3 Wochen später
Juli,,Stehst du echt auf Herr Davids?", hörte ich eine neugierige Stimme. Ich stand am Waschbecken der Schultoilette und Alicia trat neben mich.
,,Woher willst du die Information denn haben?", fragte ich sie und tat unschuldig.
,,Aus einer sehr vertrauenswürdigen Quelle.", meinte sie bestimmt und fuhr sich mit den Fingern durch ihre platinblonden Haare.
,,Also weißt du es von Jennifer...", überlegte ich laut.
,,Das heißt es stimmt wirklich?"
,,Ihr beiden seid echt armselig.", murmelte ich und zog meine Schultern hoch. Danach warf ich einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, sortierte meine schwarzen langen Haare und verließ die Toilette.☆☆☆
Nach dem Unterricht ging ich noch zu Herr Davids. Wir hatten noch immer Streit, aber ich hatte ihm etwas zu erzählen. Es war schließlich auch sein Kind.
,,Ich wollte Ihnen nur schnell sagen, dass ich das Geschlecht erfahren habe."
,,Und?", fragte er. ,,Was wird es?"
,,Es ist ein Mädchen." Ich lächelte. Ich war zwar sauer auf Herr Davids, aber ich freute mich sehr, dass ich eine Tochter bekam.
,,Ich bin jetzt in der 20. Woche.", verkündete ich. ,,Hier ist ein Ultraschallbild, falls es Sie interessiert." Ich gab ihm das kleine Bild, das ich von meinem Frauenarzt bekommen hatte und er betrachtete es stumm.
Plötzlich spürte ich etwas in meinem Bauch. Es war, als würde darin ein Schwarm Schmetterlinge umherfliegen. Nora hatte herausgefunden, dass es sich so anfühlte, wenn man sein Kind spürte. Instinktiv legte ich eine Hand auf meinen Bauch.
,,Ist alles gut?", fragte Herr Davids besorgt.
,,Ja. Es ist alles gut.", bestätigte ich. ,,Ich habe nur gerade unser Kind gespürt." Ich lächelte wieder und er lächelte diesmal zurück.
,,Darf ich?", fragte er und deutete auf meinen Bauch. Ich nahm seine Hand und legte sie an die Stelle, an der ich mein Kind gespürt hatte.
,,Wow.", sagte Herr Davids. So standen wir einige Minuten da. Irgendwann zog Herr Davids seine Hand zurück.
,,Also dann. Schöne Sommerferien.", sagte er.
,,Danke, Ihnen auch. Tschüss."Ich verließ das Klassenzimmer und lief den Gang entlang.
,,Zhara!"
,,Hannes, hallo.", ich lächelte etwas.
,,Hast du nachgedacht?", fragte er.
,,Hmm. Ein bisschen."
,,Und? Zu welchem Entschluss bist du gekommen?" Wir liefen gemeinsam die Treppen hinunter.
,,Ich weiß es noch nicht. Ich brauche noch Zeit, okay?"
,,Ja klar. Gib mir einfach Bescheid, wenn du soweit bist, ja?"
,,Ja, mache ich. Tschüss!"☆☆☆
Ich hörte die Türklingel läuten und öffnete unsere Haustür.
,,Jennifer, was willst du denn hier?", fragte ich etwas zickig, ich hatte keinen Bock darauf, mit ihr zu reden. Doch dann fiel mir auf, dass ihre Wimperntusche total verlaufen war. ,,Hast du geweint?"
Sie nickte.
,,Warum denn?"
,,Darf ich reinkommen?", wollte Jenny wissen.
,,Ja, klar." Ich öffnete die Tür etwas weiter, damit sie reinkommen konnte. Wir liefen nach oben, in mein Zimmer.
,,Also was ist passiert? Und warum kommst du zu mir?"
,,Es ist wegen M... Marlon." sie fing wieder an zu weinen.
,,Was hat er gemacht?"
,,Er hat mit mir Schluss gemacht!" Sie schluchzte.
,,Hey, komm runter." Ich nahm Jenny in den Arm. Wenn jemand weinte, konnte ich nicht wirklich sauer auf ihn sein. Dass halt auch für Jennifer, egal wie sehr sie mich verletzt hatte. ,,Warum hat er denn mit dir Schluss gemacht?" Ich legte so viel Sanftheit wie möglich in meine Stimme.
Jenny beruhigte sich ein wenig und löste sich wieder etwas aus unsere Umarmung.
,,Marlon hat mir gesagt, dass er es nie ernst mit mir meinte. Alles war wohl nur gespielt! Fast vier Monate hat er mich belogen."
,,Aber warum denn?"
,,Weil Alicia das so wollte. Sie ist ja seine Cousine und sie hat ihm aufgetragen, mit mir zusammen zu kommen, damit sie mich steuern kann, um Informationen über dich zu bekommen."
,,Was?", rief ich. ,,Das hat sie gemacht? Was ist denn mit der los?"
,,Es tut mir so leid, dass ich darauf reingefallen bin.", sagte Jennifer leise. Ich umarmte sie wieder.
,,Ich habe ihm wohl, schon etwas bedeutet, aber nie so viel, dass er mich geliebt hat."
,,Das hat er gesagt?"
Sie nickte.
,,Jungs sind Idioten!", schärfte ich ihr ein. ,,Alle miteinander, nur mein kleiner Bruder nicht."
Jenny lächelte. ,,Der ist doch erst neun Jahre. Da sind sie ja noch süß, bevor sie dann zu Arschlöchern werden!" Sie stützte ihren Kopf auf ihre Hände und schluchzte wieder.
,,Oh Jenny."
,,Und ich dachte, er wäre perfekt für mich. Ich dachte, es könnte eine ewig lange Beziehung werden. Aber das sind ja alles nur Träume. Warum kann so etwas nicht Realität sein?"
,,Tja. Die Realität ist, dass du verlassen und ich schwanger hier sitze. Und an Beidem ist die Party schuld. Ich würde sagen, das war eine Scheiß-Party!"
,,Da stimme ich dir voll zu!", sagte Jennifer. ,,Aber weißt du, was noch blöder ist?"
,,Nein. Was denn?"
,,Dass du jetzt erstmal für ziemlich lange Zeit auf keine Party gehen kannst!"
,,Ja, da hast du wohl recht."
DU LIEST GERADE
Lehrerlove
RomanceBis Zhara bemerkt, dass sie etwas für ihren Englischlehrer empfindet, läuft in ihrem Leben eigentlich alles perfekt... Doch was soll sie tun, wenn ihr Lehrer auch etwas für sie empfindet? Was, wenn auf einer Party eins zum anderen führt und sie mit...