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Kapitel 13

Lloyd p.o.v

Meine Hände.
Sie leuchten.
Ich spüre die Wärme. Ich spüre Kraft.
Ich sehe Farben. Sechs verschiedene.
Was bedeuten sie? Ich weiß es nicht.
Die Hitze wird stärker. Beinahe unerträglich.
Die Farben vermischen sich.
Werden zu einer.
Zu Gold.

,,Lloyd wach auf!", rief Zane und rüttelte an meiner Schulter.
,,Ich bin wach, ich bin wach..", ich schlug die Augen auf.
,,Wie spät ist es?"
,,Acht Uhr morgens."

Mühsam stand ich auf und ging ans Fenster. Es war gar nicht richtig hell geworden
und die Sonne wurde von mehreren dunklen Wolken verdeckt.
Zane verließ das Zimmer und ließ mich allein. Ich dachte an meinen Traum, und
überlegte was er wohl bedeutete. Meine Hände waren golden gewesen und
ich habe die Kraft in meinem Körper gespürt.

Eine andere Kraft als damals, als ich zum zweiten Spinjitzumeister wurde.
War das die Kraft, die man spürte, wenn man zum zweiten Enjitzumeister wurde?

Als ich aus dem Gebäude auf den großen Platz trat, regnete es.
Dicke, schwere Wassertropfen fielen vom Himmel und bevor ich komplett durchnässt war, ging ich wieder hinein.
,,Also ich muss ja sagen, große Motivation sieht anders aus",rief Jay als ich
den Raum betrat.
,,Wie soll man schon motiviert sein wenn einer von uns sterben muss? Ich habe
fast die ganze Nachtwache lang geweint",murmelte Cole und schlug sich
die Hände aufs Gesicht.
,,Ist schon gut Cole",flüsterte ich und legte meine Hand auf seine Schulter.

,,Wir sollten Skylor nach Hause bringen",schlug Kai vor, ,,wir können ihre Mutter
nicht mehr lange warten lasse."
,,Und vielleicht finden wir in Ninogo-City auch etwas Neues heraus!",fügte Nya hinzu.

Wir nahmen mit dem Flugschiff Kurs auf Ninogo-City. Hätten wir die
Elementardrachen genommen, wären Wu und meine Mutter wieder in die unheilbare Traurigkeit verfahren, und dagegen hatten wir einstimmig gestimmt.

Kai p.o.v

Es hatte mittlerweile angefangen zu gewittern. Helle, weiße Blitze verzerrten
den Himmel, welcher trotz des Tages dunkel war.
Ich sah Skylor an der Reling stehen und trat zu ihr. Einige Momente lang standen wir einfach nur nebeneinander und blickten in die dicken, grauen Wolken.
,,Werden wir uns wiedersehen?", fragte sie leise.
Ich schwieg. Sie sah mich an.
,,Kai?"
,,Ich weiß es nicht."
,,Bist du der Auserwählte? Weißt du es?"
,,Ich glaube, das ich es bin. Und das hat auch einen Grund. Du wirst ihn erfahren,
aber noch ist es zu früh",flüsterte ich.

,,Wir sind da",rief Zane und als ich nach unten sah, konnte ich das Dorf erkennen.
Wir seilten uns ab und folgten Skylor, welche uns in Richtung ihres Hauses führte.
,,Das dort vorne ist es",rief sie durch den Sturm hindurch.
Wir klopften und Skylors Mutter öffnete.

,,Mein Engel! Wo hast du nur gesteckt? Ich habe mir solche sorgen gemacht!"
Mit Tränen in den Augen umarmte sie Skylor und bat uns hinein.

Nacheinander berichteten wir der Mutter, was wir wussten und was passiert war.
,,Aber wie kann es denn dann sein, das ich nicht mehr traurig
bin?",fragte sie schließlich.

,,Liebe",flüsterte Misako. ,,Skylor ist dem zweiten Enjitzumeister wichtig, wodurch sie geheilt wurde. Und Skylor liebt ihre Mutter!"
,,Das erklärt einiges",erwiderte Cole.
,,Stimmt",gab Skylors Mutter zu und ihr Blick wurde düster.

,,Denn es gibt da noch etwas, das ihr wissen solltet."