Wenn Jimins Fantasien doch nur Realität sein könnten...
"Jungkook?" Fragte er nach einer Weile, weil ich in Gedanken nichts mehr geantwortet hatte.
"Äh ja, sorry."
Plötzlich klopfte es kräftig an meiner Tür.
"Ich.. muss jetzt auflegen.. Tschüß! Ich liebe dich.."Schnell drückte ich den roten Knopf und beendete somit den Anruf.
"Herein?" Sagte ich und sofort kam mein Vater herein.
"Was soll ich nur mit dir machen, hm?" Er schwankte zu mir und schlug mir leicht auf den Nacken.
"Du bist eine Enttäuschung für unsere Familie. Beschmutzt unseren Namen. Ab jetzt wirst du bestimmt gerne deiner Mutter im Haushalt helfen, schließlich lässt du dich ja auch gerne ficken!"
Ich sog scharf die Luft ein, vor allem, weil er sowas über meine Mutter sagte.
"Appa, du hast zu viel getrunken.. geh lieber ins Bett."
"DU HAST MIR NICHT ZU SAGEN, WAS ICH ZUTUN HABE!"
Ich schluckte und senkte den Blick. Was würde das hier bloß werden? War mein Vater nur gekommen, um mich runter zu machen?
"Ich sage dir eins, Jungkook!" knurrte er und fuchtelte mit seinem Zeigefinger vor meinem Gesicht herum.
"Für mich bist du nicht mehr mein Sohn."Damit verließ er endlich mein Zimmer und ließ mich vollkommen aufgelöst zurück.
Ich vergrub das Gesicht in den Händen und versuchte nicht zu weinen. Aber das war schier unmöglich nach dieser Situation mit meinem Vater.
Wie konnte er nur solche verletzenden Worte zu mir sagen? Ich war doch immer noch sein Sohn..
Ich schluchzte auf und vergrub mein Gesicht im Kissen, um meine Schluchzer zu dämpfen.
Jetzt würde ich Jimin ganz bestimmt nicht mehr zurückrufen. Er durfte nicht wissen, wie ich runter gemacht wurde. Sonst würde er sich zu sehr Sorgen machen.
Ich weinte den ganzen Abend und fiel irgendwann in einen unruhigen Schlaf.
-
Morgens wachte ich erst spät auf und schlürfte nach unten um alleine Frühstück zu essen.
Das ganze Geschirr stand noch auf der Theke und ich musste es natürlich wieder in den Spüler räumen.
Nicht, dass das mir was ausmachte, schließlich hatte ich auch schon vorher im Haushalt mitgeholfen, allerdings müsste ich jetzt wohl noch so einiges mehr übernehmen. Und so lange mein Vater sich dann wieder etwas beruhigte, würde ich dies auch tun.
Er und meine Mutter waren zum Glück auf der Arbeit, Junghyun saß im Wohnzimmer und sah sich irgendwelche langweiligen Dokus an.
Es war gar nicht mehr so lange hin, bis ich zum Café gehen musste, also ging ich noch kurz duschen und machte mich dann auf den Weg.
Im Café angekommen begann ich sofort mit der Arbeit, verschüttete allerdings zwei mal den Kaffee, weil ich mit meinen Gedanken ganz wo anders war. Bei einer ganz bestimmten Person.
Irgendwie schaffte ich es aber trotzdem, die Zeit im Café rumzukriegen und ging Abends endlich nach Hause.
-
Es war mitten in der Nacht, als plötzlich meine Tür aufgestoßen wurde und ich aufschreckte.
Mittlerweile war ich seit ungefähr einer Woche wieder zuhause und mein Vater hatte keinen Tag ausgelassen, um zu trinken.
Ich fühlte mich sehr schuldig, da er ja eigentlich nur wegen mir zu so etwas wie einem Alkoholiker geworden war.
Dieser stürmte jetzt in mein Zimmer, zerrte mich aus dem Bett und zog mich ins Bad, wo zu meiner Verwunderung eine eingefüllte Badewanne war.
"Dieses Camp hat dich einfach auf den falschen Weg gebracht. Vielleicht hilft es ja, wenn wir dich reinwaschen!"
Er packte mich an den Haaren und plötzlich war mein Kopf auch schon über dem Rand der Badewanne.
"A-appa?" Stotterte ich etwas verängstigt, als er meinen Kopf mit voller Kraft ins Wasser drückte und vorher zischte: "Ich bin nicht dein Appa."
Ich schrie auf, was leider eine schlechte Idee war, da ich dadurch viel Luft ausatmete und mich panisch unter dem Griff der Hand meines Appas an meinem Kopf wandte.
Es breitete sich Schmerz in meiner Lunge aus und ich schluckte immer mehr Wasser, als ich plötzlich wieder hochgezogen wurde und keuchend nach Luft schnappte.
Voller Angst hörte ich den Worten meines Appas zu.
"Eigentlich hättest du es verdient, hier drin zu ertrinken."Ein weiteres Mal drückte er mich unter Wasser und diesmal schlug mein Kopf am Boden der Badewanne auf.
Sofort schmerzte die Stelle und mich überkam Todesangst.
Ich hatte gedacht, dass mein Vater es irgendwann akzeptieren würde, aber das schien überhaupt nicht der Fall zu sein.
Wieder wurde mir fast schwarz vor Augen, als er mich ein weiteres Mal aus dem Wasser zog.
Ich schnappte nach Luft und sah ihn an. In seinen Augen war nichts als Wut zu erkennen.
Ein weiteres Mal schlug mein Kopf gegen etwas, aber diesmal gegen den Badewannenrand.
"So eine Enttäuschung." Zischte mein Vater, ließ endlich von mir ab und knallte die Badezimmertür hinter sich zu.
Schweratmend lag ich dort halb auf dem Boden und öffnete schnell den Abfluss der Badewanne, für den Fall, dass er wiederkam.
Tränen rannen mir nun in Strömen über das eh schon nasse Gesicht, was nicht nur vom Wasser nass war.
Als ich mir nämlich vorsichtig an die Stirn fasste, war meine Hand rot. Blut.
Ich erhob mich leicht schwankend und sah in den Spiegel.
Ich hatte zwei Platzwunden an der Stirn und mir rann langsam Blut am Gesicht herunter.
Was sollte ich jetzt nur machen? Mein Vater war gewalttätig geworden. Das konnte ich niemals Jimin erzählen.
Aber ich konnte das doch auch nicht so weitergehen lassen, oder? Ich musste eigentlich die Polizei rufen oder sonst was...
Aber es war immer noch mein Vater... Obwohl er das ja selber nicht mehr wollte.
Als ich mich etwas sicherer auf den Beinen fühlte, ging ich langsam nach unten und verarztete meine Wunden mit den Pflastern, die wir da hatten.
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тнιѕ тнιng called love | jιĸooĸ
Fiksi PenggemarJungkook wurde in einer streng homophoben Familie aufgezogen und wird nun in ein Feriencamp am Meer geschickt, in dem er sein Talent zu singen weiter verbessern soll. Aber als er auf den schüchternen Jimin trifft, stellt er alles in Frage, was seine...