first love | jungkook

Dad

-Ruby Pov-

Meine Hände umschlossen die Tasse. Die Wärme des Tees bereitete sich in meinem ganzen Körper aus. Sehnsüchtig schaute ich aus dem Fenster. Vereinzelt verließen Schneeflocken die Wolkenschicht, die am Himmel ragte. Ich wandte mich vom Fenster ab, als ich Schritte hinter mir hörte.

"Guten Morgen Jin. Wie lief der Stream?", fragte ich den braunhaarigen interessiert. Er lehnte sich neben mir an der Küchenleiste an.

"Ganz gut denke ich. Es gab natürlich viele Fragen zu Jungkook, aber wir haben einfach gesagt er hätte eine Erkältung und ruht sich aus." Leicht schmunzelte ich in mich hinein, wenn ich an den gestrigen Abend zurück dachte.

"Es war bis zu einem gewissen Zeitpunkt wirklich unterhaltsam", lachte ich ihm entgegen. Er stieg in mein Lachen mit ein.

"Ich fand das nicht so lustig." Jungkook kam, sich Augen reibend, in die Küche geschlurft. Er sah sehr müde aus. Wie auch wir lehnte er sich an die Küchenzeile, jedoch stützte er dabei seinen Kopf auf seinen Händen ab.

"Mein Kopf brummt." Wie als hätte ich auf sein Wort gewartet holte ich ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Leitungswasser. Dann drückte ich es ihm mitsamt einer Tablette in die Hand. Dankend nahm er es an und schluckte die Tablette sofort mit einem großen Schluck der Flüssigkeit hinunter. Ich hatte mir schon fast gedacht, dass er einen ziemlich schlimmen Kater haben musste, weshalb ich die Tablette bereits vorher geholt hatte.

Nachdem er das Glas ausgetrunken hatte schenkte er uns seine ganze Aufmerksamkeit. Schief lächelnd blickte er drein.

"Wie schlimm war es?", fragte er dann nervös. Jin und ich fielen sofort in Gelächter. Dies schien Jungkook nur noch mehr zu verunsichern.

"Du hast mich durchweg Süße genannt, Namjoon nicht mehr erkannt und dich übergeben", erklärte ich ihm dann unsicher. Ich wusste schließlich nicht, wie er darauf reagieren würde. Peinlich berührt färbten sich seine Wangen rot.

"Ich hab mich um dich gekümmert, also war alles halb so wild", führte ich fort. Erstaunt hob sich sein Kopf und unsere Blicke trafen sich.

"Vielen dank wirklich. Es tut mir leid, dass ich mich so aufgführt habe. Das ist mir alles so peinlich", gab er kleinlaut zu. Sein Gesicht vergrub er dabei vor Scham in seinen Händen. Jin konnte sich ein Lachen nicht unterdrücken.

"Du solltest das lieber Namjoon sagen. Der war nicht so begeistert von deiner Aktion. Beim Stream mussten wir uns heute etwas ausdenken, wieso du nicht da warst. Du weißt wie die Fans sind", gab Jin Jungkook zu verstehen. Dieser nickte nur aufrichtig. 

"Da hast du wohl Recht. Ich geh lieber mal zu ihm." Damit ließ er uns in der Küche alleine.

"Ruby, kommst du mit zu Big Hit? Der Manager hat uns hinbestellt. Er meinte es gäbe etwas zu klären", kam es von Jimin, der gerade seine Tasche schulterte. ich nickte bestimmend.

"Ja, ich komme mit euch. Dad muss heute arbeiten, dann kann ich direkt mit ihm reden und muss nicht warten, bis er zu Hause ankommt." 

"Dann los!", rief Suga ungeduldig zu uns herüber. Wir nickten Beide und folgten den Jungs dann aus dem Haus. Das Gebäude von Big Hit Entertainment war nicht sehr weit von dem Haus entfernt, weshalb wir die Strecke liefen. Angst, dass irgendwelche Fans uns entdecken könnten hatten die Anderen nicht. Es war schließlich der erste Weihnachtsfeiertag. Die meisten verbrachten den zu Hause, da die Geschäfte sowieso geschlossen hatten.

Eine wohlige Wärme machte sich in mir breit, als jemand seine Hand auf meine Schulter legte. Ich verlangsamte meine Schritte und schaute zur Seite. Jungkook. Er grinste mich an.

"Das Gespräch mit Namjoon schien also gut verlaufen zu sein?", fragte ich ihn fröhlich. Es freute mich, dass die Beiden sich ausgesprochen hatten. Jungkook nickte.

"Er ist mir nicht mehr böse. Zum Glück. Das kann ich zum Teil auch dir verdanken. Nochmal dankeschön für alles und auch, dass du über Nacht geblieben bist. Ich wüsste nicht was ich ohne dich gemacht hätte. Dann würde ich vielleicht immer noch in dieser Bar sitzen. Du hast was gut bei mir."

Etwas überrumpelt versuchte ich alles auf zu fassen. 

"Ich hab also was gut bei dir? Das gefällt mir. Wie wäre es, wenn wir uns demnächst in einem Cafe treffen. Du bezahlst natürlich", lachte ich ihm erfreut entgegen. Dieser schien über den Plan auch sehr erfreut. Doch diese Stimmung wurde zerstört, als Taehyung sich neben uns zu Wort meldete.

"Das hört sich ja fast an wie ein Date." Schelmisch grinste er uns an. Gespielt beleidigt schlug ich ihm auf den Arm. 

"Das ist doch kein Date!"

Jungkook sagte einfach nichts dazu. Er wirkte irgendwie angespannt. Etwas beunruhigt betrachtete ich ihn. Das musste bestimmt noch vom Kater kommen.

"Ruby, wir sehen uns später. Wir müssen jetzt zur Besprechung. Viel Spaß mit deinem Dad." Die Jungs winkten mir noch zu, bevor sie im Fahrstuhl verschwanden. Ich machte mich schnellen Schrittes auf zum Büro meines Vaters. Ich klopfte einmal an der Tür.

"Herein!" Ich betrat das Büro und schloss die Tür hinter mir. Erst schien mein Vater mich nicht zu bemerken, doch als er von seinem Computer hochschaute erhellte sich sein Gesichtsausdruck.

"Schatz, was machst du denn hier?", fragte er erfreut und kam dann auf mich zu. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

"Ich war gestern bei den Jungs. Die mussten heute herkommen für eine Besprechung, da dachte ich ich komme mit. Wir konnten uns ja gestern leider nicht sehen." Meine Mundwinkel richteten sich nach unten. Es tat weh, dass mein Vater so viel Zeit in seine Arbeit steckte und mich dabei oft vergaß.

Er war CEO bei Big Hit Entertainments. Ein Verlag, der K-Pop Idols unter Vertrag nahm. Dazu gehörten auch die Jungs. Sie waren als BTS bekannt.

"Es freut mich dass du da bist. Unter anderem auch, weil wir bei dieser Besprechung gleich anwesend sein werden. Komm."

Etwas verwirrt schaute ich ihm nach, als er den Raum verlassen wollte. Was sollte ich denn bei dieser Besprechung.

Ein neues Kapitel und damit auch etwas mehr über Rubys Leben. Ab dem nächsten Kapitel geht es dann richtig los. Ich freue mich über Verbesserungsvorschläge oder Rückmeldungen, also immer gerne her damit. Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende.

love ya'll  M