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"Ester, Noah! Kommt runter!" Brüllte er.

Moment was? Hatten sie etwa Kinder?

Beinahe panisch sah ich Joe an. Ich kam mit kleinen Kindern nicht klar. Keine Ahnung. Bei mir fingen sie immer an zu weinen oder sie hatten Angst vor mir.

"Och Dad! Das Game, was ich gestern gekauft habe braucht mich!"

Wohow, wie alt war der Kerl? Über 10 sicher nicht.

"Das ist mir egal Noah! Marley ist jetzt da!"

"Jaaaa!" Eine andere mädchenhafte Stimme ertönte und sofort waren kleine leichte Schritte auf der Treppe zu hören.

Oh Gott, was erwartete mich jetzt?

Ein kleines Mädchen vielleicht vier oder fünf rannte hinunter und flog mir förmlich entgegen.

Überrumpelt fing ich sie auf. Was war das denn?

Ein Kind?

Haha.

"Endlich!" Sie zappelte und ich ließ sie vorsichtig runter.

"Noah nervt und will nie was mit mir machen, aber jetzt bist duuu da. Wir werden ganz viel spielen."

Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt tun sollte.

Kleine Kinder überforderten mich. Und dann wollte sie auch noch mit mir spielen?

Ja spielen. Ist doch süß.

Ich konnte es nicht fassen. Meine innere Stimme fand sie süß? Süß?

Hiiiiilfe.

"Ja..." ich grinste blöd.

Was konnte ich eigentlich?

Blöd grinsen?

Ja haha und was kannst du? Dumme Kommentare abgeben?

"Noah!"

"Dad! Das ist meine beste Zeit gerade! Ich kann jetzt nicht!"

"Joe, dass ist wirklich nicht nötig..."

Heilige Kloschüssel, ich hatte so viel erlebt und mich aus so vielen Situationen gerettet und jetzt wurde ich von einer Familiensituation so überfordert?

"Tut mir wirklich leid Marley, ich rede mal mit ihm."

"Aber..." weiter kam ich nicht, denn Joe verschwand schon die Treppe hinauf.

Mein Leben war ein Desaster.

Plötzlich zog eine kleine Hand an meinem Hoodie. "Mar? Mar! Wollen wir was spielen?"

Was? Ähm...

Was? Ähm... Blablabla! Du wurdest 10 Jahre lang ausgebildet und jetzt kannst noch nicht mal mehr richtig sprechen?! Du bist so...

Ja? Ha, jetzt bist du sprachlos! Und jetzt laber nicht, sondern gib mir eine passende Erwiederung!

Muhahahaha, eine passende Erwiederung! Haha haha...

Ich hätte fast mit meinen Augen gerollt. Du bist so nervig! Halt jetzt deine Klappe!

Ich bin deine innere Stimme, ich habe keine Klappe, da ich keinen Mund habe.

Boah leise jetzt oder ich spühl dich das Klo runter.

"Du, ähm... Ester..."

Du ähm... Ester...

Brudaa! Ich hätte meine innere Stimme beinahe erwürgt, aber leider ging das nicht und genau in diesem Moment entschied ich mich, dass sie einen Namen brauchte. Ich konnte nicht immer innere Stimme sagen. Äh denken.

Haha.

Maul!

"Biiiitte, Mar! Oder soll ich dir das Haus zeigen? Den Garten oder den Schuppen? Oder mein Zimmer?"

Erleichtert nickte ich.

"Ja, ja zeig mir das Haus."

Es erwärmte mein Herz, als ich in ihre leuchtenden dunkelbraunen Augen blickte. Wie süß!

Gefühl!

Die nächste Stunde verbrachte ich mit Ester, die mir alles zeigte und mich überall hinein zog, wo ich hinein passte. In die Abstellkammer, in den Wäschekeller, und sogar in einen Wandschrank. Wie groß war dieses Haus bitte?

Es gab tausend Zimmer mit bunten Tapeten, mehrere Bäder, selbst Elster hatte ein riesiges Zimmer. Vielleicht sogar das schönste im ganzen Haus. Die Fensterfront auf der rechten Seite eröffneten einen wunderschönen Blick auf den Wald, der von der leuchtenden untergehenden Sonne erhellt wurde. Es gab ebenfalls ein Fenster auf der linken Seite, zwar viel kleiner, aber mit ebenfalls einem tollen Blick auf den großen Garten. Ester hatte ein großes Himmelbett mit mehreren Lichterketten. Neben der Tür stand ein großer Tisch über und über bedeckt mit Buntstiften, Blättern und diversem anderen Zeug, was Mädchen in Esters Alter so hatten. Ich fing an die kleine zu mögen.

"Komm mit! Ich zeig dir dein Zimmer!"

Und schon wieder zog sie mich mit. Wir liefen eine weitere Treppe nach oben. Meine Güte wie viele Stockwerke hatte dieses Haus?

"Das ist dein Stockwerk. Ich habe es mit Mummy alleine eingerichtet. Ich hoffen du magst es. Außerdem hast auch ein eigenes Bad!"

Wow.

"So und..."

Nachdem sie die Tür geöffnet hatte schrie sie schrill auf.

Entsetzt hielt ich mir meine Ohren zu und sah sie besorgt an.

"Was...?"

"Noah! DU bist so ein Doofkopf!"

Verstört sah ich mir das an, was die kleine so erschreckt hatte.
Auf dem Boden vor ihr lag eine Plastikspinne in echten Spinnennetzen.

Langsam fing ich an zu grinsen, bis ich in schallendes Gelächter ausbrach. Was wollte Noah denn damit bezwecken? Mich oder Ester erschrecken?

Sie rannte schon wieder nach unten, ich folgte ihr eilig. Sie riss eine andere Tür auf.

"Ester! Hau ab! Hier sind nur coole Menschen willkommen, als genau drei Personen. Ces, Thomas und Ali und das sind alles drei Jungs. Bist du ein Junge? nein!"

"Du Doofkopf!"

Ich stellte mich in die Tür.

Noah war wohl 9 oder 10 Jahre alt, hatte ähnliche hellbraune Haare wie Ester, nur dass ihre eher haselnussbraun waren.

Er sah erst zu Ester, dann zu mir.

"Und du bist Marley, ja? Ich dachte mir schon, dass du hässlich bist, aber so hässlich ist ja noch nicht mal die Crowly!"

Langsam, langsam Junge!

"Mach die Spinne da weg, Noah!"

"Was denkst du von mir? Verpiss dich!"

"Wenn du das nicht machst rufe ich Mummy!"

Er ignorierte sie.

"Noah!"

"Vergiss es."

"MUM-"

"Ist ja gut, du Peze, ich machs und jetzt verzieht euch."

Leicht zuckten meine Mundwinkel.

"Also, worauf wartet ihr? Tschüss!"


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