04. Dezember
,,Herzlichen Glückwunsch. Wir haben hier ein gesundes kleines Mädchen."
Ich war so verschwitzt und erschöpft. Das war total ekelhaft, aber immerhin hatte ich die Geburt nun hinter mir.
Das Neugeborene wurde mir auf die Brust gelegt. Es trug einen kleinen Body.
,,Och Gott.", sagte Herr Davids, der mir die Hand gehalten hatte. Ich wusste, dass das komisch war, da er immer noch mein Lehrer war, aber wir hatten ja auch schon miteinander geschlafen, was man normalerweise nicht mit seinem Lehrer tun sollte. Wir hatten den Ärzten und Krankenschwestern erzählt, dass er mein großer Bruder war. Sie hatten etwas komisch geschaut, aber dann akzeptiert, dass er bei der Geburt dabei sein sollte.
,,Sie ist total hübsch."
Herr Davids nickte.
,,Wie soll sie denn heißen?", fragte eine Krankenschwester.
,,Kira Liane Ullinger.", verkündete ich. Mein eigenes kleines Wunder. Kira. Meine Tochter. Ich war so glücklich.Ich wurde auf ein Bett gelegt und von zwei Schwestern in ein Zimmer gefahren. Herr Davids kam mit. In dem Raum war schon eine Frau, die gerade ihr Baby betrachtete.
Ich begrüßte sie und sie grüßte mich zurück. Ich schätzte sie auf Mitte zwanzig.
Als mein Bett richtig stand, erklärte die eine Krankenschwester, dass sie bald ein Beistellbett für mein Kind bringen würde. Danach verschwanden die beiden Schwestern aus dem Zimmer.,,Zhara!", hörte ich die Stimme meiner Mutter. Herr Davids nahm schnell seine Hand von meiner. Weil die Frau, mit der ich mir ein Zimmer teilte gerade spazieren gegangen war, hatte sich Herr Davids getraut sich mir zu nähern.
,,Mama?", rief ich. Sie kam ins Zimmer gerannt. Hinter ihr kam auch Nora, die meine Kliniktasche trug.
,,Ihr seid hergekommen! Dankeschön."
,,Natürlich sind wir gekommen! Wie geht es dir? Hast du alles hinbekommen? Es tut mir so leid, dass ich dir keinen Beistand leisten konnte.", entschuldigte sich meine Mutter.
,,Es ist okay, Mama. Ich habe es ja geschafft und es geht mir gut." Ich lächelte und schaute zu meiner kleinen Kira.
,,Was genau tuen Sie hier? Sind sie nicht Zharas Englischlehrer?", fragte meine Mutter auf einmal an Herr Davids gerichtet. Sie versuchte freundlich zu bleiben, doch ich bemerkte einen Unterton in ihrer Stimme.
,,Er hat mich hierher gefahren, Mama."
,,Entschuldigung, aber warum sind Sie dann noch nicht wieder weg?"
So unhöflich kannte ich sie nur in Situationen, wenn es darum ging, ihre Kinder zu beschützen. Hieß das, sie ahnte, das Herr Davids Kiras Vater war? Oh nein! Hilfe! Was sollte ich tun?
Um mich zu beruhigen, strich ich langsam und vorsichtig über Kiras Rücken.
,,Könnt ihr mich bitte kurz mit meiner Mama alleine lassen?"
Herr Davids und Nora nickten und verließen den Raum.
,,Sag mir die Wahrheit. Er ist ihr Vater, richtig?"
Ich nickte ängstlich.
,,Gib mir sie doch mal, bitte.", bat Mama mich und ich reichte ihr Kira. Ich vertraute ihr, sie hatte ja schon zwei Kinder großgezogen und diese mit Sicherheit auch andauernd rum getragen.
,,Na meine kleine Kira. Hilf mir doch bitte zu vergessen, dass meine Tochter, also deine Mutter mit ihrem Lehrer geschlafen hat."
,,Es tut mir leid, Mama."
,,Das tust du also, wenn du dich betrinkst? Mit Lehrern schlafen! Zhara, es wird gefährlich, wenn das jemand weiß! Das ist dir hoffentlich klar."
,,Das ist mir bewusst, Mama. Hör bitte auf mir Vorwürfe zu machen!"
,,Ändern können wir es ja eh nicht mehr und die Kleine ist echt süß. Du solltest nur darauf achten, dass dein Vater es nicht erfährt. Dann ist die Hölle los."
,,Ich weiß. Außer dir haben es nur Nora, Hannes und Herr Davids erfahren. Die werden das nicht weiter verraten, okay?"Wir hatten uns wieder vertragen und Nora und Herr Davids kamen wieder rein.
Meine Mama reichte Kira an Herr Davids. Herr Davids schien überrascht, was meine Mutter bemerkte.
,,Nehmen Sie doch mal Ihre Tochter."
,,Mama!"
,,Entschuldigen Sie bitte, aber ich bin noch etwas überrumpelt."
Nach Herr Davids nahm Nora Kira auf den Arm.
,,Na du Kleine. Hier ist deine Patentante.", stellte Nora sich Kira vor. ,,Du bist so unglaublich süß!"
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Danke für über 3400 Reads! Ich freue mich so!
Das war nun der vorletzte Teil. Nächste Woche kommt der Epilog und dann ist dieses Buch zu Ende...
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Lehrerlove
RomantikBis Zhara bemerkt, dass sie etwas für ihren Englischlehrer empfindet, läuft in ihrem Leben eigentlich alles perfekt... Doch was soll sie tun, wenn ihr Lehrer auch etwas für sie empfindet? Was, wenn auf einer Party eins zum anderen führt und sie mit...