Kapitel 24

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Olivia POV.

Die, viel zu oft vorkommenden, schlaflosen Nächte lassen mich wie jeden Tag, in den letzten paar Schulstunden mit geschlossenen Augen zurück. Als Erste habe ich meinen ausgefüllt und kann mich endlich zurück lehnen. Meine noch arbeitenden Mitschüler schweigen, was mir gerade Recht kommt, da ich ja sowieso nicht für ein Gespräch zu gebrauchen wäre.

In Gedanken schwebe ich bei dem Jungen von vorhin. Er hat ziemlich gestresst gewirkt. Die ganze Zeit hat er sich nervös im Raum umgeschaut, konnte nicht ruhig stehen bleiben, wobei natürlich auch ich der Grund dafür gewesen sein könnte. Immerhin hat er sich überwunden mich nach einem „Date" fragen. Ich weiß selbst nicht genau als was man es eigentlich beschreiben kann.

Tim meinte er, heißt er. Ich kenne noch keinen Tim. Also wird's langsam mal Zeit. Das ist ein wirklich unnötiger Gedanke. Ich schüttle müde meinen Kopf und versuche in Ruhe weiter zu „schlafen". Wann er mich treffen will weiß ich nicht. Ich schätze ich werde es aber bald erfahren. Mit dem Gedanken „verschließe" ich meinen Kopf und Sperre die Gedanken in die hinterste Ecke. Ich brauche echt mal einfach ein wenig Ruhe.

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Peter POV.

Was mit Olivia los war kann ich nicht sagen. Sie wirkte ziemlich nervös. Außerdem war sie rot im Gesicht, als wäre sie kurz vor unserem Treffen einen Marathon gelaufen.

Gerade habe ich einen ziemlich erwarteten Überaschungstest beendet. Ich hebe meinen Blick und lasse ihn über meine Klasse schweifen. Amelie, ein Mädchen zwei Reihen vor mir hat sich umgedreht und zwinkert mir zu. Verwirrt lenke ich meinen Blick wieder auf mein Blatt und fühle mich beobachtet. Hat die tatsächlich „mich" angegrinst, oder means anderen? Heimlich drehe ich mich um und blicke hinter mich. Hinter mir sitzt Alex. Amelie hat wohl ihn gemeint. Seltsamerweise ein wenig erleichtert, darüber dass doch nicht ich gemeint war, packe ich meinen Rucksack und verlasse mit dem Leuten der Schulklingel den Raum.

Gerade will ich meinen Weg nach rechts fortsetzen, als mich eine leichte Berührung an meiner linken Schulter, zum ruckartigen Stoppen bringt. Als ich mich umdrehe lächelt Amelie mir entgegen.

„Hey Peter... ich wollte dich fragen, ob du vielleicht mal mit mir ins Kino gehen möchtest.",fragt sie mich leicht unbehaglich.

Diese komplett unerwartete Situation überfordert mich und die einzigen Wörter die ich heraus bekomme enden in gestottertem Gemurmel. Abwartend streicht sie sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht und zwirbelt diese zwischen ihren Fingern.

„Ähm...",stottere ich verlegen. „Ja... ähm... natürlich",meine ich und ein schüchternes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Amelie sieht hübsch aus. So ist mir das noch nie aufgefallen. Ein leichter Rotstich schimmert in ihren Haaren. Ihre Grünen Augen sehen auch wunderschön aus.

Sie lächelt. Ich lächle zurück.
„Gut... dann... sehen wir uns später."
Während sie an mir vorbei geht, legt sie einen Zettel in meine Hand.
Wie versteinert lasse ich es geschehen und warte bis sie um die nächste Ecke verschwindet.

Immer noch grinsend öffne ich meine Hand und falte den Zettel auf. Eine Nummer. Ihre Nummer.

Meine nächstes Fach habe ich zusammen mit Olivia. Olivia... Sofort leuchten mir ihre sanften blauen Augen im Kopf auf. Automatisch verfeinert sich mein Lächeln und ich denke an ihre sanften Blicke auf mir. Ich schließe meine Augen und es fühlt sich an, als würde sie direkt neben mir stehen und...

„Peter?"

Erschrocken reiße ich die Augen auf und drehe mich zur Seite.

„Olivia!!! Erschreck mich doch nicht so..."

Heftig atmend beruhige ich mich langsam wieder.

„Tut mir leid, aber es sah seltsam aus wie du so... keine Ahnung... abwesend in die Luft geglotzt hast. Mit geschlossenen Augen."

„Oh ja... tut mir leid. Ich war ein bisschen in Gedanken versunken."

„Habe ich gemerkt... wir haben doch sowieso jetzt gemeinsam oder?"

„Ja... ja genau!",stottere ich. Sie nickt und geht los. Nach fünf Metern bleibt sie stehen und dreht sich um. Immer noch versteinert stehe ich am selben Punkt.

„Kommst du?", fragt sie verwirrt.

Schnell konzentriere ich mich und hole so weit auf, dass ich nun neben ihr den Gang entlang trotte.

„Was war heute morgen denn eigentlich WIRKLICH los?"

Sofort wirkt sei wieder ein bisschen verunsichert und sieht beschämt zu Boden.

„Ähm... eigentlich nichts wichtiges... es war nur...",stottert sie.

„Sag's einfach."

„Ein Junge hat mich nach einer Verabredung gefragt...",murmelt sie leise.

Mein Magen verkrampft sich und ich muss für eine Sekunde erschrocken mach Luft schnappen. Obwohl ich mich sehr gefreut habe selbst ein „date" zu haben, fühlt es sich komisch an, das Selbe von ihr zu erfahren.

„Und... du hast ja gesagt?",frage ich vorsichtig.

Sie nickt. „Ich hab auch ein Date.", rutschst es mir heraus. Mich wundert eher, in welchem Ton es mir entfahren ist. Ich habe... eifersüchtig geklungen, angeberisch. Als würde ich ihr klar machen wollen, dass ich auch ohne sie leben kann.

Der Gedanke daran, dass ich ihr das so dumm unter die Nase gerieben habe, lässt mich nur noch mehr innerlich zusammen sacken.

Sie nickt nur. „Schön... mit wem denn?",frag nun auch sie zickig.

„Amelie. Du kennst sie nicht. Sehr hübsch. Tolle Augen. Wunderschöne braune Augen."

Am liebsten würde ich mir den Mund zukleistern. Eigentlich spreche ich nie so extrem unüberlegt. Mein Kopf brummt laut als sie mich traurig ansieht.

Dann nickt sie wieder. „Klingt toll. Tim ist auch cool.", in dem Moment in dem sie fertig gesprochen hat, gibt ihr Handy einen hohen Ton von sich.

Schnell nimmt sie es hervor und blickt auf den Bildschirm. Ihre Augen wandern nervös von oben nach unten. Sie schluckt einmal kurz.

„Was ist?",frage ich immer noch ein wenig arrogant klingend.

„Nichts was dich angeht.", erwidert sie schnippisch.

„Entschuldigung, dass ich dich so sehr bedränge. Ich wollte nur wissen warum du so nervös bist.",antworte ich genervt.

„Du könntest für eine Sekunde mal still sein und mich in Ruhe lassen.",meint sie böse und starrt währenddessen immer noch verunsichert auf den Bildschirm.

„Ich frage dich noch mal. Wieso bist du sei nervös. Ich mache mir Sorgen, verdammt!",frage ich nun weniger aggressiv und mehr besorgt.

Ihre Augen beginnen zu funkeln und sie sieht mich wesentlich ruhiger an. Selbst ein kleines Lächeln umspielt ihre Lippen. Sofort wirkt sie aber wieder nervös.

„Es ist Tim. Er hat mir geschrieben."

the night we met /Spiderman FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt