„Wer ist da?“, fragte das ängstliche Mädchen vor seinen Füßen. „Bitte, tue mir nichts.“ Schluchzte sie. Sebastian trat näher an sie heran und antwortete dem Mädchen:
„Keine Sorge, du bist nur ein Mittel zum Zweck.“ – „Warte das bin nicht ich! Was machst du da? Hilf dem Mädchen!“ verzweifelt schrie Sebastian dies in seinen Gedanken, als er grade dabei war eine Badewanne zu füllen.Das Mädchen zitterte. Ob es von der Kälte war oder vor Angst konnte Sebastian nicht erkennen. Hingekauert und ängstlich, saß das Mädchen in der Ecke eines Badezimmers. Da ihre Augen verbunden waren, konnte sie wahrscheinlich nicht wissen, wo sie ist.
Mit langsamen Schritten ging er auf das Mädchen zu, ohne es zu wollen.
„Bleib stehen! VERDAMMT NOCHMAL.“ Seine Gedanken und seine Füße schienen ihm nicht zu gehorchen. Sebastians Körper senkte sich vor ihrem Körper herab. Er merkte, dass er grinste. Sebastian versuchte alles damit dies aufhörte. Sein Körper, seine Handlungen, alles schien ihm nicht zu gehorchen.„Was habe ich getan? Wieso tun sie mir so etwas an?“ fragte das kleine Mädchen hilflos und umklammerte ihre Knie, die sie an ihren Brustkorb drückte. „Meine Eltern haben nicht viel Geld..“ noch bevor sie ihren Satz beendete, antwortete er ihr mit schallenden Gelächter.
„Ich will doch kein Geld.“ Lachend wischte sich der Mann eine Träne aus seinem dreckigen Gesicht.Das Mädchen fing an zu weinen und presste sich ihre Knie dichter an ihren Brustkorb.
Sie war übersät von blauen Flecken. Erde klebte in ihrem Haar und verteilt an ihrem Körper. Ihr Körper kleidete nur ein Nachthemd. Das Nachthemd sah nicht aus, wie eines, was man in ihrem Alter tragen würde. Ältere Frauen würden eher diese Art von Nachthemden tragen. Auf ihrem Hinterkopf klaffte eine große Wunde. Das Blut an ihrem Hinterkopf hatte zu ronnen begonnen.„Du Schwein!“, schrie Sebastian in seinen Gedanken herum „Lass das Mädchen gehen!“
Doch sein Körper gehorchte ihm immer noch nicht und so musste Sebastian widerwillig mit ansehen, wie sich sein Körper, dass Mädchen ergriff und er an ihrem Arm zerrte. Sie schrie auf und versuchte ihren Angreifer zu treten. Ihr Angreifer lachte nur umso mehr sie sich wehrte.Mit einem kräftigen Rums knallte ihr zerbrechlicher Körper zurück auf die Badfliesen. Sie fing noch lauter an zu weinen und umklammerte ihren Kopf.
„Was soll das hier?“ Sebastian verzweifelte. Er wollte diesen Mann packen und gegen die Wand drücken. Er wollte ihn Schlagen und auf in eintreten. Sebastian wollte das es aufhört.
Sebastians Körper packte das Mädchen an ihren Haaren und schleifte sie zur Badewanne. Ihre Füße donnerten immer wieder auf die Fliesen, beim versuch sich zu wehren. Die Fliesen färbten sich rot, durch die nun verletzten Füßen und der Wunde am Hinterkopf, die sich beim Sturz wieder geöffnet hatte.
„Bitte.“ Flehte sie, bevor Sebastians Hand sich erhob und in ihrem Gesicht landete.
Sebastian schreckte hoch. „Ein Traum.“ Erleichtert pustete Sebastian aus. Nass geschwitzt setzte sich Sebastian aufs Sofa, wo er sich gestern Abend hinlegte.
Sebastian blickte verwundert an sich hinunter. Etwas pikste ihn in die Brust. Sein Reißverschluss der Jacke drückte in sein Brustkorb.
