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Mein eines Bein war verbunden und um meinen Finger war so ein komisches Teil, was wohl meinen Puls messen sollte, rumgemacht.

"Die Gerichtsverhandlung wegen deinem Vater findet in einer Woche statt." Redete Namjoon weiter.

"Und.." Jimin spielte mit seinen Händen. "Meine Eltern würden dich gerne als Pflegekind aufnehmen." Unsicher sah er mich an.

Überrascht guckte ich Jimin an und dann wanderte mein Blick unbewusst zu Namjin.

"Wir werden natürlich im Herzen immer eure Eltern bleiben!" sagte Jin und wir lachten alle leicht.

"Ich freue mich, deine Eltern kennenzulernen, Jimin. Falls es wirklich so weit kommen sollte, werde ich super gerne bei euch wohnen!" Jimin lächelte zufrieden.

"Lässt du mich jetzt aufstehen?" fragte er und ich löste den Arm, den ich um ihn geschlungen hatte wieder von ihm.

Nachdem Jimin aufgestanden war, gab mein Magen ein lautes Knurren von sich und Jin stellte mir eine Suppe auf den Tisch neben meinem Bett.

"Ich habe natürlich an Stärkung gedacht." er guckte mich stolz an und ich bedankte mich nur kurz, um dann über das Essen herzufallen.

"Wie lange muss ich noch hier bleiben?" fragte ich danach und Namjoon antwortete: "Der Arzt meinte, mindestens noch zwei Tage. Bei der Gerichtsverhandlung in einer Woche wirst du hier auf jeden Fall raus sein."

Meine Gedanken wanderten sofort zu meinem Vater. Es tat weh, aber ich hoffte wirklich, dass er seine gerechte Strafe bekam, für das, was er getan hatte. Junghyun und meine Mutter hatten damit nichts zutun und auf diese beiden war ich auch nicht wütend.

"Ich glaube, er wollte mich am liebsten ertränken..." flüsterte ich und sofort flossen ein Paar Tränen meine Wangen hinunter.

Jimin bekam sofort auch Tränen in den Augen, küsste mir meine aber weg.
"Nicht weinen!" sagte er. "Sowas wird nie wieder passieren Jungkook. Ich passe auf dich auf!" er stemmte die Hände in die Hüften und versuchte furchteinflößend auszusehen, was aber nur damit endete, dass ich ihm in die Wange kniff, weil er so süß war.

Er schmollte, lachte dann aber leicht. "Immerhin habe ich dich jetzt aufgemuntert."
"Ja, das hast du."

Ich zog ihn schnell zu mir und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, auch wenn Namjin immer noch mitten im Raum standen.

"Ich liebe dich, Jimin." flüsterte ich und sah ihm tief in die Augen.
"Ich dich auch, Kookie." ein leichter Rotschimmer zierte seine Wangen und wir lösten uns wieder voneinander.

-

Die Zeit im Krankenhaus zog sich endlos lange hin, aber irgendwann hatte ich es tatsächlich überlebt und konnte das Krankenhaus, wenn auch auf Krücken, verlassen.

Ich wohnte noch bei meiner Familie, aber mein Vater war in Untersuchungshaft, weswegen ich keine Angst zu Hause zu haben brauchte.

Jimin besuchte mich jeden Tag, ging aber immer abends zurück in das Hotel, in dem er mit seinen Eltern untergekommen war.

Ich freute mich schon darauf, seine Eltern kennenzulernen, weil sie im Gegensatz zu meinen nichts gegen meine Sexualität hatten.

-

Die Tage vergingen und die Gerichtsverhandlung rückte immer näher.

Ich stand hier, mit meinen Krücken, vor dem Gerichtsgebäude und musterte das Gebäude. Dabei guckte ich mir jedes Detail an, um mich irgendwie von dem Bevorstehenden abzulenken.

Jimin stand irgendwann neben mir, griff nach meiner Hand und zusammen gingen wir langsam zum Eingang.

"Ich kann das nicht..." murmelte ich, aber Jimin drückte meine Hand aufmunternd.

"Ich weiß, dass du das kannst. Vertrau mir. Dein Vater wird seine gerechte Strafe bekommen und du wirst ihn hoffentlich nie wieder sehen!"

Hach, wie sehr ich diesen Jungen liebte. Ich zog ihn dicht an mich und so verharrten wir einige Zeit in unserer Umarmung.

"Lass uns reingehen." meinte Jimin und nun gingen wir wirklich rein.

Jimin durfte nicht mit in den Saal, also gab er mir noch viele Küsse und aufmunternde Worte, bevor ich alleine reinging.

Ich setzte mich neben Namjoon, welcher wegen meines Anrufes damals auch aussagen durfte.

Mein Vater guckte mir direkt in die Augen und seine blitzten vor Wut. Würde er das, was er getan hatte leugnen? Das machte mir Angst, denn dann könnte es sein, dass er tatsächlich gewann und ungestraft davon kam.

Ich atmete tief durch und dann begann auch schon die Gerichtsverhandlung. Ich sagte als erster aus und erzählte von allem, was er mir angetan hatte, allerdings nicht wieso. Ich wusste nicht, ob das etwas zur Sache tat.

Danach war Namjoon dran und danach mein Vater. Als er anfing, zu reden, fiel mir die Kinnlade nach unten.
"Ich kann leider nicht sagen, weshalb mein Sohn solche Anschuldigungen gegen mich hat. Ich würde ihm nie etwas zur leide tun und bin auch sehr verwirrt, da sonst immer eine gute Harmonie in der Familie herrschte."

Der Richter nickte tatsächlich verstehend und besprach dann sein Urteil mit einigen Beratern. Da weder meine Mutter, noch mein Bruder was gesehen hatten, saßen sie neutral in der Mitte und mussten beide nichts aussagen. Ich wusste aber, dass sie mir glaubten, weil sie beide miterlebt hatten, wie mein Vater sich verändert hatte.

Der Richter fing an zu reden.
"Da nicht genügend Beweise, außer die Wunden an Mr. Jeons Stirn, vorzufinden sind, wird der Vater hiermit zu einer geringen Geldstrafe verurteilt."

Der Richter klopfte mit seinem Hammer auf den Tisch und damit war das Urteil gefällt.

Entgeistert stand ich auf und verließ mit den anderen den Saal.

Namjoon war genauso enttäuscht wie ich und auf dem Gang begegneten wir sofort Jin mit einem Kochlöffel aus Metall in der Hand.
"Wieso guckt ihr so enttäuscht? Muss ich den falschen Vater umbringen?" er fuchtelte wie wild mit dem Kochlöffel herum, sodass Namjoon ihm den schließlich vorsichtig aus der Hand nahm.

Auch wenn Jin mit seinem Kochlöffel eigentlich sehr lustig war, war mir im Moment überhaupt nicht zum Lachen zu Mute.

Plötzlich stellten sich zwei Frauen zu uns und hielten mir die Hände hin.

"Hallo, wir sind Jimins Eltern."

тнιѕ тнιng called love | jιĸooĸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt