1 Monat später
Juli,,Ich habe es geschafft! Ich habe einen Freund!", kam Nora mir morgens in der Schule entgegen gerannt. Sie umarmte mich. Nora war es schon gewohnt, dass man meinen Bauch nun bei Umarmungen deutlich spürte.
,,Also ist euer Date gestern gut gelaufen?", fragte ich sie und löste mich wieder von ihr.
,,Ja! Es war traumhaft."
,,Wow! Das ist ja toll!"
,,Naja, bis zu dem Moment, als Finn und ich Jenny mit ihrem Marlon getroffen haben."
,,Was? Wirklich?", fragte ich ungläubig. ,,Erzähl!"
,,Ist nichts Großes. Jennifer war eben so, wie sie andauernd zu uns ist."
,,Aber sie hat nichts Komisches zu Finn gesagt?"
,,Nein."
,,Lass uns reingehen." Da es Anfang Juli war, hatte ich nur ein etwas engeres Kleid an. Dadurch erkannte man meinen Babybauch ziemlich deutlich, weshalb ich auf dem Weg in das Schulgebäude einige interessierte, andere beneidende und wieder andere herabsetzende Blicke erntete. Ich beschloss sie zu ignorieren. Also nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und legte meine Hände selbstbewusst auf meinen Bauch. So lief ich mit Nora an meiner Seite in das Schulhaus.☆☆☆
,,Heute ist der Englischunterricht echt langweilig.", schrieb Nora auf einen Zettel und schon ihn mir rüber.
,,Hast recht. Diese Stunde zieht sich wie Kaugummi. Immer noch 30 Minuten.", notierte ich und gab ihr das Blatt zurück.
,,Wenn dein Kind diese Seite von ihm auch kriegt, hast du ganz schön Pech."
Ich wollte Nora gerade zurückschreiben, als Herr Davids sich vor uns stellte. Er sammelte den Zettel ein. Hilfe!
,,Das lese ich dann mal der Klasse vor.", teilte er mit. Dass ich schwanger war, wusste Herr Davids. Ich war in der 17. Woche, wodurch mein Bauch nicht zu übersehen war und es nun eigentlich jeder wusste. Dass, er der Vater meines Kindes war, wollte ich Herr Davids auch sagen. Aber der ganzen Klasse? Niemals!
,,Nein! Bitte nicht.", sagte ich also flehend, ,,Lesen Sie es sich meinetwegen leise durch, aber nicht laut."
Herr Davids las unser Zettelchen. Ich konnte seinem Gesicht keine Emotionen ablesen.
,,Zhara, komm bitte nach der Stunde zu mir.", sagte er kurz darauf mit neutraler Stimme.☆☆☆
Nach der Stunde verließen alle den Raum und ich schloss die Tür, wobei ich mit dem Rücken zu Herr Davids stand.
,,Das heißt dein Kind ist ... von mir?", fragte Herr Davids plötzlich.
Ich drehte mich langsam um und nickte.
,,Ich bin der Vater?", wollte er erneut wissen.
Ich nickte wieder.
Es folgte eine kurze Pause. Ich wagte es nicht, etwas zu sagen und Herr Davids war wahrscheinlich ziemlich überfordert.
,,Warum hast du es mir nicht erzählt?", unterbrach er irgendwann die Stille.
,,Tut mir leid.", begann ich. ,,Ich wollte es dir ja sagen, aber es ergab sich nie die Möglichkeit."
,,Wow. Nur weil ich nicht der Schwangere bin, der weiß, dass es sein Kind ist, wolltest du es mir ewig lang nicht sagen? Du hast mir nicht mal gesagt, dass du überhaupt schwanger bist! Ich habe es nur gesehen, weil dein Bauch gewachsen ist! Du hättest theoretisch einfach abtreiben können und ich hätte es nie erfahren?" Langsam würde er immer lauter.
,,Nein, so ist -"
,,Ich fasse es nicht.", er schüttelte seinen Koof. ,,Und ich dachte, ich würde dir was bedeuten..."
,,Das stimmt doch -"
,,Ich weiß nicht, was du erzählen willst, wer der Vater ist, aber es ist mir egal." Er nahm seine Sachen in die Hand und war bereit zu gehen.
,,Nico, warte doch!"
,,Nein, Zhara. Ich glaube, es ist besser, wenn wir wieder etwas Abstand halten. Schau doch, wie du in der Zukunft alleine zurecht kommst, das hast du bisher ja auch toll geschafft."
Ich wurde sauer.
,,Gut! Dann geh doch. Und ja, ich werde das ganz toll schaffen. Ohne dich!", rief ich.
Als er aus dem Klassenraum lief und die Tür hinter sich zuwarf, stolperte ich einige Schritte rückwärts, setzte mich auf einen Tisch und fing an zu weinen.,,Hey Zhara! Herr Davids kam mir gerade ziemlich wütend entgegen. Was ist denn passiert? Warum weinst du?"
Ich zog Nora zu mir und umarmte sie. Ich schniefte ihr T-Shirt voll.
Irgendwann löste ich mich von ihr.
,,Wir haben uns etwas gestritten. Er ist ausgerastet, weil ich ihm nicht schon früher gesagt habe, dass es sein Kind ist. So sollte das alles gar nicht werden! Alle Menschen um mich herum, rasten aus, weil ich schwanger bin." Ich ließ meinen Kopf in meine Hände sinken.
,,Das stimmt doch gar nicht, Zhari. Ich bin nicht ausgerastet, deine Mutter nicht und die Schulleitung Frau Röllmann auch nicht. Nicht mal Hannes."
,,Aber mein Vater und Herr Davids!" Ich schluchzte.~~~~~~
Dankeschön für 1,4K reads! Es ist unglaublich, wie viele mein Buch lesen. Das bedeutet mir sehr viel. Ich bekomme immer wieder Zweifel, ob es wirklich gut ist oder auch, ob ich überhaupt weiterschreiben sollte, weil ich es nicht so gut finde.
Könntet ihr mir deshalb vielleicht etwas Feedback geben? Was haltet ihr von meinem Buch?
Danke im Voraus
Rosaarot
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Lehrerlove
Roman d'amourBis Zhara bemerkt, dass sie etwas für ihren Englischlehrer empfindet, läuft in ihrem Leben eigentlich alles perfekt... Doch was soll sie tun, wenn ihr Lehrer auch etwas für sie empfindet? Was, wenn auf einer Party eins zum anderen führt und sie mit...