Kapitel 18

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Lloyd p.o.v

Fallen.
Wo würden wir landen?
Würden wir überhaupt landen?

,,Autsch!", hörte ich Jay leise jammern.
Ich schlug die Augen auf.
,,Wo sind wir?",fragte ich und hielt meine Stirn.
,,Wir sind gefallen und in diesem Netz gelandet",informierte mich Zane.
Ich sah mich um, und tatsächlich. Wir lagen in einem riesigen Netz, welches einige Meter über dem Boden gespannt war. Mein Kopf pochte.

,,War unsere Lösung also doch richtig?",fragte ich.
,,Es könnte auch eine Falle sein."
,,Lasst uns erst einmal versuchen hier raus zu kommen",quietschte Nya und zappelte.
Wir kletterten bis zum Rande des Netzes und sprangen hinunter auf den Boden.
Er war kalt und feucht.

,,Wohin?"
,,Dort vorne ist eine Tür",zischte Cole.
,,Wo denn? Ich sehe keine",gab Nya zurück.
,,Na da! Am Ende des Ganges."
,,Ich sehe keine. Ihr etwa?",fragte uns Nya.
Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein."
Die anderen taten es mir nach.
,,Das muss ein Zeichen sein!",flüsterte Zane. ,,Ein weiterer Hinweis."
,,Wie meinst du das?",fragte Cole verwirrt.
,,Lloyd, Kai und Jay hatten ihre Hinweise. Das hier ist deiner. Nur du kannst diese Tür sehen! Das heißt unsere Lösung mit den Steinen war richtig."

,,Du musst sie öffnen Cole",blubberte Jay und stieß ihn an.
,,Ich?"
,,Wer sonst?"

Langsam ging Cole auf die Tür zu, jedoch war für uns nur eine kahle graue
Wand zu erkennen. Er stieß die Wand an und mit einem ohrenbetäubendem Knarzen schob sie sich zur Seite um die Sicht auf einen dunklen Gang freizugeben.
,,Schon wieder ein Gang",murrte Jay. ,,Das hier ist sehr wohl ein Labyrinth."
Ich ignorierte ihn und ging zu Cole. Nacheinander betraten wir die Dunkelheit.

Wasser lief an den Wänden hinunter und es roch modrig.
,,Was glaubt ihr, wie viele Menschen schon hier waren?",fragte Jay zittrig.
,,Wir sind jedenfalls die ersten Ninja."

Plötzlich hörten wir ein lautes Knarren und ich wirbelte herum.
,,Nein!"
Die Wand verschloss sich und wir waren gefangen. Gefangen in der Dunkelheit.
,,Was sollen wir jetzt tun?'',flüsterte Cole.
,,Wir müssen weiter gehen. Eine andere Wahl haben wir nicht",gab Kai zurück.
,,Er hat recht."

Langsam gingen wir weiter. Ich spürte Nyas schnellen Atem hinter mir. Angst.
Plötzlich kreischte Jay laut auf.
,,Auf dem Boden, auf dem BODEN!"
,,Was ist da?"
,,Ich bin auf irgendetwas getreten und es hat geknirscht."
Kai ließ seine Hand in Flammen aufgehen und leuchtete auf den Boden.
Vor Jay lag ein kleines, schneeweißes Skelett.
,,Eine Ratte? Wie ist die denn hierher gekommen?"
,,Ratten sind überall."
,,Aber hier?!"
Zane zuckte nur mit den Schultern.

Kai löschte sein Feuer und wir liefen weiter.
,,Seht mal!",rief ich und deutete nach vorne.
Ein winziger Schimmer von hellweißem Licht war dort in der Ferne zu erkennen.
,,Das muss ein Ausweg sein!"
Wir fingen an zu rennen, immer weiter auf das Licht zu. Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Doch dann, endlich, stieß ich gegen das harte, zersplitterte Holz.
Ich beobachtete Nya, wie sie langsam am Türknauf drehte.
Dann, im Bruchteil einer Sekunde sprang die Tür auf.

,,Was zur Hölle ist das denn?",hörte ich Jay rufen.
Ich starrte nach vorne. Zu sehen war weder ein weiterer Gang, noch ein Raum.
Ein Becken, voll mit klar blauem Wasser platschte einige Meter unter uns.
Ich sah an die Wände. Grau. Die Decke? Ebenso.
,,Es gibt keine andere Möglichkeit. Wir müssen dort hinunter",rief ich.
,,In das Wasser? Wer weiß was dort alles herumschwimmt?",kreischte Cole.
,,Wir sind auf dem richtigen Weg. Das Wasser ist ein weiterer Hinweis",rief Zane.
Ich sah Nya an. Sie nickte.
,,Wir müssen dort hinunter."

Kai wagte als erster den Sprung. Er stieß sich vom Boden ab und ließ sich in das blaue
Wasser fallen. Einige Sekunden später tauchte er wieder auf und nickte uns zu.
,,Alles in Ordnung."
Als nächstes sprang ich. Das Wasser war kühl, aber nicht kalt. Wie tief es war
konnte ich nicht sagen, dafür war es zu dunkel.
Cole, Jay, Nya und Zane folgten uns, bis wir alle im klaren Wasser schwammen.
,,Wie soll es jetzt weitergehen?",fragte Jay.
Ich wollte gerade antworten, doch dann hörte ich das mittlerweile bekannte Knarren.
,,Die Tür! Wir haben die Tür vergessen!",schrie ich, doch es war zu spät.

Die Tür, durch die wir gekommen waren, war zu.
,,Wie sollen wir hier wieder rauskommen? Irgendwann werden unsere Kräfte nachlassen, und wir werden untergehen!"

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