31. Kapitel - Jasper

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"Wow"
Das ist das erste was mir über die Lippen kommt nachdem sie mir ihre Geschichte erzählt hat. Es ist schwer zu glauben, dass sie schon so viel durchgemacht hat. Ihr Körper ist so zierlich, fast zerbrechlich sieht er aus. Und ihre Augen... Nachdem sie mir von der Geschichte dahinter erzählt hat kann ich nicht mehr aufhören, sie anzugucken und mich in ihnen quasi zu verlieren. Sie sind eine wunderschöne Mischung aus Bernstein und Karamell. Ich habe einen riesigen Respekt vor der Lebensweise die sie praktiziert und die ihr diese wunderschönen Augen beschert. Sie scheint amüsiert zu sein und ich schaue sie kurz verwirrt an, bis mir auffällt dass ich sie wahrscheinlich gerafe ziemlich lange einfach angestarrt habe. Entsetzt von mir drehe ich meinen Kopf weg. Es gehört sich nicht, eine Frau so lang anzustarren und sie dadurch verlegen zu machen, was habe ich mir nur gedacht?
Ihr windspielartiges lachen holt mich aus meinen Gedanken und wieder muss ich sie einfach ansehen. Sie lächelt sanft und bedankt sich bei mir. Wieder muss ich kurz denken bis mir einfällt das sie mein wow vorhin als Kompliment aufgefasst hat, was es auch war.
Eine Hand legt sich plotzlich auf meine und ich will sie schon weg ziehen als ich merke dass es ihre ist. Und irgendwie weigert mein Körper sich, nach diesem Gedanken meine Hand auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Also lasse ich sie dort, drehe sie, sodass Alice' kleine Hand in meiner größeren liegt. Eine lange zeit ist vergangen, seit ich dieses Gefühl hatte. Selbst mit maria habe ich nicht wirklich Händchen gehalten, aber selbst wenn, das hier war anders. Komisch, anders aber irgendwie besser. Es fühlt sich richtig an, als wäre ihre Hand für meine geschaffen, wie ein puzzle (jaja ich weiß, Klischee, tötet mich nicht) ich lächle sie an und sie erwiedert das lächeln. Dann schaut sie sich um. "Ich glaube wir können los, es ist dunkel genug..." Sie steht auf, behält ihre Hand aber irgendwie in meiner. Ich stehe also auch auf und schaue sie an. Wie auf ein unausgesprochenes Kommando springen wir von dem hohen Baum und federn uns sanft am Boden ab. Dann laufen wir los und ich werde nervös. Ich werde meine Eltern sehen, nach fast einem halben Leben. Ich weiß nicht, ob sie überhaupt noch da sind, ob unserer kleiner Hof noch existiert...
Ich drücke leicht Alice' Hand und wir laufen im gleichschritt los. Naja nicht wirkoch, meine Schritte sind größer als ihre, daher muss sie mehr machen, aber wir halten exakt das gleiche Tempo.
Sie führt mich auf einen kleinen trampelpfad etwas neben der Hauptstraße, wo noch ein paar seltene Kutschen zu sehen sind. Bald verschwinden auch diese und nur noch wir sind allein und er Dunkelheit. Ich schaue wie immer auf den Horizont, doch ich erwische mich auch immer wieder dabei, wie ich zu ihr rüber gucke und zusehe, wie ihre haare im Wind flattern und ihr Mund von einem kleinen glücklichen lächeln umspielt wird. Immer wenn ich bemerke, dass ich wieder starre murmele ich eine Entschuldigung, woraufhin sie nur lacht und mit den schultern zuckt.
Wir laufen und laufen und ich will ihre Führung schon hinterfragen, als ein kleines Dorf am Horizont auftaucht. Ich schnappe nach Luft. Diese silouhette würde ich auch nach 2000 Jahren noch erkennen. Alice scheint meine Gedanken quasi zu spüren und dreht sich im lauf zu mir um. "Alles ok?" Ihre Stimme klingt besorgt. Ich nicke leicht und flüstere nur ein kleines "ja". Wir laufen weiter und werden immer langsamer. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich habe fast schon Angst. Was, wenn jemand uns sieht? Was wenn alles zerstört ist? Was, wenn meine Eltern tot sind? Oder pleite? Oder unglücklich? Haben sie mich vergessen?
Alice scheint meine Unsicherheit zu spüren und stoppt uns komplett. Und dann tut sie etwas, was ich nicht erwatet habe. Sie umarmt mich. Sie ist so klein und muss sich auf ihre zehenapitzen stellen, damit sie ihre arme um meinen Nacken legen kann aber sie strengt sich an und schafft es. Wie automatisch lege ich meine arme um ihre taille und ziehe sie auf meine schuhspitzen, sodass sie sich nicht so strecken muss. Sie ist so zierlich und schmal, ganz anders als Maria... Sie riecht nach Frühling und gleichzeitig nach weihnachten, einfach alles was man sich wünscht. Sie hat ihren Kopf an meine Brust gelegt und schaut nun zu mir hoch. Ich schaue zu ihr runter und bin wieder dabei, mich in ihren Augen zu verlieren, als sie ein paar Sätze sagt, die mir halt, Trost und Sicherheit geben und gleichzeitig ein lachen aus meiner bedrückten Brust lassen.

"Alles Word gut. Und glaub mir, wenn ich das sage, dann weiß ich das"

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Hey!
Puh, Ferien verleiten dazu, das Zeitgefühl abzuschalten... Sorry dass so lange kein Update mehr war, ich hoffe das hier macht es ein bisschen wieder gut. Erste Alisper-momente eeek, wie fandet ihrs?
LEUTE ÜBER 1K READS wollt ihr mich töten? Gott, warum jagt ihr mir so nen schrecken ein :D jedenfalls DANKE dankedankedankedankedankedankedanke für manche mögen das wenige sein, aber mir bedeutet es so viel...
Ich hab euch alle lieb, wer immer das liest, ich hoffe du (JA , genau du da) hast heute einen wuderschonen Tag, und fühlst dich von mir gedrückt
Bis denne,
Xx cookieslover

FRAGE: wollt ihr zur Feier noch ein special?

Achja, alle im 1D fandom: happy 5 years! Kann es nicht fassen, das ich jetzt seit viereinhalb Jahren in dieser wunderbaren Fam bin ^^

Liebe hat eine schöne Farbe - Die Alisper-geschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt