Entschlossen steht Evelyn vor mir und hält eine Waffe auf mich gerichtet. Was sie meinen Eltern erzählt hat weiß ich nicht. Meine Gedanken schweifen zu Jeanine und all den schönen und schwierigen Momenten unserer gemeinsamen Zeit. Zum ersten Mal frage ich mich wie mein Leben abgelaufen wäre, wenn meine Mutter bei den Ken geblieben wäre. Hätte ich Jeanine jemals kennen gelernt? Würde ich jetzt auch dem Tot ins Auge blicken? Langsam schließe ich meine Augen.
Aufgeregt legt die junge Ken ihr Buch über die Wirkungsweisen verschiedener Seren zur Seite, als sie aufgerufen wird. Schnell folgt sie mit einigen anderen einer zierlichen Altruan und wird schließlich in einen Raum gebracht, dessen Wände aus Spiegeln bestehen. Kurz betrachtet sie sich im Spiegel. Ihre blonden Haare hat sie sich zu einem Zopf gebunden, damit sie ihre Sicht nicht beeinträchtigen. Das blaue Kleid streicht sie noch ein Mal glatt und ihre hohen Schuhe lassen sie gleich viel größer und älter wirken. Die schwarze leicht runde Brille rundet ihre Erscheinung perfekt ab. Sie strafft noch ein Mal die Schultern, bevor sie sich einer Candor mittleren Alters zuwendet. "Ich bin Kara und werde deinen Test durchführen. Setz dich bitte", weißt sie sie freundlich an. Die junge Ken nickt ein mal kurz und setzt sich dann. Von der Candor bekommt sie ein Gläschen mit einer blauen Flüssigkeit gereicht und trinkt diese, nach Aufforderung. Dann startet ihr Simulation.
Das ihr Ergebnis Ken ist wundert das junge Mädchen nicht. Ihr Buch unter den Arm geklemmt öffnet sie die Tür zu der Wohnung in der sie mit ihrer Mutter wohnt. "Catherine bist du das?", hört sie ihre Mutter sagen. Wer sollte es sonst sein, fragt sie sich. Ihren Vater hatte sie nie kennengelernt, er hatte damals zu einer anderen Fraktion gewechselt. Obwohl ihre Mutter so früh schwanger geworden war, hatte sie sich bei den Ken gut geschlagen. Ihr Kampfgeist und ihre Intelligenz hatten ihr eine hohe Stelle eingebracht. Sie leitet die Forschungsabteilung und arbeitet eng mit Jeanine Matthews, der Anfüherin der Fraktion, zusammen. Catherine hatte sich schon früh vorgenommen es ihrer Mutter gleich zu tun.
Zusammen essen die Beiden zu Abend und ihre Mutter erzählt ihr von ihrem Tag im Labor. Wie immer lauscht Catherine ihrer Mutter gespannt und beide Schrecken auf, als das Tablett ihrer Mutter zu piepen beginnt. "Ich muss noch ein Mal ins Labor, aber ich bin morgen wieder da, wenn du dich entscheiden musst. Ich liebe dich Catherine", verabschiedet sich ihre Mutter von ihr und kurz darauf hört Catherine die Tür zufallen. Enttäuscht atmet sie laut aus. Sie hätte ihrer Mutter gerne noch eine ganze Weile zugehört.
Am nächsten Morgen ist die kleine Ken schon früh wach und ist verwundert darüber, ihre Mutter in der Wohnung nicht finden zu können. Als sie gerade ihr Frühstück verschlungen hat, hört sie die Klingel und öffnet schnell die Tür. Vor ihr steht Jeanine Matthews, die Anführerin der Ken, und sieht sie aufmunternd an. "Guten Morgen Catherine, leider ist deine Mutter noch im Labor beschäftigt. Deshalb werde ich dich begleiten, aber ich soll dir sagen, dass sie stolz auf dich ist." Langsam kommen die Worte in Catherines Kopf an und sie begreift sofort. "Vielen Dank Miss Matthews, es ist mir eine Ehre von Ihnen begleitet zu werden", antwortet Catherine der attraktiven Frau vor ihr. Sie ist froh darüber nicht alleine zur Zeremonie gehen zu müssen, doch ihre Wahl hatte sie schon lange getroffen. Zögernd folgt sie Jeanine zu einem schwarzen Wagen und setzt sich langsam neben sie. Ehrfürchtig sieht Catherine zu der Fraktionsfüherrerin neben ihr und ist immer noch so fasziniert von ihr, wie sie es schon seit Jahren ist. Sie ist schon immer ihr Vorbild gewesen und sie kannten sich schon seit einigen Jahren, auch hatte sie schon viel von ihr lernen können. Was Catherine nicht wusste ist, dass auch die Fraktionsfüherin einiges an Interesse an ihr hatte.
Für beide verging die Fahrt zur Zeremonie viel zu schnell und sie machen sich gemeinsam auf den Weg ins Gebäude. Viele Ken sehen neidisch zu Catherine, die immer noch an Jeanines Seite ging. Jeanine begrüßt auf dem Weg zu ihren Plätzen viele andere hochrangige Personen aus anderen Fraktionen. Doch kein einziges Mal schickte sie Catherine weg. Zu Catherines Erstaunen setzte sich die große Ken neben sie und sieht sie noch ein mal aufmunternd an. "Catherine wir wissen Beide, was die richtige Wahl für dich sein wird." Zustimmend nickt Catherine Jeanine zu. Beide warten nur darauf, dass Catherines Namen aufgerufen wird. "Catherine Johnson", ertöhnt es von dem Anfüher der Candor. Erleichtert stellt Catherine fest, dass sie es schafft das zittern ihrer Beine zu unterdrücken und nimmt unten angekommen, fast schon ungeduldig, dem Candor das Messer aus der Hand. Schnell schneidet sie sich in die Hand und sieht sich noch einmal prüfend im Saal um. Eine abwartende Jeanine nickt ihr zu. Doch kurz bevor ihr Blick wieder zur mit Wasser gefüllten Schale der Ken findet, erblickt sie ein Gesicht bei den Altruan, dass ihr Interesse weckt. Es handelt sich um einen attraktiven Mann, der etwa so alt ist wie ihre Mutter. Auch er sieht sie interessiert an. Schnell, damit ihre Gedanken nicht weiter abschweifen, hält sie ihre Hand über die Schale, die mit Wasser gefüllt ist. "Ken!", ertöhnt es kurz darauf und Jeanine sieht stolz zu dem jungen Mädchen in der Mitte des Raumes.
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Die Bestimmung Diverse
FanfictionCathy Callahan ist nun schon 3 Jahre bei den Ken und ist gerade dabei ihre Ausbildung zur Lehrerin abzuschließen. Ihre Freizeit verbringt die 19 Jährige in der Bibilothek anstatt sich mit Freunden zu treffen. Doch eines Tages trifft sie auf die char...