Was denkst du eigentlich wer du bist?

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Du stehst vor mir und sagst,
dass es das hier mit uns zwei jetzt war,
und du mir eigentlich nicht weh tun willst,
aber du hast dich in jemanden verliebt,
der nicht Ich ist.

Du denkst ich könnte nicht ohne dich leben,
aber was denkst du eigentlich wer du bist?
Mein Ladekabel?

Du denkst du würdest mir weh tun,
aber weißt du was?
Endlich habe ich meine Wohnung für mich allein,
und endlich stolpere ich nicht mehr über deine Schuhe im Flur.

Dieses hässliche kotzgelbe Kissen auf meinem Sofa ist endlich weg,
und mein Bett teile ich auch nur noch mit mir selbst,
und ich liege nicht mehr nur am Rand,
sondern immer in der Mitte.

Was denkst du eigentlich wer du bist?
Meine Lieblingsschokolade?
Ohne sie kann ich nicht leben, ohne dich schon,
denn du warst nie der Traum vom Mann,
weil du immer nur dich selbst gesehen hast.

Du dachtest schon immer du wärst das Ladekabel zu meinem Handy,
aber du hast nie gesehen,
dass ich meine eigene Powerbank war,
weil ich schon immer mehr Power hatte als du.

Du hast dich verliebt.
Ach wie schön für dich!
Und ich hab endlich ein One-Way-Ticket in die Freiheit,
ohne dich,
und endlich trinke ich meine Sektflasche allein,
und stoß darauf an endlich wieder Single zu sein,
denn ich muss mich nie wieder um jemanden anderen kümmern, als mich selbst.

Ich nehme deine Sachen und schmeiß sie aus dem Fenster,
und wenn du endlich weg bist,
dann kauf ich mir mehr als du mir geben konntest,
denn du warst nur das hässliche Dekostück an meiner Seite.

Was denkst du eigentlich wer du bist?
Du bist ein stinknormaler Mensch,
vielleicht ein bisschen unterdurchschnitlich,
und eigentlich habe ich was Besseres verdient als dich.

Denn wenn ich dich so ansehe fühle ich nichts,
außer das ich dir in deine hässliche Visage schlagen will,
aber da komme ich leider nicht ran,
denn du bist ja größer als ich.
Also heb ich mein Knie,
und tu dir da weh, wo es für einen Mann am meisten weh tut,
und dann geh ich,
lass dich stehen,
denn mein Stolz habe ich endlich wieder,
weil ich dich nicht mehr hab.

Also nutze ich mein One-Way-Ticket in die Freiheit,
und such mir was Besseres als dich,
denn was denkst du eigentlich wer du bist?

Meine große Liebe warst du nicht,
und ich hab dich nicht gebraucht, wie mein Handyladekabel,
und du hast mich nicht so süchtig gemacht, wie meine Lieblingsschokolade.

Du dachtest du wärst alles für mich.
Du dachtest du wärst der Ritter in strahlender Rüstung und ich die Prinzessin, die du retten musst,
aber die Wahrheit ist,
dass ich mich allein ohne dich vor dem bösen Drachen gerettet hab.

Denn du warst nur ein stinknormaler Mensch,
vielleicht ein bisschen unterdurchschnittlich,
und ich war zu gut für dich.

Ach, du hast dich verliebt?
Wie schön für dich!
Dann werde glücklich ohne mich,
aber dann komm nicht angekrochen,
wenn sie scheiße zu dir ist,
denn ich bin so viel besser ohne dich.

Lautlose WorteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt