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"Ach du Scheibenkleister! Jeongin, ich muss sofort nach Hause!" Rasch stecke ich mein Handy weg und nehme die Kette vom Fahrrad ab. "Wieso? Was ist passiert?" fragt Jeongin alarmiert. Er läuft neben mir her, während ich das Fahrrad vom Schulgelände schiebe.

"Heute kommt das Jugendamt und ein Pferd. Ich muss noch Shadows Box reparieren und generell die Tiere versorgen. Und~" Er unterbricht mich einfach, indem er seinen Zeigefinger auf meine Lippen legt.
"Schhhh. Du schaffst das. Aber mach dich nicht verrückt, sonst wird das nichts." Redet mein bester Freund auf mich ein.
"Danke~" ich umarme ihn.
"Aber beeilen muss ich mich trotzdem." Verschmitz sehe ich ihn das letzte Mal für heute an, bevor ich mich aufs Fahrrad schwinge und durch die Straßen Seouls rausche.

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Meine Ohren vernehmen Motorgeräusche, weshalb ich alles stehen und liegen lasse und zur Haustür renne. Das kleine weisse Stadtauto von Boram kommt den Weg hoch. Etwas enttäuscht bleibe ich in der Tür stehen.

"Hi, So-hyun. Ich muss schnell Hausaufgaben machen. Moon hat sie mir eben geschickt." Damit verschwindet Jisue nach oben.

"So-hyun Schätzchen, hilfst du bitte beim ausladen? Olivia schafft das nicht alleine." Bittet mich Boram um Hilfe. "Natürlich." Schnell schlüpfe ich in Draußenschuhe und trage die Einkäufe in die Küche. Die davor von mir aufgeräumte Küche sieht jetzt aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Dann hole ich Jisues Rad aus dem Kofferraum. Irgendwie.

"Danke fürs Aufräumen." Bedankt sich Boram nach fünfzehn minütigen wegräumen der Lebensmittel and anderen Dingen. Olivia hat sich gleich raus zu Esco verdrückt. "Nicht dafür." Erwider ich.

"Wann soll das Pferd denn ankommen? Habt ihr eine bestimmte Uhrzeit ausgemacht?" Wende ich mich an die Frau. Sie kocht gerade zu Abend. "Nein, nur im Laufe des späten Nachmittags. Früher ging nicht, da sie von Deagu bis hierher müssen."

Ich schaue auf die Uhr: Siebzehn Uhr neunundvierzig. Ganz schön spät für einen Nachmittag.

"Was hat der Oberarzt gesagt?" Beginne ich wieder ein Gespräch. Boram ist heute sehr ruhig und still, das kennt man gar nicht von ihr. Es muss wohl was schlimmes sein.

Sie dreht sich zu mir um. "Er wurde beim überqueren einer Straße angefahren. Das Auto fuhr noch bei Rot über die Ampel. Er hatte eine große OP hinter sich und war vor einer halben Stunde ansprechbar. Das schlimme ist, er spürt seine Beine nicht." Sie schluchzt. Ich stoße mich vom Tisch ab und nehme sie in den Arm. "Natürlich kann sich das wieder legen, doch im schlimmsten Fall wird er Querschnittsgelähmt sein."

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Ihre Worte hallen in meinen Ohren. Auch noch nach Stunden. Ich konnte sie nicht richtig trösten nur umamrmen. In solchen und ähnlichen Situationen weiß man nie, was angebracht zu sagen wäre.

Jetzt ist es kurz nach zwanzig Uhr, Frau Kwon ist immer noch nicht da und vom Pferd ganz zu schweigen.

Ich sitze an meinem Schreibtisch und erledige meine Hausaufgaben. Auch wenn heute Freitag ist, will ich nicht erst am Sonntagabend damit anfangen.

Family [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt