53: Epilog

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~26 Jahre später~

Ilona Pov.

Heute bin ich 43 Jahre alt, glücklich verheiratet mit Michael, Chefin von der deutschen Mafia und stolze Mutter von zwei Söhnen und einer Tochter. Mein ältester Sohn heißt Vincent. Er ist 29 Jahre alt und verliebt. Nach ihm kam seine Schwester Anastasia. Diese ist 27 und macht Michi das Leben zur Hölle, weil er immer mit auf ihre Shopping Touren muss oder sie ihn volllabert, wie süß ihr neuer Kollege doch sei. Sie arbeitet nebenbei aus Spaß in einer Gastronomie als Kellnerin. Unser jüngster Sohn ist nun 24. Sein Name ist Misha. Er ist ein Engel. Wenn ich mal ein schlaues Köpfchen brauche, kann ich ihn jederzeit fragen, aber wenn es um praktische Dinge geht ist er eine Niete.

,,Mom! Du wirst es nicht fassen! Ich habe sie gefragt und sie hat ja gesagt!", platzt Vincent in mein Büro. Yuma hilft mir gerade mit der Planung des Geldes. Die deutsche Mafia ist wieder sein 20 Jahren vereint zu einer. Probleme gab es zum Glück zur wenige und meist waren es finanzielle.

,,Das ist toll, mein Schatz. Zeig mal deinen schönen Ring!"
An seinem Finger ist ein goldener Ring mit leichten Verzierungen. Ich halte meinen daneben. Sie sind ziemlich ähnlich, aber bei mir ist noch ein Diamant drauf und 'Michael' eingraviert. Ich weiß noch genau, wie er mir einen Antrag stellte.

~Flashback~

Wir standen unten beim Tokyo Tower. Er leuchtete so schön in der Nacht.
,,Das ist echt schön", meinte ich zu Michael.
,,Aber du bist schöner, Honey."

,,Schatz, ich habe eine Frage an dich."
Ich sah ihn fragend an. Er löste sich von mir, holte etwas aus seiner Hosentasche und kniete sich vor mir.
,,Ilona, ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich möchte mein ganzes weiteres Leben mit dir verbringen. In guten und in schlechten Zeiten. Ich möchte neben dir einschlafen und neben dir aufwachen. Ich möchte dir in die Augen schauen und denken: ,,Wow... Ich kann nicht glauben, dass ich diese wunderbare Frau geheiratet habe." Werde meins, so werde ich deins. Möchtest du mich heiraten?" Bei dem letzten Satz öffnete er die Schatulle und zwei Ringe kamen zum Vorschein. Freudentränen liefen mir aus den Augen. Ich umarmte ihn stürmisch.
,,Ja! Ja! Natürlich möchte ich deine Frau werden!", schrie ich vor Glück. Ich löste mich etwas von ihm und er nahm meine Hand. Dann legte er den Ring um meinen Finger. Die Bewohner um uns herum applaudierten.

Das war der schönste Moment in meinem Leben. Doch dann kam unsere Hochzeit.

~Flashback Ende~

Eine knappe Stunde später sitze ich auf der Fensterbank und male ein weiteres Bild. Es zeigt meinen Mann und mich, während er mir zu meinem 20. Geburtstag einen Strauß voller rosaroter Spinnenlilien schenkt. Ich habe die Blumen in unserem Vorgarten eingepflanzt und dort blühen sie nun kräftig. Gerade kommt Michael in unser Zimmer und dann zu mir. Er scheint ziemlich fertig zu sein.
,,Na, Schatz? Alles gut?"
,,Bitte verhindere es, wenn ich das nächste Mal mit Anna einkaufen muss."
,,Du bist alt genug, um es selber zu regeln. Schließlich bist du schon 49. Da sollte man sowas können."
,,Ich bin Mafiaboss und komme mit allen Feinden klar, aber kann zu meiner Tochter nicht Nein sagen. Irgendwie traurig..."
,,Finde ich nicht..."
Wir küssen uns leidenschaftlich und dann lehne ich mich an seinen muskulösen Körper. Seine Arme schlingen sich um meinen Oberkörper und wir schauen aus dem Fenster.
,,Weißt du woran mich das erinnert? Als die Polizei mich damals von dir weggeholt hat."
,,Zum Glück ist das jetzt vorbei."
,,Ja. Und ich liebe dich immer noch genauso wie früher und bereue nichts."
,,Ich liebe dich auch, Schatz. Ich bin so glücklich, dass ich dich früher zu mir geholt habe, obwohl der Anfang ziemlich holprig war."

Nach wenigen Minuten fällt mir etwas bestimmtes wieder ein: ,,Ist dein Wunsch damals eigentlich in Erfüllung gegangen?"
Er lächelt mich an wie ein Honigkuchenpferd und küsst meine Stirn.
,,Ja, mein Wunsch ist wahr geworden."
Wir küssen uns gerade, als die Tür aufgeht.
,,Daaaad? Kommst du mit einkaufen?", fragt Anastasia. Michi schaut mich leidend an, was Anna nicht sieht, weil ihr Michaels Rücken zugewandt ist.
,,Nein, Anna! Jetzt brauche ich Dads Hilfe! Kannst du mir kurz bei der Planung des nächsten Anschlags helfen, Dad?", erwidert Misha.
,,Mom, kommst du dann mit?", fragt Anna mich hoffnungsvoll.
,,Mom? Ich brauche deine Meinung", kommt Vincent um die Ecke. Ich muss schmunzeln.

,,Schatz, du gehst mit Misha und ich gehe mit Vincent", entschiede ich kurzerhand, stehe auf, lege den Block und die Stifte zur Seite und gebe meinem Mann einen Kuss.
,,Iiiiiihhhh", kommt es von unserem Trio gleichzeitig.
,,Ach stellt euch nicht an. Komm Vincent, wir gehen in die Küche. Ich habe Hunger."
,,Du hast immer Hunger, Mom", meint mein Sohnemann empört.
,,Lass uns in mein Büro gehen, Misha", beschließt Michael.
,,Und wer kommt mit mir?", fragt Anna.
,,Du hast schon genug Sachen. Und sonst frag einen deiner Opas", meine ich eiskalt.
,,Und wo sind diese?"
,,Nicht in meinem Schlafzimmer."
Darauf stöhnt sie genervt und ich grinse vor mich hin. Dann ergreife ich Vincents Hand und gehe mit ihm in die Küche. Dort essen wir Erdbeerkuchen und er fragt mich, wie ich mich gefühlt habe, nachdem Michael mir einen Antrag gestellt hat und wie es kurz vor unserer Hochzeit war.

Mein Leben startete so miserabel und jetzt bin ich so glücklich. Heute bin ich glücklich, dass all die Selbstmorde gescheitert sind.

Ich lebte in einer stetigen Angst.

Heute lebe ich mit meiner geliebten Familie.

Wieder Mal stehe ich vor meiner Bürotür und sehe auf das Schild. Dabei denke ich wie jedes Mal: ,,Dieser Spruch beschreibt mein Leben."

»I never knew how much a single person can change my life«

Ende

Angst zu LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt