Mein Donnerstag verläuft auf Arbeit genau so langweilig wie die Tage davor. Heute möchte ich wieder raus gehen, aber etwas eher, damit ich mehr Zeit habe. Dieses Mal biege ich ein paar Mal in den Gassen ab. Es erinnert mich an die Zeit, als ich noch klein war. Ich habe in den Gassen immer gespielt und bin umher gerannt. Ich überlege gar nicht mehr, wo ich lang gehen soll. Um nach Hause zu kommen, muss ich ja sowieso nur wieder auf die Hauptstraße und von dort finde ich den Weg ganz leicht zurück. Also kann ich meine Gedanken schweifen lassen und denke zurück an meine Kindheit. Es sind echt schöne Erinnerungen. Wie ich mit meiner Familie zusammen saß und wir gelacht haben. Wie wir zusammen in den Urlaub gefahren sind. Damals war alles einfach perfekt. Ich denke über so vieles nach. Dabei bemerke ich gar nicht, wie weit ich doch tatsächlich in das verwinkelte Gassenlabyrinth laufe.
Auf einmal werde ich aggressiv am Oberarm gepackt, was mich sofort aus den Gedanken holt und ängstlich aufsehen lässt. Ein großer Mann steht vor mir und grinst mich dreckig an. „Willst du nicht mit mir mitkommen?" Komplett geschockt stehe ich da und schaffe es weder mich zu bewegen, noch etwas zu sagen. Dies sieht er als Chance mich mit sich zu ziehen. Ich schaffe es nicht, mich aus seinem festen Griff zu befreien. Er läuft mit mir in eine Gasse, auf der viele Menschen eng aneinander stehen, die alle nach Alkohol stinken. Ich bekomme immer mehr Panik, um so weiter er mit mir geht. Einige Menschen sehen mich an, andere ignorieren mich, aber ich denke nicht, dass sie mir irgendwie auch nur ansatzweise helfen wollen. Er bleibt mit mir stehen als ich eine Stimme hinter mir höre. „Wo willst du mit ihr hin? Sie gehört mir..." Ich kenne den Mann nicht und höre ich da richtig? Sie reden über mich ja wie über einen Gegenstand! „Oh, das tut mir leid. Du kannst sie natürlich haben." Kommt es von dem Mann, der mich bis eben festgehalten hat und nun in die Arme des anderen schubst.
„Geht es dir gut?", fragt er ziemlich desinteressiert. Ich nicke nur etwas verwirrt.
„Es tut mir leid. Er soll eigentlich niemanden hierher bringen, aber er kann es einfach nicht lassen." Ich bin gerade einfach verwirrt und immer noch geschockt. Ich kann das nicht alles so schnell verarbeiten. Er scheint es zu merken, da er einfach weiter redet: „Du gehörst nicht in so eine Gegend wie hier...bist du neu?" Ich habe echt Angst irgendwas falsches zu sagen, nachdem ich gesehen habe, wie es hier zugeht. Ich lasse mir meine Antwort mehrere Male durch den Kopf gehen, bevor ich sie auch wirklich so ausspreche. „Ja, ich bin erst hierher gezogen, vor ein paar Tagen." Er nickt nur verstehend und scheint kurz zu überlegen.
Irgendwann packt er meine Hand und zieht mich abseits von den ganzen Menschen und ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist, dass ich jetzt mit ihm allein bin. „Ich denke, du solltest nach Hause gehen und einfach nicht mehr über heute nachdenken. Du solltest es einfach vergessen. Sie werden dich ab jetzt allein lassen, versprochen.", kurz wartet er, „Ich lass dich trotzdem nicht einfach allein zurück gehen." Verstehe ich das richtig, dass er jetzt wissen will, wo ich wohne? Er denkt doch nicht ernsthaft, dass ich so naiv bin und ihn einfach mitkommen lasse?!
„Ich schaff das schon allein."
„Da wäre ich mir nicht so sicher. Du wirst mir danken, jetzt komm endlich."
Nein, ich will ihm nicht zeigen, wo ich wohne. Er läuft aber einfach ohne mich los und das auch noch in die richtige Richtung. Er scheint tatsächlich zu wissen, wo ich wohne. Vor meinem Haus tritt er nah an mich heran und sagt mir etwas Letztes bevor er wieder in die Richtung verschwindet, aus der wir beide kamen: „Sollte dich jemand auf diesen Fall ansprechen, sag einfach, dass du zu mir gehörst, Min Yoongi."
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The secrets of Mr Min
FanfictionIch bin gerade erst in das alte Ferienhaus meiner Eltern gezogen und war bereit, ein neues Leben an zu fangen. Doch kaum angekommen, machte ich Bekanntschaft mit einer der interessantesten Personen aus ganz Seoul... >YoongixReader< >Gewalt...