Angst zu Liebe

37: Rippe

Nachdem ich Klaus das Klo zeigte, ging ich wieder ins Wohnzimmer. Erst lugte ich vorsichtig durch die Tür. Yumas Wange war gerötet von der Ohrfeige. Sie standen sich gegenüber und streiteten weiter. Anscheinend ging es um mich – der Name fiel ziemlich oft. In stand nun in der Tür und die beiden bemerkten mich nicht. Yuma ging gerade auf Michael zu und das gab mir das Zeichen, mich in den Streit zu intervenieren. Dad setzte zum Schlag an, der in Michaels Bauch gehen sollte. Schnell eilte ich dazwischen. Yuma traf meine Brust und mir entwich direkt die Luft aus der Lunge. Meine Seite schmerzte einfach nur. Die beiden Streithähne und Klaus, der in der Tür stand, sahen geschockt aus. Wo war Liam eigentlich? Gierig schnappte ich immer wieder nach Luft.

,,I-Ilona... E-Es tut mir l-leid... I-ich wollte das nicht...", stotterte Dad.

Michael hielt mich fest, weil ich sonst auf dem Boden sitzen würde. Klaus fasste sich als nächstes und kam auf mich zu.

,,Ilona! Wie geht es dir? Hast du irgendwo Schmerzen? Zieh bitte dein Kleid aus un lass mich nachschauen!"

,,Ilona wird sich nicht vor euch Schweinen ausziehen!"

,,Wenn ist es ihre Entscheidung! Außerdem ist es besser wenn ich einmal kurz drüber schaue! Schließlich habe ich auch ein paar ärztliche Kenntnisse!"

,,Ist schon gut Dad... Michael bitte... mach den Reißverschluss auf...", flüsterte ich mit ein paar Luftpausen. Michael tat, worum ich ihn bat, und Dad musste sich zurückhalten, nicht aus zu rasten. Ich streifte das Kleid ab und stand nun in schwarzen BH und schwarzer kurzer Hose im Raum, in dem 3 andere Männer waren – ich hätte nie gedacht, dass sowas Mal passieren würde.

Klaus meinte, ich solle mich hinsetzen, was ich auch tat. Danach berührte meinen linken Rippenbereich. Dort sah man einen roten großen Fleck. Als er eine bestimmte Stelle traf, zischte ich auf.
,,Entschuldige, Ilona, aber du musst es kurz aushalten."
,,Alles gut... Mach weiter", erwiderte ich mit Schmerz gefüllter Stimme. Michael kniete neben mir und hielt meine Hand. Sein Blick war traurig. Hin und wieder küsste er sie. Yuma saß noch gegenüber von mir und konnte es immer noch nicht fassen, seine eigene Tochter zu schlagen. Immer wenn Klaus meine geschundene Stelle traf, drückte ich Michaels Hand fest – Mich wunderte es, dass sie nicht gebrochen war – und zischte oder wimmerte auf.

,,Ich hätte damit gerechnet, dass mindestens eine Rippe gebrochen ist, aber damit liege ich falsch. Zwei scheinen geprellt zu sein. Ruh' dich aus, treibe keinen Sport und lege dich beim Schlafen nicht auf die Seite, dann müsste alles in einigen Wochen wieder alles gut sein."

,,Wie kann das sein? Ich habe fast meine ganze Kraft genutzt!", wunderte sich Dad.

,,Das war doch auch so, als Jan sie damals verprügelt hat", erinnerte Michael uns.

,,Weißt du mehr darüber, Ilona?", fragte Klaus.

Mit einem bloßen Kopfschütteln antwortete ich ihn.

,,Wir sollten irgendwann einen Spezialisten fragen", meinte Klaus.