Er zog die Jacke aus. „Die Jacke hatte ich gestern um den Mund gewickelt.“ Bedrückt warf er die Jacke gegen die Wand.
„Nichts! NICHTS bekommst du gebacken!“ wütend schlug er sich mehrmals ins Gesicht.
Erst als sein Gesicht anfing zu pochen, hörte er damit auf.Sebastian stand auf und schlenderte mit roten Wangen zu seiner Haustüre. Als er die Türe öffnete, erblickte er, zu seinen Füßen, einen Kochtopf.
„Stimmt. Sie wollte mir ja eine Suppe kochen.“ Dachte er sich, hob den Topf, und trug ihn in den Flur. Danach drehte er sich wieder um und ging zurück zum Briefkasten. Dort nahm er die Zeitung hinaus und einen Brief. Damit in der Hand ging er wieder ins Haus. Im Flur legte er die Zeitung auf seine Kommode, nahm den Topf mit der Suppe und den Brief mit in die Küche und lehnte sich an seinen Küchentisch an.„Kein Absender.“ Murmelte Sebastian und öffnete den Brief.
Verloren
mehr stand nicht auf dem enthaltenen Brief. Sebastian starrte auf das Wort und las es sich immer und immer wieder durch.
Eine Wut baute sich in ihm auf. Eine rasende Wut, die er sich selbst nicht erklären konnte und schlug gegen den Tisch.
„Was fällt dir ein? “ Sebastians Augen blitzten vor Hass auf. „Was fällt dir ein so in mein Leben hineinzuplatzen und alles durcheinander zu bringen?“
Sebastian fluchte dies in seiner Küche umher, in der Hoffnung diese Person würde es vielleicht hören.Sebastian zerknüllte den Brief und warf ihn in seinen Papiermüll. Er zitterte. Vor Wut, vor Verzweiflung, vor Selbsthass. Sebastian griff sich einen Apfel und aß ihn, während er ins Badezimmer ging und sich auszog, um zu duschen.
Nach der Dusche zog er sich frische Klamotten an und stopfte, die dreckigen Klamotten von gestern, in seine Waschmaschine und stellte diese an.„Ich werde etwas frische Luft schnappen gehen. Es wird mir alles zu viel.“ Mit diesem Gedanken ging Sebastian in den Flur, zog sich seine Schuhe an, nahm seine Schlüssel und verließ sein Haus.
Als Sebastian durch die Straßen lief, beobachtete er die Umgebung. Alles war unverändert, nur für ihn nicht. Für sich hatte sich alles verändert.
Die lachenden Nachbarskinder kamen ihm vor, als würden sie über ihn lachen. Ein paar Häuser weiter beobachtete er zwei Frauen. Sie saßen auf ihrer Veranda, tranken etwas und unterhielten sich. Auch dies kam ihm vor als würden sie über ihn tuscheln.
Über ihn, der das Mädchen hat sterben lassen.Sebastian senkte seinen Blick und lief etwas schneller. Vögel zwitscherten. Für ihn kam es vor als würden sie schreien. „Versager! Versager! Versager!“
das Zwitschern schallte in seinen Ohren wie vorwurfsvolle Schreie. Schreie derer die er enttäuscht hat.„Entschuldigung.“ Nuschelte Sebastian schnell, als er eine Person aus Versehen anrempelte und wollte weiter laufen, doch die Person griff nach seiner Schulter.
„Sebastian?“, die Person sprach ihn, mit einer warmen und vertrauten Stimme, an. Sebastian hob seinen Blick und blicke in zwei braune, warme Augen.
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Unerkannt
Mystery / Thriller¬ Durch Entscheidungen die wir in einer Krise treffen, definiert sich unsere Persönlichkeit. ¬ Jeden Tag der selbe Ablauf. Eine Endlosschleife. Egal was Sebastian auch versucht zu ändern, jeder Tag ist und bleibt gleich. Bis zu diesem besagten...