Kapitel 19

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Kai p.o.v

,,Wir müssen hier so schnell wie möglich raus!",schrie ich verzweifelt.
Da ich nicht gut schwimmen konnte, paddelte ich nur hilflos mit den Armen.
,,Nya das hier muss deine Aufgabe sein",rief Zane vom anderen Ende des Beckens.
,,Und was soll ich tun?",gab sie leicht panisch zurück.
,,Hilf uns einfach hier raus!"

Ich sah wie Nya ihre Augen schloss. Angestrengt hob sie ihre Arme in die Luft.
,,Was-",begann ich, doch Jay hielt mich zurück.
,,Unter uns ist ein Abfluss",flüsterte Nya, ,,ich muss nur.."
Dann, nach einigen Sekunden sank das Wasser in brutaler Geschwindigkeit.
Ich sah einen schwarzen Abfluss auf mich zurasen und Moment später schlug ich auf dem kalten Boden auf. Das Wasser verschwand leise gurgelnd.
,,Du hast es geschafft!",rief Zane.
Nya nickte atemlos.

Wir rappelten uns auf und sahen uns um. Die Wände waren nass und grau,
die Luft feucht.
,,Dort ist wieder eine Tür",zischte Lloyd, ,,aber etwas ist anders."
,,Sie ist weiß. Das passt gar nicht hierher."
Wir näherten uns langsam der Tür. Cole legte sein Ohr auf das weiße Metall und lauschte. ,,Nichts zu hören."
Er drückte die Türklinke hinunter und ein eisig kalter Windhauch begrüßte uns.
Ich begann vor Nässe und Kälte zu zittern.

,,Ist das.. ein Wald?",fragte Jay ungläubig.
,,Ein Winterwald, um genau zu sein",widersprach Zane.
,,Das ist der letzte Hinweis. Deine Prüfung Zane",flüsterte Nya.
Er nickte und betrat den Wald.
Der Schnee unter unseren Füßen knirschte und die hohen, mit Eis bedeckten Tannen wurden vom eisigen Wind hin und her bewegt.

,,Ich denke, auch hier wird eine Tür gesucht",überlegte Zane laut.
,,Dieser Wald ist riesig. Wie sollen wir hier eine Tür finden?",konterte Jay.
,,Es muss irgendetwas mit Zanes Elementarkraft zu tun haben.
Sie muss irgendwie angewendet werden",flüsterte Lloyd.
Ich drehte mich um.
,,Und was wenn das alles hier nur Fassade ist?"
,,Was meinst du damit?",fragte mich Cole.
,,Wenn dieser Wald Zane nur davon abhalten soll, seine Kräfte anzuwenden?
Weil das Eis schon da ist?"

Zane sah mich an.
,,Du könntest Recht haben! Aber was soll ich tun?"
,,Frier alles ein, was du siehst."
,,Aber bitte nicht uns!",piepste Jay.
,,Du bist das erste, was ich einfriere",konterte Zane ironisch.

Er erhob seine Arme und kurz darauf schoss Eis in alle Himmelsrichtungen.
Der Schnee und die Bäume waren steinhart. Selbst der Wind schien gefroren.
,,Was das richtig?",flüsterte Zane fragend.
Dann, auf einmal brach das Eis weg. Es löste sich vom Boden und riss den Schnee, samt den riesigen Tannen mit sich. Eine riesige, hell leuchtende Kugel schwebte am Himmel,
wo sie schließlich, einige Sekunden später, explodierte.
Das einzige was zurückblieb, war ein eiskalter Windhauch.

Ich zog scharf die Luft ein und sah mich um.
Wir befanden uns in einem riesigen Raum, die Wände waren schneeweiß, der Boden
und die Decke aus dunklem Holz.
,,Sucht die Wände ab",rief Zane, ,,irgendwo muss eine Tür versteckt sein!"
Hektisch sah ich mich um. Meine nassen Klamotten klebten an meinem Körper, und
ich hatte das Gefühl zu erfrieren.

,,Hier!",hörte ich Lloyds Stimme, ,,eine Luke im Boden!"
,,Na da hätten wir im Schnee ja lange suchen können",kam es von Jay.
Mit vereinten Kräften zogen wir an dem rostigen, grauen Henkel, wodurch sich die Luke leise quietschend öffnete.

Die Helligkeit kam plötzlich, und ich kniff meine Augen zusammen.
Blinzelnd sahen wir nach unten und erkannten einen See.
Einen See, strahlend Gold.
,,Wir haben es gefunden",hauchte Lloyd atemlos.

,,Das pure Glück der Menschen."

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