Sebastian saß im Auto.
„Auch wenn dies ein schlechter Streich sein sollte, kann ich es nicht einfach riskieren, indem ich vielleicht einfach zu Hause sitzen bleibe. Wenn dies kein Streich ist, dann war dieses Mädchen in Gefahr und nur ich könnte sie retten."
Sebastian fuhr auf einer langen Landstraße entlang, die nur vage belichtet wurde von den einzelnen Straßenlampen.
„Ihr leben liegt in meinen unfähigen, schwachen Händen." Sebastian schluckte. Verzweiflung machte sich in ihm breit. „Besonders, was soll ich tun, wenn ich sie gefunden oder es gar geschafft habe sie zu retten? Darf ich dann die Polizei kontaktieren?"
Langsam bog er in eine Abzweigung ein.
Er müsse ruhig bleiben um es noch rechtzeitig schaffen zu können.
Wenn er jetzt seiner Verzweiflung zeit geben würde, um sich weiter auszubreiten, dann hätte er und das kleine Mädchen verloren.
„Wie stelle ich es am besten an? Wozu habe ich noch die übrige Zahl 24 und die neuen Zahlen 3 und 2 oder ist vielleicht eine 32 gemeint?" nachdenklich versank Sebastian in seine Gedanken. „Fast habe ich den Bahnhof erreicht! Jetzt gleich kann ich.. " wollte Sebastian grade seinen Gedanken beenden, doch stattdessen fing er stark an zu Bremsen.
Seine Reifen fingen an zu quietschen, sein Auto drohe sich zu überschlagen, doch Sebastian hielt seinen alten aber treuen Begleiter unter Kontrolle.
„Scheiße!", schrie er. „Scheiße, scheiße, scheiße!" immer wieder schrie er die Wörter in seinem jetzt haltenden Wagen. „SEBASTIAN DU VOLLPFOSTEN!"
Sebastian legte den Rückwärtsgang ein und drehte auf der Landstraße um. Zu seinem Glück war er, auf der Landstraße, alleine Unterwegs. Durch seine spontane Bremsaktion wäre es sonst zu 100 % zu einem Unfall gekommen.
Er gab Gas und überschritt das Tempolimit. „Ich muss mich beeilen! Wie kann ich nur so Blöd sein? Dir wird ein Rätsel gestellt und Du vergisst den Schlüssel!" Sebastian schrie in seinem Wagen umher, während er immer weiter Gas gab.
Er fuhr so schnell, dass die Lichter der Straßenlampen nur so an ihm vorbei flitzen.
Er müsse sich beeilen und dies wusste er. „Vielleicht ist es wirklich nur ein Spaß und ich brauche gar nicht so eine Angst zu haben." Er redete sich diesen Gedanken ein, doch sein Unterbewusstsein schrie vor Panik umher.
„Vielleicht brauche ich den Schlüssel gar nicht? Vielleicht ist er unwichtig. QUATSCH, sonst wäre er nicht dabei gewesen." Sebastian fing an mit sich selbst zu diskutieren.
Er bräuchte nicht mehr lange. Bald hätte er seine Arbeitsstelle erreicht.Dort angekommen, parkte Sebastian sein Auto mitten auf dem Parkplatz Gelände. Er weiß er hat keine Zeit sein Auto ordentlich zu Parken.
Sebastian hechtete aus seinem Wagen heraus und rannte zur Eingangstüre.Verschlossen.
Sebastian brach der Schweiß aus. „Schlag ein Fenster ein!" forderte sein Unterbewusstsein.
„Nein." Antwortete Sebastian sich selbst.Licht brannte im Inneren des Gebäudes, dass konnte er erkennen, da das Licht, an den Aufzügen, reflektiert wurde.
„Die Putzfrauen!", sagte Sebastian erfreut und fing an gegen die Eingangstüre zu rütteln und zu klopfen.Sebastian kam es vor, als würde die Zeit rasend schnell vergehen.
Er fing an gegen die Türe zu schlagen. „Hallo!", schrie er. „Ist jemand da!", schrie er erneut und rüttelte immer weiter an der Türe.
Eine Frau kam erschrocken auf die Eingangstür zu, schloss diese jedoch nicht auf, sondern blieb davor stehen und musterte Sebastian.„Wie kann ich helfen?", fragte sie etwas zaghaft. „Hallo, ich bin Sebastian Völler", antwortete Sebastian aufgeregt und deutete auf das Schlüsselloch. „Ich habe etwas Wichtiges auf meinem Schreibtisch liegen lassen. Ich muss die Dokumente unbedingt abholen, sonst bringt mich mein Vorgesetzter morgen in der Besprechung um!"
Sebastian schaute sie bittend an.
„Tut mir leid, aber daran hätten sie vorher denken müssen. Ich kann hier doch nicht irgendjemanden hereinlassen. Sie könnten sonst wer sein." Sagte sie und drehte sich dabei um, um wieder an Ihre Arbeit zu gehen.
„Halt! Bitte!" flehte Sebastian. „Bitte ich muss es unbedingt holen. Ich verspreche ihnen, ich bin danach sofort wieder weg! Sie können auch gerne mitkommen!" Sebastian war sichtlich nervös. Ihm stiegen Tränen in die Augen. „Bitte, es darf nicht vorbei sein. Es darf nicht so zu Ende gehen. Bitte lass sie nicht wegen meinem Fehler sterben, Gott bitte."
Die Frau widmete sich ihn wieder zu. Sie bemerkte seine sichtlich verzweifelte Aura, verdrehte die Augen und schloss ihm die Türe auf.
„Aber bitte danach verschwinden sie sofort. Ich könnte meinen Job verlieren." Ermahnte sie ihn. Sebastian nickte erleichtert und flitzte an Ihr vorbei.„Die Aufzüge brauchen mir zu lange." Dachte sich Sebastian und sprintete in das Treppenhaus und in den siebten Stock hinauf.
„Da ist er!" dachtete sich Sebastian erleichtert, als er an seinem Schreibtisch ankam und den Schlüssel erblickte. Erfreut nahm er den Schlüssel an sich und stecke ihn in seine Brusttasche.
Danach rannte er zurück, dass Treppenhaus wieder hinunter.
Unten angekommen winkte er der Frau nochmal zu und hechtete zu seinem Auto.Am Auto hustete Sebastian erstmals laut los. So viel gerannt ist er schon lange nicht mehr.
Das Adrenalin ließ ihn wohl länger und schneller laufen, als das er es gewohnt war.Er fuhr los.
„Ich kann es schaffen. Ich muss nur noch den Bahnhof erreichen! Das schaffe ich!" Sebastian versuchte sich selbst aufzubauen und es scheinte zu funktionieren. Hoch konzentriert, fuhr er, so schnell er konnte zum Bahnhof.
Am Bahnhof angekommen stieg Sebastian aus dem Wagen aus und verschloss ihn.
Er blickte auf seine Uhr ums Handgelenk. 22:15 Uhr.
Sebastians Herz fing wie wild an zu pochen. Er blickte auf den Schlüssel.
„41, wahrscheinlich ist die Spindnummer damit gemeint." Mit diesem Gedanken sprintete Sebastian los.Der Bahnhof war ziemlich leer. Jedoch war dies nicht ungewöhnlich. Das Dorf, indem er lebt ist, nicht grade von Menschen überflutet. Er kennt es seit seiner Kindheit so, deswegen fühlt er sich hier wohl und ist deswegen auch nicht an einem Stadtleben interessiert.
An den Spinden angekommen suchte er die 41 und fand sie auch recht schnell.
Er steckte den Schlüssel hinein und mit einem Klicken, öffnete er den Spind.Sebastian blickte hinein und stellte bedrückt fest, dass ein weiterer Zettel drinne lag.
Sebastian ahnte nichts Gutes, doch die Zeit blieb nicht stehen und somit griff er nach dem Zettel und fing an zu lesen.¬
Anscheinend bist Du zäher, als ich dachte, jedoch beachte:
Verlassen, allein und unverstanden. Brachte er mich fort,
an diesen verlassen und dreckigen Ort.
Lange ist niemand hier gewesen, hörst Du mich?
Findest Du mich?
Bitte suche mich!
Nichts als Wald und kalte leere Räume. Ich kann nichts hören, nur mein eigenes schluchzen und das der, die vor mir hier waren.¬
Sebastian biss sich auf die Unterlippe. Seine Lippe sprang auf und das Blut rann ihm das Kinn hinab.
Seine Uhr ums Handgelenk zeigte 22:31 Uhr.
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Unerkannt
Mystery / Thriller¬ Durch Entscheidungen die wir in einer Krise treffen, definiert sich unsere Persönlichkeit. ¬ Jeden Tag der selbe Ablauf. Eine Endlosschleife. Egal was Sebastian auch versucht zu ändern, jeder Tag ist und bleibt gleich. Bis zu diesem besagten...