Verliebt?

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Um mich herum drehte sich noch alles. Ich war mir nicht sicher, ob das meine Umgebung oder ich war. Beides hätte wenig Sinn ergeben. Vorsichtig richtete ich mich auf und schaute in mich in dem Zimmer um, in dem ich lag. Immer hin, dachte ich, kann ich sitzen, ohne dass ich mich übergeben muss. Langsam ließ ich meinen Blick durch das unbekannte Zimmer wandern.

Das Doppelbett stand auf einer weißen, runden Anhöhe und war der Mittelpunkt des Zimmers. Das Bett war weiß. Genauso auch die Decke die darauf lag und mich warm halten sollte. Allerdings lag auf der weißen Decke noch ein rosa Stoff-streifen. Die Wände waren ebenfalls weiß, aber auch hier gab es rosa Streifen. An den zwei Wänden, an denen eine Tür in einen anderen Raum führte, waren zwei Rosa Streifen. An den Wänden ohne Türe, war die Wand nur mit einem Streifen geschmückt. Auf den rosa Streifen hingen immer Bilder mit rosa Blumen. Auch der Kleiderschrank blieb von der Mädchenfarbe nicht verschont. Ein Waagrechter Streifen zog sich über den kompletten- nicht grad kleinen- Schrank. Der Schreibtisch war eines der wenigen Möbelstücke die dem Rosa nicht zum Opfer gefallen sind. Dieser war nämlich ganz weiß. Ein Laptop stand darauf und ich konnte zwar nicht sehen, welche Farbe, aber ich war mir sicher, dass es ein Misch aus rosa und weiß sein musste. Ich lag in einem absolutem Mädchenzimmer.

Ich stand auf und wartete erst mal ab, ob ein Schwindelanfall oder der gleichen kommen würde, aber es war nicht der Fall, so dass ich mich beschloss, nachzusehen, was sich hinter den beiden Türen verbarg.

Die erste Türe, die ich öffnete befand sich rechts von 'meinem' Bett. Ein unglaubliches Bad war dahinter. Es war wirklich einfach nur unglaublich.

In der Mitte stand eine im Boden versenkte Badewanne, die so riesig war, dass vier Leute darin Platz gehabt hätten. Und obwohl die Badfliesen durchgehend schwarz waren, wirkte der Raum nicht düster, sondern einladend und hell, weil eine der vier Wände komplett nur Fenster waren. Ich staunte nicht schlecht, denn das war ich nicht mal annähernd gewohnt. Unser Vater hatte zwar immer relativ viel Geld verdient, dennoch wirkte unser Haus etwas heruntergekommen. Es kümmerte sich auch niemand darum.

Am liebsten wäre ich für immer in diesem Raum geblieben. Er ließ mich mein altes Leben vergessen und wieder hoffen, aber als ich hörte wie jemand die Tür öffnete, schreckte ich zusammen und verließ das riesige Bad sofort wieder.

" AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!", schrie ein Mädchen total erschrocken und nahm die nächste Vase und drosch damit auf mich ein.

" HILFE! AUA! LASS DAS!!!", rief ich total überrumpelt und hielt mir die Arme schützend über den Kopf.

" WAS MACHST DU HIER UND WER BIST DU?", schrie sie mich an und hielt einen Augenblick inne.

" Eh... eh... eh... ich weiß nicht! Ich bin hier doch bloß aufgewacht! Ich hab keine Ahnung!", stotterte ich ängstlich vor mich hin.

Die Tür flog auf und ein junger Mann starrte und beide erschrocken an. Das Mädchen drehte sich um und schaute ihn an.

" WAS MACHT DER IN MEINEM ZIMMER?", rief sie außersich.

" Beruhige dich mal! Ich hab ihn auf der Straße angefahren! Ich hätte ihn da doch nicht liegen lassen können!", erwiderte er ruhig.

" Aber nicht in mein Zimmer, du Idiot! Du hättest ihn auch in dein Zimmer legen können!"

" Mensch... Anja war da!"

" Anja, Anja, Anja! Immer dreht sich alles nur um Anja!", giftete das Mädchen.

" Wer ist Anja?", fragte ich verwirrt.

" Meine-"

" Seine bescheuerte Freundin!", unterbrach sie.

" SIE IST NICHT BESCHEUERT!"

" Doch! Genauso bescheuert wie du!"

Das Mädchen streckte ihre Zunge raus und der Junge wurde knallrot vor Wut. Dann stapfte er wütend davon.

" Hach, mein Bruder!", murmelte sie und ging an mir vorbei. Unentschlossen stand ich in der Tür und schaute ihr zu, wie sie den Laptop aufklappte. Das Sonnenlicht warf wunderschöne Schatten und verschiedene Farbtöne in ihre Kastanienbraunen Haare. Die grünen Augen leuchteten kurz auf, als sie sich wieder an mich wandte.

" Und was machen wir jetzt mit dir?", fragte sie seufzend.

" Nicht schlagen?", schlug ich ihr schüchtern vor.

" Nein! Sorry! Ich dachte du bist eingebrochen! Das man mich auch nie informieren kann!", ärgerte sie sich.

" Wie heißt du?", fragte ich vorsichtig.

" Lena!", sagte sie abwesend. Irgendwie passte der Name zu ihr. Beides war schlicht, aber schön.

" Ich bin Sam!", erklärte ich ihr und überwandt meine seltene Schüchternheit jetzt ganz.

" Schöner Name!"

Mein Herz flatterte und schlug wie verrückt. Ich konnte mich doch jetzt nicht verlieben!!!

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nächstes Kapitel! Ich weiß...  sehr toll, aber naja... es ist wichtig :D

Tod, Drogen und die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt