~ 4 ~

944 37 5
                                        

Wie flauschig. Träume ich?

Vorsichtig öffne ich mein linkes Auge und sehe: lagunefarbene Wand und Sonnenstrahlen.

Langsam schlage ich mein anderes Auge auf. Tatsächlich. Ich liege im Bett bei meiner neuen Familie.

Es klopft.

"Ja?" frage ich schüchtern. Die Klinke wird hinunter gedrückt.

"Eonnie? Eomma möchte in zwei Stunden los. Möchtest du mit uns noch frühstücken?" 
Olivia steckt ihren Kopf durch den Türspalt.

"Ja, ich komme gleich. Muss mich noch umziehen." Beantworte ich ihre Frage und stehe auf. Schnell husche ich zum Kleiderschrank und suche mir ein Shirt und eine dazu passende Hose raus und verschwinde nach meinem Bett machen in das Badezimmer. Nachdem ich mich frisch gemacht habe, gehe ich ich runter in die Küche.

"Guten Morgen, Schätzchen. Hast du gut geschlafen?" Begrüßt mich Boram gut gelaunt. Ich antworte mit einem breiten Lächeln.

"Und Sie, ähhh ich meine du?" wie peinlich, ich sieze meine Adoptivmutter. Sie lacht aber nur.

"Auch gut, danke. Nimmst du bitte das Besteck und die Gläser mit in das Esszimmer? Danke." Bittet sie mich. Sofort komme ich dieser nach.

"Fertig." Und damit stehe ich wieder in der Küche.

"Danke." bedankt sie sich lächelnd, "nimm mal bitte deinen und Jisue's Teller und setz dich schonmal. Ich rufe noch die Drei." Und sie verschwindet durch die Tür zur Garage nach draußen.

Ich tue, was meine 'Mutter' mir aufgetragen hat, und warte geduldig.

"Siehst du, ich habe dir doch gesagt, du solltst dich von ihm fernhalten! Wie kommst du auf die Idee, ihn raus auf die Weide bringen zu wollen!" Zetert Boram während jemand weint. Besorgt schaue ich auf.

"Ich gehe ihn suchen. Jisue, hilf Eomma. Und Olivia, dein Arm sieht nicht gut aus. Schatz, fahr sie lieber zum nächsten Krankenhaus. Ich möchte, dass ihr Arm durchgecheckt wird."

"Nein, ich will nicht dahin! Dann kann ich das nächste Vielseitigkeitsturnier nicht mitmachen. Mein Arm ist doch in Ordnung. Schau!" Es macht knacks und Olivia schreit auf.

"Es reicht, Olivia. Eomma und Jisue bringen dich ins Krankenhaus. Sofort." Ordnet Jung-hee streng an.

Also machen sich die Drei auf den Weg.

"So-hyun? Tut mir leid, dass euer Ausflug ins Wasser fällt. Aber vielleicht möchtest du dich ein wenig umsehen. Hier grenzt auch ein schöner Wald, also wenn du Lust hast spazieren zu gehen. Ich bin erstmal Shadow suchen. Und esse später. Danke aber fürs Tisch decken."

Dann verschwindet auch Jung-hee. Nun sitze ich hier am Tisch mit zwei Tellern. Ich beschließe, erstmal zu essen, dann die Teller in den Kühlschrank zu stellen und anschließend spazieren zu gehen.

Gesagt, getan.

Eine halbe Stunde später gehe ich den Weg nach hinten zum Stall. Dieser ist leer. Wahrscheinlich sind sie auf der Weide. Also mache ich mich auf den Weg in den Wald.

Auf dem Weg begegne ich den Pferden, die neugierig zum Zaun kommen und mich beschnuppern. Nach einer Weile setze ich meinen Weg vor.

Ich genieße das Zwitschern der Vögel. Den würzigen Duft der Pflanzen. Die entspannte Atmosphäre.

Das alles hatte ich im Heim nicht. Und nach vier Jahren können solche Kleinigkeiten schnell in Vergessenheit geraten.

Ein Wiehern holt mich aus meinen Träumen zurück.

Family [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt