29. Wenn alles nur ein Traum wäre

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Wie traumatisiert starre ich leer vor mich hin.
Mein Herzschlag pocht unfassbar laut in meinen Ohren und mein Blut fließt durch meinen wie betäubten Körper.
Es ist als würde die Zeit um mich herum stillstehen als ich auf den leblosen Körper vor mir auf dem Boden starre.
Den leblosen Köper von Sasori.
"I- Ich habe..." murmele ich leise vor mich hin.
"Ich... wollte doch nicht...Ich sollte ihn doch."
Meine  Augen beginn sich mit Tränen zu füllen und meine Hände fangen an zu zittern.
"I-Ich habe ihm doch versprochen-"

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"Sasooooooori mein liebster Puppenspieler auf der ganzen weiten Welt." flöte ich gutgelaunt als ich sein abgedunkeltes Zimmer betrete.
Der Rothaarige sitzt an einem Holztisch und bastelt vermutlich an einer neuen Puppe rum.
"Was willst du Akane?"  brummt er nur generft und dreht sich nicht einmal um.
"Pff." beleidigt verschränke ich meine Arme vor der Brust und setzte mich auf den Stuhl neben ihm.

"Beachte mich gefälligst vernünftig. Ich brauche Aufmerksamkeit sonst gehe ich ein." maule ich ihn an.
Ein kleines Schmunzeln stiehlt sich auf die Lippen des Puppenspielers.
"Natürlich tust du das."
Er wendet seinen Blick zu mir.
"Was gibt es denn?"

Augenblicklich verfinstert sich meine Miene.
Ich ziehe meine Beine an und lege meine Arme darum.
"Du sag mal Sasori? Wenn ich dir sagen würde dass du bald sterben würdest oder er freiwillig den Tod wählen würdest, wie würdest Du darauf reagieren?"
Sasori  hört auf an seiner Puppe zu basteln und starrt mich mit emotionslosen Blick an.
"Dann geht es also bald mit mir zu Ende?"
"Mhm." nuschele ich in mein knie.
"Ich nehme an du sagst mir das damit ich meine Entscheidung verhindere und somit weiterlebe?"

"So in der Art ja." ich neige meinen Kopf zur Seite.
"Ich habe dich einmal sterben gesehen. Und das war unerträglich. Ich weiß nicht ob ich es ein zweites mal kann."
Er nickt verstehend.
"Aber Akane."  "Mh?" 
"Du darfst nicht selbstsüchtig sein. Wenn jemand sich dazu entscheidet zu gehen, dann solltest du ihn gehen lassen."
Augenblicklich schreckt mein Kopf in die Höhe.
"Aber ich muss es doch wenigstens versuchen! Ich werde dich retten Sasori ganz bestimmt. Ich werde dir zeigen wie es ist Emotionen zu haben und ich werde dir beweisen, dass es sich lohnt zu leben!"
Lächelnd reiche ich Ihm meinen kleinen Finger und er verhakt seinen zögernd mit meinem.
"Versprochen."

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Unzählige Tränen quillen aus meinen  Augen hervor während laute Schluchzer meinem Mund entweichen.
Einer meiner engsten Freunde ist Tod und das nur weil ich ihn nicht retten konnte.
"Es ist alles meine Schuld! Warum konnte ich ihm nicht helfen?!"

"...A...Akane? Hey ist alles-"
"FASS MICH NICHT AN SAKURA!"
keife ich die rosahaarige Kunoichi aggressiv an.
Diese weicht erschrocken zurück und mustert mich ängstlich.
Plötzlich kommt eine Gruppe anderer Shinobi hinzu.
Einer von ihnen recht erschrocken bei dem Anblick der sich ihm bietet auf.

"Was-"
"Aach wen haben wir denn da? Kakashi Hatake. Schön dich wiederzusehen." lache ich brüchig.
"Akane es ist alles gut. Wir können das klären. Komm einfach mit zurü-"
"SCHAU MICH NICHT SO BEMITLEIDEND AN, DAS HALTE ICH NICHT AUS!"
Aus hasserfüllten Augen mustere ich den grauhaarigen Shinobi.
"Müsstest du nicht eigentlich glücklich sein huh?! Immerhin müsst ihr jetzt gegen ein Akatsuki Mitglied weniger kämpfen!"
"Akane bitte wi-"
Frustriert kreische ich auf.
"Lasst mich einfach inruhe!"

Mit diesen Worten stoße ich mich vom Boden ab und verschwinde mit langen sprüngen in den Wald.
Sicher eine halbe Stunde lang flüchte ich vor allem und jedem.
Ich weiß nicht einmal genau wohin ich flüchte. Einfach nur weg.
Durch die vielen Tränen ist meine Sicht verschwommen und ich habe schreckliche Kopfschmerzen.
Aber das ist nebensächlich.
Das Bild von Sasoris leblosen Körper quält sich durch meine Gedanken und lässt nicht mehr von mir ab.

Als ich gerade auf dem nächsten Ast landen will bricht dieser durch und ich komme unsanft auf dem Boden auf.
"Verdammte Scheiße!" fluche ich.
Aber anstatt wieder aufzustehen und weiter zu flüchten bleibe ich sitzen.
Ich lehne meinen Kopf in den Baumstamm hinter mir und lasse meine Tränen leise meine Wangen herunterrinnen.
"Sasori...warum?"
schluchze ich leise.

"Wäre es nicht viel besser wenn du die Dinge die geschehen kontrollieren könntest?"
ertönt plötzlich eine Stimme.

Abrupt schrecke ich hoch. "Was?"

"Es wäre doch viel einfacher wenn sie alle in einer utopischen Welt leben könnten, nicht wahr?"

"U-utopische Welt?" schniefe ich verwirrt und schaue mich im Wald um.

"Hier oben." kichert die Stimme leise.

Überfordert schaue ich den Baum hoch.
Ein Mädchen mit weißen Haaren, weißen Augen und blasser Haut sitzt dort.
Die kenne ich doch irgendwo- warte.
"Kaya?" murmele ich zögernd.
Die Welt um mich herum nehme ich nur noch ganz dumpf wahr.
Wie durch einen Schleier.

"Richtig geraten. Also wie findest du das? Wäre es nicht viel besser wenn all diese schrecklichen Dinge nicht passieren würden? Wenn das alles für sie nur ein Traum wäre?"

Ein Traum...Sasori Wäre noch am Leben...
Traurig lächelnd schaue ich zu ihr hoch.
"Das wäre wirklich schön."

In ihren Augen blitzt plötzlich ein fast kaum merkbares Funkeln auf.
"Ja schon nicht wahr."
"Und wäre-

'Hey kleine. Es ist nicht deine Schuld.'
unterbricht Shukaku plötzlich mein Gespäch mit Kaya.
Verwirrt schaue ich mich um.
Ich sitze wie vor dem Gespräch zusammengesackt am Baum.
'Genau. Er hat sich selbst für diesen Weg entschieden.'
Ob die Unterhaltung nur Einbildung war?

"Aber ich habe ihm doch versprochen-" 'Du hättest nichts tun können Akane.' unterbricht Indra mich.
'Er hat sich sicherlich von Anfang an für diesen Weg entschieden und es dir nur nicht gesagt um dir diese Last nicht-'
"LAST?! Er war ein Freund! Er ist ein Freund...Ich hätte ihn gerne gerettet. So wie ich auch alle anderen retten will. Sie bedeuten mir etwas."
Vielleicht wäre es wirklich besser wenn alles nur ein Traum gewesen wäre.
Wenn ich kontrollieren könnte ob jemand stirbt und wie jemand lebt.
Wenn ich alles kontrollieren könnte.

'Ich weiß aber-'
Das Knacken eines Astes lässt mich aus dem Gespräch mit Indra aufschrecken.
"Huh?"
Schnell springe ich auf und wische mir die Tränenspuren von der Wange.
'Irgendjemand ist hier.' murmelt Indra.
'Ja aber we-' 'AKANE HINTER DIR!'

Doch diese Warnung kam zu spät.
Durch meinen geschwächten sowie abgelenkten Zustand bemerke ich die Präsenz hinter mir nicht rechtzeitig und werde mit einem präzisen Schlag auf den Nacken außer Gefecht gesetzt.

Ich spüre nur noch wie mein schlaffer Körper von jemandem aufgefangen und hochgehoben wird bevor ich mein Bewusstsein endgültig verliere.

Akane - Was wäre und was ist ☆ // ⁿᵃʳᵘᵗᵒ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt