Dankbar sah ich der Sonne zu, wie sie sich ihren Weg am Himmel nach oben bahnte. Die Nacht war kälter gewesen, als ich erst gedacht hatte. Zum Leid von mir, denn ich hatte schließlich auf meine Geschwister aufpassen und nur ein T- Shirt tragen müssen. Ich fror und freute mich deshalb umso mehr, dass die mir fast unendlich lang vorkommende Nacht, vorbei war. Aber es würde sicher nur eine von vielen bleiben. Behutsam bewegte ich Sidneys Kopf, um ihre Lippen zu sehen. Wenn sie blau waren, fror sie, wenn nicht, dann hatte sie die Nacht auf alle Fälle gut überstanden. Ich freute mich, als ich sag, dass sie die normale rosa Farbe beibehalten hatten. Ein erleichterter Seufzer verließ meine Lippen. Doch sofort biss ich meine Zähne zusammen und schaute zu Riley, dann zu Sidney. Beide hatte das leise Geräusch nicht aufgeweckt. Gut, dachte ich und lehnte mich wieder zurück an den Baumstamm. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen aufzustehen und weiter zu laufen bevor uns noch jemand finden konnte. Die unweigerliche Folge darauf wäre, dass wir zurück zu meinem Vater gehen mussten und das wollte und konnte ich nicht zulassen. Alleine schon wegen des seelischen Zustandes der beiden. Dabei ließ ich mich außen vor. Erst später sollte ich erfahren wie es um mich stand.
" Sam?", hörte ich Sidney leise flüstern. Fast sofort überkam mich das Glücksgefühl wieder.
" Ich bin schon hier, meine Süße. Alles ist gut."
Ich spürte wie sich vorsichtig näher an mich drückte, als sie erkannt hatte, dass ich das war, der sie im Arm hielt.
" Ich hab dich lieb!", flüsterte ich drückte meine Lippen auf ihre Strin. Ein fast unsichtbares Lächeln erschien auf ihren Lippen. Wahrscheinlich wusste nur ich, dass sie jetzt im Moment lächelte. Obwohl es kaum zu erkennen war, machte es mich so glücklich wie sonst nichts anderes.
" Sam? Mir ist kalt!", murmelte Riley. Ich wandte mich ihm zu und war etwas angesäuert, dass er diesen schönen Augenblick kaputt gemacht hatte.
" Denkst du mir nicht? Guck mich an Riley! Ich kann dir nichts mehr geben!" Es war zwar nicht geschrien, aber lauter als es sein sollte. Schnell bereute ich das gesagte, als ihm die Tränen in die Augen schossen und er sich von mir abwandte und in den Wald starrte. Ich hab Sidney hoch und setzte sie an den Baum, dann ging ich zu Riley und setzte mich neben ihn. Er weinte leise vor sich hin.
" Hey, sorry! Komm her!", murmelte ich und nahm ihn in den Arm. Er war tatsächlich eiskalt.
" Ich mag wieder zu Mama!", weinte der neunzehn Jahre alte Junge.
***
Ich stöberte unaufällíg durch die dicken Winterklamotten, die an den Ständern hingen. Manchmal zog ich eine Jacke raus und schaute sie mir genauer an, aber an jeder hatte ich etwas auszusetzten. Eigentlich war ich nie sehr wählerisch gewesen, doch jetzt brauchte ich nicht zu zahlen. Ich würde die Sachen einfach klauen. Riley wartete mit Sidney um eine Ecke in der Straße. Dachte ich.
" SAM! Sam! Guck doch mal! Guck mal!", schrie eine bekannte Stimme. Ich drehte mich sofort um und erblickte Riley, der aufgeregt mit einem Geldschein winkte und in der anderen Hand einen großen Leib Brot hielt.
" Wo ist Sidney?", fragte ich ruhig, denn ich wollte ihn nicht wieder anschreien.
" Ups!", murmelte er und wurde knallrot.
" DU IDIOT!", schrie ich ihn an. Länger konnte ich mich nicht zurückhalten. Ich packte mir schnell drei dicke Jacken und rannte so schnell ich konnte aus dem Laden in die Richtig, in der ich Sidney und Riley auf einer Bank vor einem Café hatte sitzen lassen.
" HEY!", schrie mir der Ladenbesitzer hinterher, doch ich war schon längst weg.
" SIDNEY!", rief ich schon von weitem, obwohl ich mir bewusst war, dass sie es nicht hören oder einfach nicht darauf antworten konnte.
Als ich ankam, war niemand zu sehen. Panisch schaute ich mich um, doch Sidney war weg.
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Sorry, dass es so lange gedauert hat! Ich hab grad eine Austauschschülerin da und die braucht mich die meiste Zeit! :D
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Tod, Drogen und die Liebe
RomanceSam, ein siebzehn Jahre alter Junge, hatte es nicht leicht in seinem Leben. Sein Mutter verstarb, als er erst sieben war, sein großer Bruder hat Angst vor jedem, der ihm zu nahe kommt, seine kleine Schwester sitzt im Rollstuhl und sein Vater arbeite...