sie kurz und stehe dann auf. Alice tut es mir gleich und wir verlassen umwickelt von Handtüchern das Bad. Auf dem Bett liegen eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd für mich und eine olive Hose und eine beige Bluse für Alice. Sie atmet neben mir erleichtert aus. „was ist? Dachtest du sie hätten uns doch nichts Neues gegeben?" Ein paar Tropfen landen auf meinen Armen als sie den Kopf schüttelt. „Ich hatte in meiner Vision ein Kleid an und hatte schon vermutet, ich trage ab jetzt immer welche" ich muss lachen. „Nein, das würdest du glaube ich aber eh nicht mit dir machen lassen, oder?" Wieder schüttelt sie ihren Kopf. Sie lacht immer noch als wir uns beide langsam anziehen.

Kurz bevor ich die Tür öffnen will um endlich nach unten zu gehen hält mich Alice zurück. Ich drehe mich zu mir um und kann ihre Aura irgendwie nicht richtig deuten. „Hey." Flüstert sie. „weißt du was?" Diesmal bin ich es der den Kopf schüttelt. „Die Vision..." Ich horche auf, „...naja du wolltest doch wissen wie sie aussieht, weil ich finde, dass sie so schön ist" ich gucke sie nur verwirrt an, nicke aber langsam.

„Das ist das Schöne. Du wirst sie irgendwann sehen."


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Danke fürs lesen :)  xx

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Liebe hat eine schöne Farbe - Die Alisper-geschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt