Der Stein

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Einige Stunden später hat Cap es tatsächlich geschafft, die gesamte Stadt evakuieren zu lassen, nur damit wir diesen Stein suchen können. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat, aber man hat uns sogar Bagger zur Verfügung gestellt, mit denen wir nun anfangen, die Gärten und Felder auszuheben. Doch bis jetzt ist noch kein auffälliger Stein aufgetaucht. Wanda und ich witzeln ein wenig herum, da Steve uns befohlen hat, Headsets anzuziehen, damit wir kommunizieren können, wenn wir einen Stein gefunden haben. Nach einiger Zeit redet auch Natasha mit uns mit, wahrscheinlich, weil ihr das Baggern zu langweilig wurde. Nur Sam und Steve scheinen wirklich konzentriert zu arbeiten, wofür ich sie ziemlich bewundere, denn nur auf die Erde zu blicken und nach Steinen zu suchen ist unheimlich anstrengend.

Nach mehreren Stunden ist mittlerweile tiefste Nacht und wir brauchen die Lichter der Bagger um überhaupt noch etwas zu sehen. Erschöpft lege ich meinen Kopf auf das Lenkrad. »Leute? Ich falle gleich vom Bagger«, gebe ich kund. »Halt durch, ich habe das Gefühl, einer von uns findet gleich was«, muntert Wanda mich auf. Ich schmunzle leicht, bevor ich mich wieder richtig aufsetze und anfange erneut den Bagger zu führen.

Tatsächlich höre ich nach einer gefühlten Ewigkeit Steve durchs Headset rufen: »Ich habe ihn. Kommt her, ich bin am Rathaus.« Zu meinem Glück liegt dieses nicht weit von dem Haus entfernt, von welchem ich den Garten ausgehoben habe, sodass ich die erste bin, die den Stein in Steves Hand bewundert. »Wow. Er ist wunderschön.« Der Stein strahlt in einem satten lila. Ansonsten gleicht er einem normalen Stein und doch erkennt man sofort, dass etwas magisch in ihm wohnt. Auch Natasha, Wanda und Sam kommen angelaufen, um den Infinity Stein zu betrachten. Ihre Reaktion ist in etwa die selbe wie meine, was mich zum Schmunzeln bringt. »Was machen wir jetzt damit?« Sam sieht fragend in die Runde. Ich seufze. »Ein gigantischer, lilafarbener, Steine sammelnder Alien will ihn haben. Ich würde sagen, wir legen ihn auf die Spitze des Mount Everest und lassen ihn kommen. Vielleicht verschont er uns dann«, meine ich, wobei meine Stimme nur so vor Ironie trieft. Sam sieht mich genervt an, bevor er zu Steve blickt, der das magische Teil nachdenklich betrachtet. »Steve, ich habe keine Ahnung, ob Thanos weiß, das wir den Stein gefunden haben, aber wenn wir jetzt noch länger einfach nur hier rumstehen und nichts tun, dann erfahren wir bald, ob er einen unglaublichen Spürsinn hat, oder nicht«, drängt Sam. Er sieht immer wieder prüfend zum Himmel, doch außer strahlende Sterne kann man nichts erkennen. Steve packt den Stein ein und sieht uns entschuldigend an. »Wir müssen ihn mitnehmen. Nur bei uns ist er sicher. Wenn Thanos ihn finden konnte, als er tief unter der Erde war, dann kann er ihn überall finden«, erklärt er uns mit ernster Stimme. Sam schnauft frustriert auf. »Eben, Steve! Damit kann er auch uns finden. Und nur unter uns gesagt, ich fühle mich nicht bereits, gegen einen gigantischen Alien zu kämpfen, der einen verdammten Stein möchte!« Steve seufzt. »Wenn Loki Recht hat, dann kann dieser Stein über den Tod von dem halben Universum entscheiden. Ich werde kämpfen, wenn es nötig ist. Du kannst dann gehen, wenn du willst.« Ungläubig sieht Sam zu Steve. Doch er diskutiert nicht weiter und so gehen wir zurück ins Flugzeug. Morgen werden wir die Gärten wieder ein wenig ansehnlicher machen, doch erst einmal gehen wir ins Bett, denn man merkt eindeutig wie fertig wir sind.

Am nächsten Morgen wache ich erst spät auf. Es ist ruhig, also stehe ich leise und misstrauisch auf. Ich suche das ganze Flugzeug ab, doch niemand ist mehr da. Als ich aber einen Bagger höre, ist mir klar, dass Steve, Wanda, Tasha und Sam bereits am Arbeiten sind. Seufzend mache ich mir einen Kaffee, schmiere mir schnell ein Brot, welches ich in Rekordzeit esse, bevor ich meinen Kaffee leer trinke, und geselle mich zu den anderen. Sie sind bereits fleißig gewesen, denn etwa die Hälfte der Gärten ist kein riesiges Loch mehr, sondern einfach ein Erdboden, den man eigentlich nicht als Garten haben möchte. »Guten Morgen Paula. In dem Laden da drüben gibt es Grassamen, würdest du vielleicht welche holen und einstreuen?« Ich nicke und gehe zu besagtem Laden. Schnell greife ich mir einige Packungen der Samen und lege etwas Geld auf den Tisch, sowie einen Zettel, auf dem steht, dass ich mir welche genommen habe und das Geld dafür ist. Schnell gehe ich zu den verschiedenen Gärten und verstreue die Samen ausgiebig.

Es dauert etwa drei Stunden, dann sind wir tatsächlich fertig. Steve, Sam, Wanda, Tasha und ich bringen die Bagger zurück, bevor wir wieder ins Raumschiff steigen. Zuvor ruft Steve den Bürgermeister und den Polizeichef an, um ihnen mitzuteilen, dass wir fertig sind und die Menschen wieder zurück können. Danach sehen wir uns den Stein genauer an. Er leuchtet weiterhin in diesem atemberaubenden lila, welches mir eine Gänsehaut verschafft. »Gut, ich bringe den Stein in mein Zimmer. Sam und Nat, ihr beide sucht nach weiteren Zielen, Wanda du und Paula kümmert euch ums Mittagessen. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier um etwas zu essen und zu besprechen, wo wir hinfliegen«, erklärt Steve, während er den Stein in die Hand nimmt. Wanda und ich grinsen uns an, während wir in Richtung Küche gehen, um Spagetti Bolognese zu kochen. Nebenbei quatschen wir über dies und das.

Ziemlich genau eine Stunde später ist der Tisch gedeckt und die Spagetti fertig. Schnell setzen wir uns hin. Während wir auf Sam, Tasha und Steve warten, unterhalten wir uns über den Stein und über die Zukunft, nachdem wir erfahren haben, dass es Aliens gibt, die nicht immer lieb und freundlich sind. Unsere Gespräche werden unterbrochen als die anderen drei zu uns kommen. Wir fangen an, uns etwas auf die Teller zu schaufeln, bevor Steve nachfragt, wo es als nächstes hingeht. Nat seufzt. »Also gut...«

Flüchtige LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt