Burning Desire || lgbtq+ teacherxStudent // Wattys2019

14.

Ich schlief bei ihr. Aber diesmal nicht auf der Couch, sondern direkt neben ihr. Den Gedanken verdrängte ich, dass ich dort liege wo ihr „Freund" normalerweise lag. Daran wollte ich nicht denken. Auch nicht daran, dass seine Freundin ihn mit mir betrügt.

Doch immer wenn sie mich küsste zog eine Art Stromschlag durch mein Körper und signalisierte mir, dass ich nicht träume. Es geschah wirklich. Ihre rosaroten Lippen trafen meine, ihre kleine Hand lag auf meiner Hüfte. Nur in einem T-Shirt und Unterwäsche sag sie vor mir. So intim wie noch nie.

„Wo ist er?" fragte ich vorsichtig. Wohnte er vielleicht gar nicht hier?
„Geschäftsreise" war ihre Antwort. Genügte mir um weiterhin ihren Nacken zu küssen. Ihre Antwort kam in Form von ihrem schnelleren Atmen und wie sie ihren Kopf weit nach hinten lehnte. Sanft legte ich meine Hand auf ihren Bauch, fühlte ihre nackte Haut, die den Anschein hatten, meine warmen Hände zukühlen.

Ich hatte schon in meinem Leben ein, zwei Freundinnen. Aber bei ihnen fühlte ich es nicht so wie bei ihr. Yvonne machte mich verrückt, verlegen und aufgeregt zugleich. Ich fühlte mich auf einer Achterbahn wenn sie mich küsste, mein Magen drehte sich einmal und ihr Lachen ließ mich auch automatisch grinsen. Noch nie war ich so verliebt und noch nie habe ich mich so glücklich geschätzt. Das Vertrauen zwischen uns war auch trotz den Differenzen immer da. Wir wussten, dass egal was passiert, wir niemals was verraten würden. Oder ich zumindest, da ich ihr Leben zerstören könnte. Aber egal was passiert, ich werde nicht darüber sprechen und das weiß sie. Sie kennt mich wahrscheinlich mittlerweile besser als meine Freunde. Und ich wusste einiges über sie, was mich stolz machte. Keiner konnte von sich behaupten, dass sie Frau Hartmann so kannte wie ich. Geschweige denn halb nackt in ihrem Bett liegen konnten.

„Ich werde in den Herbstferien aber für die erste Woche weg sein," sprach sie plötzlich in die Stille. Eine Woche?
„Wohin fährst du?" fragte ich neugierig. Ich wusste nicht ob ich es eine Woche aushalten würde.
„Nach Hause. Zu meinen Eltern."

„Wo wohnen sie denn?"
Ihr Blick traf meinen.
„in Leipzig."
„Alleine?"
„Ja Elena, keine Sorge." Sie lachte. Warum wusste ich nicht. Aber da war es wieder. Dieses Lachen, was mich jedes Mal zum Grinsen brachte.

Das hieß, dass sie in einer Woche schon weg ist. Uns würden dann 3 Bundesländer trennen. Geschätzte 9 Stunden Fahrt. 7 Tage. 168 Stunden. Am liebsten würde ich mitkommen, so tun als wäre ich in ihrem Alter. Mich als Freundin vorstellen und mir von ihrer Mutter alte Kinderfotos anschauen, mit dem Vater über Fußball diskutieren und Abends mit ihr zu den Orten, wo sie ihre Kindheit verbracht hat. Sie noch näher kennenlernen, nicht nur ihre Gegenwart, ihr Leben hier. Ich wollte jedes Ich von Yvonne kennenlernen. Doch dass das nicht ging, war mir bewusst. Ihre Eltern wollten diesen Mann für sie. Keine Frau. Und vorallem keine, die ihre Schülerin ist. Vielleicht sogar niemals.