Choreograf

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-Ruby Pov-

"Papa, warte!" Ich packte ihm an seine Schulter und stoppte ihn damit. Er drehte sich zu mir um.

"Was soll ich denn bei diesem Meeting?", fragte ich ihn verwirrt. Er verdrehte leicht die Augen, wie als wäre ich schwer von Verstand.

"Das wirst du alles dort erfahren. Komm jetzt. Wir sind sowieso schon zu spät." Damit drehte er sich wieder um und wollte den langen Gang weiter gehen. Ich jedoch blieb wie angewurzelt stehen. Hatten die Manager etwa von Jungkooks gestriger Sauftour erfahren? Würden wir ärger bekommen? Hatte das alles vielleicht folgen und sie wollten mich als Zeugen? Alles mögliche flog mir durch den Kopf, bis ich selbst bemerkte, wie absurd das alles war.

"Aber...", wollte ich weiter ansetzen, wurde jedoch von der erhobenen Hand meines Vaters ermahnt still zu sein. Ich tat wie mir geheißen und folgte ihm. Es würde nichts bringen ihn noch weiter darauf anzusprechen. Es fiel mir sehr schwierig, da ich ein sehr neugieriger Mensch war, aber ich würde es wohl sowieso gleich alles erfahren.

Mein Vater hielt mir die schwere Tür auf. Der Raum war vom Licht erhellt, was durch eine große Fensterfront in das Zimmer kam. In der Mitte des Raumes stand ein länglicher Tisch, an dem sich die Jungs und einige Manager bereits versammelt hatten. Als sie mich und meinen Vater bemerkten schenkten sie uns ihre Aufmerksamkeit. Die Jungs schauten mich alle mehr als verwirrt an. Sie schienen also auch nicht zu wissen um was es hier ging.

Mein Vater deutete mir mich zu setzen. Ich setzte mich also auf den freien Platz neben Jungkook.

"Hey", flüsterte er mir mit einem kleinen Lächeln zu. Ich lächelte ihn daraufhin auch leicht an. 

"So, ihr fragt euch bestimmt, weshalb ihr heute hier seid. Besonders du, Ruby, musst sehr verwirrt sein", kam es von einem der Manager, der neben meinem Vater saß. Ich nickte leicht.

"Eigentlich ist es ganz einfach zu erklären. Euer Choreograf ist gestern gestürzt und hat sich am Knie verletzt. Er wird bis auf weiteres ausfallen." Ein tuscheln und unruhiges flüstern ging durch die Reihen. Besonders Namjoon und Jin schienen sich Sorgen zu machen.

"Es geht ihm gut, aber er ist nicht dazu in der Lage Sport zu treiben, geschweige denn euch weiter zu trainieren", erklärte er weiter.

"Es steht doch in zwei Monaten die Tour bevor. Wie sollen wir das denn machen?", kam es entsetzt von Yoongi. Der Manager lächelte plötzlich in meine Richtung. Oder bildete ich mir das nur ein?

"Das ist die Stelle, wo unsere Ruby ins Spiel kommt. Ihr Vater hat uns von ihren Tanzkünsten berichtet und dass sie bereits ein Tanzstudium hinter sich haben. Da sie auch bereits in anderen Gruppen als Aushilfe gedient haben möchte ich sie bitten, die Gruppe zu trainieren, bis unser Choreograf wieder bereit ist." Etwas überrumpelt schaute ich zu ihm, dann zu den Jungs. Sie strahlte mich alle an. Sie würden sich also wirklich darüber freuen.

"Ja, also ich denke das sollte kein Problem sein", gab ich bei. Es stimmte, ich hatte schon in anderen Gruppen assistiert. Die Jungs kannte ich schließlich auch schon eine Ewigkeit. Was sollte schon schief gehen? Ich war nur eine Aushilfe als Choreografin.

"Dann wäre das also geklärt. Die Auswahl der Lieder und bereits eingeübten Choreografien werde ich ihnen heute noch zukommen lassen. Anbei werden sie auch den Trainingsplan und die Tourdaten finden. Ich danke ihnen vielmals." Mit diesen Worten erhob er sich langsam aus seinem Stuhl. Auch wir erhoben uns alle nach und nach. Er reichte mir noch ein letztes Mal die Hand und lächelte mir zu. Ich erwiderte seinen Händedruck.

"Ruby, ich bin stolz auf dich. Du schaffst das schon. Ich muss jetzt leider schon los, aber wir sehen uns nachher zu Hause. Viel Spaß bei den Proben." Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten verschwand er hinter den Anderen Mitarbeitern durch die Tür. Wie jedes Mal auch stand ich alleine da. Ohne ihn. 

"Komm, wir wollten sowieso heute noch Proben. Dann kannst du direkt helfen", kam es begeistert von Jin, doch er schien meine traurige Miene zu bemerken. Sanft legte er seine Hand auf meine Schulter.

"Hey, ist okay. Wir wissen alle wie du dich fühlst. Denk daran, wir sind für dich da. Immer." Dankend blickte ich ihn an. Dann drückte ich kurz seine Hand, die auf meiner Schulter verweilte. Auch den Anderen schenkte ich ein herzliches Lächeln. Er hatte Recht. Was würde es mir bringen Trübsal zu blasen für jemanden, der sich nicht um mich scherte. Ich sollte lieber die Zeit genießen, mit den Personen, die mich glücklich machten.

"An die Arbeit. Los!", lachte ich dann und rannte aus dem Raum, Richtung Tanzstudio.

"Wer als Letzter da ist muss heute Abend kochen!", rief ich noch hinterher und hörte schon gleich wie sie mir fluchend folgten.




hello, neues Kapitel wuhuu. Jetzt geht die story erst richtig los und es wird viel, sehr viel, Drama auf euch zukommen. Seid gespannt. 

love, M

first love | jungkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt