19.

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Am nächsten Morgen wurde ich auf einem fremden Sofa wach. Naja was heißt fremd. Ich lag bei Laura auf der Couch, während sie am Ende des Raumes in ihrem Bett schnarchte. Mein Blick fiel auf mein Handy. 12:34 und zig' Nachrichten von Paula, Laura die mich gestern gesucht hatte, anscheinend eine von meiner Mutter und von... ihr.

Mein Herz klopfte mir bis in den Hals und in meinem Magen wurde es mir flau. Ich tippte auf ihre Nachricht, die sich öffnete und mir einen langen Text offenbarte, in dem sie sich nochmal entschuldigt, dass sie mir so viel Leid antun würde und dass die Sache gestern ja genauso falsch wäre wie alles andere. Bla bla bla. Ich machte mir nicht mal die Mühe ihr zu antworten. Ich hatte es satt.

"Morgen," gähnte mir Laura entgegen und rieb sich durch ihr (noch geschminktes) Gesicht. Dabei verteilte sie die Reste ihrer Wimperntusche nochmal um ihre Augen herum. Sie sah aus wie ein Hybrid aus einem Menschen und einem Waschbär. "Morgen," antwortete ich, doch lies dabei einen Seufzer raus. Laura runzelte ihre Stirn. "Was los?" - "Nichts nichts... Bin nur müde und habe einen Kater", log ich. Doch wem konnte ich was vormachen? Natürlich haben meine Freunde schon längst bemerkt, dass es mir seit Wochen nicht mehr gut geht. Aber ich konnte es ihnen unter keinen Umständen sagen und das ist eigentlich das Schlimme. Ich muss das alles in mich reinfressen, kann es nirgends rauslassen und keinem von meinem Leid klagen.

Ich fuhr nach Hause und putzte mir meine Zähne, was ich gestern besoffen anscheinend nicht mehr geschafft habe, ging duschen, machte mir was zuessen und fütterte meine Katze, die mich schon fordernd anmiaute. Danach legte ich mich in mein Bett, machte im Hintergrund leise eine Netflixserie an und schloss meine Augen. Die Sonne schien leicht durch die Schlitze meiner Rollladen, mir direkt auf mein Gesicht. Meine Gedanken schweiften aber natürlich nur um ein Thema. Wie die letzten Wochen auch und ich könnte gar nicht beschreiben und oft genug wiederholen, wie sehr ich es hasse darüber nachzudenken. In jeder freien Minute schweifen sie ab, denke nach, werde traurig oder wütend. Wann hört das auf? Ja, bestimmt nicht wenn man dann noch danach rum macht und Nachrichten von ihr bekommt.

Ich nahm mein Handy vom Schreibtisch und checkte es.

Yvonne: Geht es dir gut und bist du gestern gut heimgekommen?

Yvonne: Ich mache mir schon Sorgen um dich.

Yvonne: Könntest du bitte antworten?

Ich antwortete wieder nicht, lockte mein Home screen und legte es umgedreht neben mich hin. Mir egal ob sie sich Sorgen macht, sie wollte mich doch vergessen? Ich verstehe sie einfach nicht. Ich schloss meine Augen und versuchte noch zu schlafen, bevor ich heute Abend meinen Aushilfsjob als Kellnerin wieder wahrnahm, doch plötzlich klingelte es an der Türe. Ich konnte mir gut vorstellen, wer da jetzt vorstand.

Es war wieder eine zerreissende Entscheidung, denn mein Kopf wusste, dass es jetzt falsch wäre, wenn ich sie rein lasse und mich wieder von ihr hin reissen lasse, doch mein Herz wollte sie natürlich sehen, ihr am liebsten sogar um den Hals fallen, küssen und sie in mein Zimmer ziehen um dort dann doch nicht mehr zu schlafen.

Und natürlich wissen wir alle, dass ich von meinem Bett aufstieg um die Tür für Yvonne aufzumachen, die Wutentbrannt reinschneite. "Klar, komm rein," kommentierte ich ihr Verhalten und ließ die Tür in das Schloss fallen.

"Was fällt dir ein mir nicht zu antworten? Weißt du was ich mir für Sorgen gemacht habe? Ich weiß wie du betrunken bist und um dir das klar zu machen, bist du nicht ganz einfach."

"Was willst du eigentlich? Erst soll ich dich in Ruhe lassen und dann kommst du hier reingeschneit als wärst du die Kaiserin. Wenn dir langweilig ist, dann kann sich dein toller Freund bestimmt prima um dich kümmern," knurrte ich. Was bildete sie sich wieder ein? Auf einmal holte sie aus und schlug mir in's Gesicht. Geschockt schaute ich sie an und Yvonne auf ihre Hand, wegen der meine Wange schmerzte. "Es tut mir leid ich-". Sie brach in Tränen aus und wollte meine Gesicht berühren, doch ich ging einen Schritt zurück. "Wenn du mich nicht willst, dann solltest du jetzt gehen und mich in Ruhe lassen. Du sagtest selber dass das alles hier scheiße ist und dieses ständige Hin und Her ist zum Kotzen." Ich öffnete mit einem Ruck die Haustüre als stände dahinter etwas, was ich mit stolz zeigen wollte. Dabei mochte ich einfach, dass sie geht und mir nicht wieder Hoffnungen macht.

"Hör mir zu," ihre Stimme wurde wieder ernster und streng. Ihr Körper machte einen großen Schritt auf mich zu, sie drückte mich gegen die Wand und umschloss eines meiner Handgelenke fest mit ihrer Hand. Mit der anderen Drückte sie die Haustüre wieder zu. "Du verstehst mich nicht. Du siehst anscheinend nicht, dass es mir genauso beschissen geht mit dieser Situation wie dir. Nur stellst du hier nicht dein Job auf's Spiel. Du bist nicht 6 Jahre studieren gegangen und hast so hart gearbeitet, dass dann auf einmal jemand kommt und alles durcheinander wirft. Du hast nichts zu verlieren, sie könnten dich theoretisch nicht mal von der Schule werfen."

Mir wurde bewusst das sie anscheinend auch leidet. Ich dachte ich war nur Vergnügung da es ihr Freund ja nicht taugte. Weil sie sich und ihren Eltern vorspielte, dass sie hetero sei und deshalb diesen Typ bei sich hatte. Es wurde klar, dass sie mit soviel mehr zu kämpfen hatte als ich. Sie führte ein Doppelleben, während ich jeden meiner Freunde, die sie nicht von der Schule kennen,  sagen könnte, dass sie meine Freundin sei. Ich bräuchte einfach nie erwähnen, dass sie meine Lehrerin ist.

Ich schluckte und guckte ihr tief in die Augen. Meine Lippen trafen ihre wie von alleine. Ich löste mich und hielt mit ihr einen kurzen Augenkontakt bevor wir uns wieder küssten, immer schneller und  kräftiger. Ich half ihr, ihren braunen Mantel auszuziehen und ließ ihn auf den Boden fallen, während sie aus ihren Schuhen schlüpfte. Ich zog sie den Flur entlang und in mein Zimmer. Mit einem kleinem Stoß saß sie vor mir während ich meine Hose öffnete und Yvonne sie mir über die Beine zog. Wir unterbrachen unsere Küsse dabei keineswegs.

Ich kniete über ihr, meine Hand glitt unter ihrem Shirt und fuhr das Bund ihres BHs mit meinem Zeigefinger entlang. Dabei küsste ich ihren Hals runter und zog ihr ihre Jeanshose ebenfalls aus. Ihr Atem verschnellerte sich allmählich und ich zog ihr das T-Shirt über den Kopf und warf es mit einer Bewegung nach hinten. Meine Finger fuhren über ihren Brustkorb, der sich schneller auf und ab senkte.
Ich öffnete ihren BH behutsam und warf ihn ebenfalls hinter mich. Meine Lippen wanderten weiter runter und hinterließen rote Stellen auf Yvonnes sanfter Haut.
Mit einem Ruck zog ich auch ihr letztes Kleidungsstück aus und betrachtete dieses Meisterwerk von oben bis unten. Meine Wangen glühten vor Aufregung, obwohl ich schon Freundinnen hatte aber sie machte mich ganz nervös als wäre es mein ersten Mal.

Langsam ging ich immer tiefer, drückte ihre Beine auseinander und fing an. In diesem Moment warf sie ihren Kopf zurück und stöhnte leise auf, während ihre Hände sich an meinem Bett festhalteten.
Ich genießte jeden Moment, in dem sie mir unterwürfig war. Aber auch geehrt, dass sie mir vertraut.

Ich wurde immer schneller, genauso wie ihr Atem und ihr Stöhnen, welches durch die Wohnung hallte.
Es dauerte nicht lange bis sie in meine Bettdecke griff und sie kam.

Sie sackte auf mein Bett und schaute mich an. Ein Grinsen bildete sich auf ihren Lippen und ich musste ebenfalls grinsen. Als wäre alles, was davor passiert ist, nie geschehen.
Ich legte mich neben ihr und sie umschloss meinen Körper mit ihren Armen.

„Ich glaube, wir können uns dagegen nicht währen. Und das will ich auch nie mehr."

Burning Desire || lgbtq+ teacherxStudent // Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt