Zwei Monate später
Mai,,Geh schon mal in den Unterricht, ich muss nur schnell auf das Klo und komme gleich nach.", sagte ich schnell zu Nora und rannte zu den Toiletten. Ich schmiss mein Zeug auf die Bank bei den Waschbecken, hastete in die erste Kabine und schaffte es gerade noch über die Kloschüssel, bevor ich mich lauthals übergeben musste.
Ein wenig später vernahm ich eine Stimme. ,,Zhara?" Herr Davids. Oh nein!
,,Ja?", fragte ich vorsichtig. Ich hörte Schritte, die näher kamen.
,,Ist alles gut? Übergibst du dich gerade?"
,,Ja." Ich setzte mich auf den Boden neben der Toilette.
Er klopfte gegen die Kabinentür, ,,Bist du da drinnen?"
,,Die Tür ist offen. Ich habe es nicht mehr geschafft abzuschließen. Sie können reinklommen."
Er drückte die Tür auf und stand vor mir. ,,Willst du nach Hause gehen?"
,,Nein, es geht mir gut." Ich stand langsam auf. ,,Nur gerade eben wurde mir kotzübel." Ich stellte mich ihm gegenüber. Seid dem kleinen Gespräch im Klassenzimmer hatten wir keine Zeit mehr in Zweisamkeit verbracht. Ich musste mich oft übergeben, schaffte es aber immer, sodass es niemand bemerkte. Bis jetzt.
,,Wollen Sie das vielleicht für sich behalten?", fragte ich hoffnungsvoll.
,,Musst du dich öfter übergeben?"
Ich nickte. ,,Mindestens einmal am Tag."
,,Was hältst du davon, mal zum Arzt zu gehen?"
,,Nicht viel. Das würde meine Mama mitbekommen. Ich will nicht, dass sie es erfährt. Sie würde sich totale Sorgen machen." Das war nicht die ganze Wahrheit. In Wirklichkeit hatte ich eine beängstigende Vermutung, über die ich aber mit niemandem reden wollte und konnte. Ich befürchtete schwanger zu sein.
,,Sprich doch mal mit Nora. Ihr versteht euch doch sehr gut und ich denke, du weißt, warum du eigentlich erbrechen musst", schlug er vor. Ahnte er etwas? War ich etwa so durchschaubar?
,,Ähm ... ja. Klar, mache ich.", versprach ich, ,,Aber jetzt sollte ich in den Unterricht gehen, bevor jemand etwas vermutet. Und Sie sollten auch von hier verschwinden, das ist nämlich die Mädchentoilette."
,,Nätürlich, bis dann."☆☆☆
,,Dankeschön, dass du Zeit für mich hast, Nora."
,,Aber natürlich. Du bist doch meine beste Freundin!" Ich hatte auf Herr Davids gehört und Nora gebeten direkt nach der Schule mit zu mir nach Hause zu kommen.
,,Also, ich weiß nicht ganz, wie ich dir das sagen soll, aber ich glaube ich bin schwanger."
,,Was? Zhara!"
,,Ich muss andauernd kotzen und habe meine Tage nicht mehr."
,,Meinst du es ist von Hannes? Oder etwa von Herr Davids?"
,,Ich weiß es nicht..."
,,Oh mein Gott! Ich glaub es nicht. Willst du einen Schwangerschaftstest machen oder gleich zum Arzt gehen?
,,Lieber erst einen Test!"
,,Okay, dann gehen wir zwei Hübschen jetzt mal in die Apotheke!"☆☆☆
,,Hast du den Test gemacht?", fragte Nora mich am nächsten Morgen vor der Schule.
,,Ja. Und den restlichen Morgen habe ich dann mit heulen verbracht."
,,Also war das Ergebnis positiv?"
Ich nickte. ,,Meine Mama hat mitbekommen, dass ich geweint habe und stellt mir jetzt andauernd Fragen."
,,Wenn der Test richtig ist, musst du es ihr eh bald beichten!"
,,Vielen Dank für die aufmunternden Worte!", sagte ich ironisch.
,,Gern geschehen. Immer zu Ihren Diensten."
,,Haha."
,,Jetzt im Ernst. Du solltest zum Frauenarzt gehen!"
,,Aber Nora! Vielleicht liegt der Test ja falsch."
,,Nein Zhara, ich mache jetzt einen Termin für dich aus!" Sie kramte ihr Handy aus ihrer Schultasche und wählte die Nummer meines Frauenarztes. Nach kurzem Warten fing sie an: ,,Hallo, Eleonora Stein hier. Ich möchte einen Termin für meine Freundin Zhara Ullinger ausmachen."
,,Nein, das möchtest du nicht", murmelte ich leise.
Doch Nora sprach einfach weiter: ,,Ja genau ... Geht es nicht früher? Es ist wirklich dringend. Sie ist vielleicht oder eher ziemlich sicher schwanger." Ich hatte immer noch nicht realisiert, dass ich wirklich schwanger sein sollte. Es so aus Noras Mund zu hören war ziemlich komisch.
,,Das wäre perfekt, vielen Dank! Tschüss." Sie legte auf. ,,Heute um 14:15 Uhr hast du einen Termin. Und jetzt meistern wir diesen Schultag."Gemeistert konnte man den Tag nicht nennen. In Englisch guckte ich Herr Davids andauernd an. Irgendwann bemerkte ich, dass ich ihm total auf seine Lippen blickte und schaute schnell auf mein Blatt.
Jennifer war auch total blöd. Das war sie in letzter Zeit andauernd, seitdem sie mit ihrem Marlon, dem Typ von der Party zusammen war und Alicia sich zu ihrer besten Freundin erklärte. Nora hatte herausgefunden, dass Alicia Marlons Cousine war.
Als ich nach der Schule mit Nora zusammen aus dem Klassenzimmer lief, rief Jennifer: ,,Ah, da sind Norita und Zarita ja wieder!" Ich drehte mich um und sah Alicia kichern.
,,Seit wann nennt sie mich Norita? Jenny weiß doch, dass ich das hasse", flüsterte Nora mir irritiert zu.
,,Seitdem sie eine neue beste Freundin hat."
,,Jenka, gehst du am Wochenende mit mir shoppen? Du hast so einen guten Geschmack!", säuselte Alicia.
,,Aber natürlich doch, Lissy!", antwortete Jennifer.
,,Sind die besoffen?", raunte Nora mir leise zu.
,,Was ist Jenka denn für ein bescheuerter Spitzname?", murmelte ich.~~~~~~~~
Und wieder ein Kapitel.
Ich habe das Cover von diesem Buch geändert. Wie gefällt es euch?Ich wünsche euch für morgen ganz schöne Weihnachten. Feiert ihr mit eurer Familie?
Eure Rosaarot
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Lehrerlove
RomanceBis Zhara bemerkt, dass sie etwas für ihren Englischlehrer empfindet, läuft in ihrem Leben eigentlich alles perfekt... Doch was soll sie tun, wenn ihr Lehrer auch etwas für sie empfindet? Was, wenn auf einer Party eins zum anderen führt und sie mit...